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Michael (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Mai 2010 • 1 Woche • Sonstige
Eine einzige Enttäuschung!
1,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Behindertenfreundlichkeit
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr schlecht

Wie sehr hatten wir uns auf dieses Weingut gefreut, nachdem wir schon eine Woche in einem traumhaften kleinen Hotel in der Nähe von Volterra verbracht hatten. Die Beurteilungen für den „Palazzo Bandino“ waren viel versprechend, allerdings waren wir schon am zweiten Tag nicht mehr sicher, ob wir und die Beurteilenden im selben Hotel gewohnt haben. Dreckig, abgewohnt, und katastrophaler Service (Ausnahme: „Martha“) - soviel in Kurzworten. Aber der Reihe nach: Die Zimmerbelegung begann bereits merkwürdig. Wir wurden in eine enge Kammer geführt, von deren Fenster man einen malerischen Blick direkt auf die Baustelle des Hotels hatte. Ein kleiner Wellnessbereich soll dort entstehen. Das man dieses Geld lieber für eine Grundrenovierung der Zimmer und vor allem eine Grundreinigung, kurz etwas mehr „Welness“ im Palazzo, investieren sollte, dazu später mehr. Wir waren bei den Bauarbeiten. „Nein“, „Bauarbeiten finden hier eigentlich kaum statt – so am späten Vormittag vielleicht – und am Wochenende sowieso nicht“. Erstaunlich war im Nachhinein nur, wie viel Lügen ein italienischer Hotelier, mit direkten Blickkontakt verkaufen kann, ohne auch nur in Ansätzen rot zu werden. Gebaut wurde eigentlich ständig, fast von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Und wenn tatsächlich nach erledigtem Tageswerk oder am Wochenende hätte Ruhe einkehren können, gefiel es dem Nachbar von hinter dem Pool, eine seiner Lagerhallen mit eine Flex zu zerlegen. Besonders nachdenklich gestimmt hat uns, dass am Tag vorher das Dach derselben Lagerhalle unter Gebrauch von Schutzanzügen und Atemmasken (und das in Italien!!) abgedeckt wurde. An ein geruhsames Ausspannen oder Relaxen am Pool, besonders nach langen Besichtigungstouren, war eigentlich nie zu denken. Im ersten Zimmer war ein Aufenthalt aufgrund des beschriebenen Lärms definitiv nicht möglich. Wir wechselten in das gegenüberliegenden Zimmer. Gut, der Blick von hier auf die Bedachung des Freisitzes war nicht gerade malerisch, aber wenigstens erschien es uns ruhiger. Erschien es aber nur, denn spätestens nachdem jede zweite Nacht eine andere italienische Großfamilie im Appartement neben uns einquartiert wurde, definierten wir den Begriff des „inneren Lärms“, Wände scheinen im Palazzo maximal die Stärke von Dachpappe zu haben. An Schlafen war aber ohnehin kaum zu denken. Wir sind aus italienischen Hotels wirklich viel gewöhnt, aber diese Matratzen waren so durch gelegen, dass sich jede Feder einzeln in den Körper bohrte. Aufgrund des ständig stärker werdenden Schlafdefizits, täglich mit tieferen Ringen unter den Augen gezeichnet, schleppten wir uns mit ständig wachsendem Unmut in die heilige Halle des Frühstücks. Auch hier waren wir aufgrund der vorhergehenden Beurteilungen hoffnungsfroh, obgleich ein italienisches Hotelfrühstück selten auch nur rudimentäre Ansprüche befriedigt. Gut, wenn man in einem Hotel morgens damit beginnt, sich sein Besteck wie in Jugendherbergszeiten selber zusammen zu suchen und de Tisch zu decken (!), dabei aber, anders als in Jugendherbergszeiten, mindestens 5 Stück Besteck aussortiert, weil Nutella oder Käse des vorherigen Nutzers die Reinigung überlebt haben, schließt sich der Magen fast automatisch. Was in diesem Fall aber nicht schlimm war, weil Schimmel und Fäulnis jeden Tag größere Teile des Obstbestandes vernichtet hatten und wir uns am letzten Tag fragten, ob ein unangerührter Kuchen hier bis zu Versteinerung oder Mumifizierung unter Hauben ausgestellt wird. Hauben hätten wir uns zumindest für Käse, Wurst und Schinken gewünscht, denn nachdem dort Schmeißfliegen in größeren Kolonnen kriegen gespielt hatten, versagten wir uns auch dieses lukullischen Genusses. Genießbar war allenfalls der frische Cappuccino, den man ordern konnte, wenn sich irgendjemand des Personal dazu herab lies, den Frühstücksraum zu betreten. Das Wasser in der ansonsten noch vorhandenen automatischen Kaffeemaschine und dem Wasserkocher summte eine Woche vermutlich unausgewechselt so munter vor sich hin, dass es nun zumindest keimfrei sein dürfte. Das so hochgelobte Essen des Palazzo genossen wir genau zwei mal. Das Essen war mit 50 bzw. 40 EUR incl. Getränken für zwei Personen billig, aber nicht preiswert. Für wenig mehr Geld haben wir beispielsweise im „Zuppa Solita“ in Chiusi wirklich exzellente und frische toskanische Küche mit einem Montalcino Rosso als hauswein genossen. Am ersten Abend wurde eine Karottensuppe als Antipasto gereicht, die eben so in Ordnung war, wir das Primo (hausgemachte Nudeln mit einem Fleischragout). Das Secondo indes, eine Fleischauswahl mit Kartoffeln fiel geschmacklich schon mehr als deutlich ab. Mit toskanischer Küche hat dies nichts zu tun. Als Dolce wurde ein Fertigkuchen gereicht. Der hauseigene Wein ist maximal Durchschnitt, für einen Weintrinker jedoch ebenso wenig eine Erbauung wie das Olivenöl aus eigener Produktion. Wir haben es vorgezogen, uns bei anderen Erzeugern einzudecken. Auf weitere kulinarische Experimente in dem Weingut verzichteten wir, nachdem wir am zweiten Abend in den zweifelhaften Genuss eines Pizzaabends gekommen waren. Trotz vorhandenen Holzofens im Palazzo schlägt jeder nur mäßig begabte Hobbykoch die Qualität des gereichten um Längen. Wer will beispielsweise in einem Weingut industriell geraspelten und geschmacksneutalen Mozzarrella auf seiner Pizza vorfinden? Überhaupt Weingut, interessant und aus Sicht des Hauses geschäftstüchtig wäre es sicher, gewesen, Erläuterungen zu erhalten oder mit dem Weinbauern ins Gespräch zu kommen. Aber nicht dergleichen passierte. Zum besagten Pizzaabend wurden wir darauf hingewiesen, das sich alle im Weingut erzeugten Weine auf dem Tisch befänden und wir uns bedienen sollten. Für ein Weingut schlicht und ergreifen inakzeptabel. Das dunkelste Kapitel aber, war die Sauberkeit im Palazzo. Ich weiß nicht, wie es dem geneigten Leser geht, aber zumindest in Mitteleuropa, und hierunter fasse ich die Toskana, noch, erwarte ich, dass ein Hotel zumindest gelegentlich spürbar gereinigt wird. Spinnweben unter decke, Schimmelreitend im Bad, die Spuren der vielen Vornutzer an Wänden, Türen und Spiegeln akzeptiere ich nicht. Der allgegenwärtige Dreck im Hotel, am Pool und das allenthalben vergammelte Ambiente lassen zumindest bei mir keine wirkliche Urlaubsfreude aufkommen. Schade, denn mit ein wenig Engagement, wenig Investitionen und motivierten Mitarbeitern ließe sich hier eine wahre Oase zaubern. Das dies auch bei B&B und Agriturismo problemlos möglich ist, sahen wir bei zahllosen Häusern im näheren Einzugsgebiet.


Zimmer
  • Sehr schlecht
    • Sauberkeit
      Sehr schlecht

    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Schlecht
    • Essensauswahl
      Sehr schlecht
    • Geschmack
      Sehr schlecht

    Service
  • Schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Schlecht

    Lage & Umgebung
  • Schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Schlecht

    Aktivitäten
  • Schlecht
    • Freizeitangebot
      Sehr schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Schlecht

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Mai 2010
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:36-40
    Bewertungen:87