- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Es handelt sich um eine schön gelegene Weinfarm, die ihre vielleicht früher einmal guten Zeiten schon lange hinter sich hat. Trotzdem wird das Hotel von einigen Reiseagenturen, in unserem Fall der Firma Boomerang aus Trier, noch immer als 5-Sterne-Haus angeboten. Das Haus entspricht in keinem Punkt einer solchen Einordnung. Vielmehr wird der Eindruck vermittelt, dass der Besitzer das Anwesen lieber heute als morgen verkaufen möchte. Das spiegelt sich wider im praktisch nicht vorhandenen Service durch teils bemühte aber ungeschulte Kräfte sowie im desolaten Zustand und der mangelhaften Pflege und Hygiene der Räume. Auch für die notwendigen landetypischen Sicherheitsvorkehrungen wie Zäune und Wachpersonal ist nicht gesorgt. In Palmiet wird offensichtlich nichts mehr investiert und das wohl schon länger nicht mehr. So jedenfalls sehen die Zimmer aus. Allenfalls für einen kurzen Aufenthalt z.B. bei der Durchreise auf der Weinroute geeignet. Nicht für längere Aufenthalte buchen, die Gastgeber sind nur noch an Reise- bzw. Firmengruppen interessiert. Schade. Bleibt zu hoffen, dass die wunderschöne Weinfarm diese Besitzer bald überstanden hat und engagierte Investoren findet. In diesem Zustand und mit diesem Betreiber ist Palmiet nicht zu empfehlen.
Wegen eines Zimmerwechsels und dem Austausch mit anderen Gästen konnten wir uns einige verschiedne Zimmer anschauen. Von früher hier erwähnten „Antiquitäten“ oder „Stil“ konnte keine Rede sein. Zwar waren einige Badezimmer-Ausstattungen durchaus hochwertig und wurden ursprünglich wohl mal individuell zusammengestellt. Das gilt auch für einzelne Einrichtungsgegenstände. Insgesamt aber wirken viele Möbel und Accessoires wie bei Trödlern zusammengesucht und inzwischen ziemlich heruntergekommen und ungepflegt. Wir bewohnten ein Zimmer der Kategorie „Luxury“, bei der sich der Schlafraum baubedingt in der oberen Etage direkt unter dem Reetdach befand. Dort war auch ein offener Badbereich abgetrennt. Dieser Schlafbereich und das Bad waren dunkel, muffig und Heimat von einigem Ungeziefer.
Haben wir abends nur einmal genutzt, da die Speisekarte sehr übersichtlich war, zwei verschiedene Menüs (Springbock oder Clipfish), da bietet die wunderbare Umgebung natürlich viel mehr. Dort bekommt man von teuer bis günstig durchweg gute Qualität. Frühstück war in Ordnung. Das Konzept, die Gäste bei Frühstück und Abendessen an grossen Tischen zusammen sitzen zu lassen, hat uns gefallen Wir haben sehr nette Leute aus unterschiedlichen Ländern getroffen, die aber bis auf ein oder zwei Ausnahmen nur kurze Aufenthalte hatten.
Hier wird es ganz schlimm. Das Personal ist zwar durchweg freundlich und bemüht. Basics wie Frühstück und Wäscheservice funktionieren langsam sind aber ok. Allerdings fehlt es an professioneller Führung, Ausbildung und Anleitung. Das betrifft die Reinigung der Zimmer ebenso wie die Küche, die Betreuung bei den Mahlzeiten oder den gesamten Service, den man von einem auch nur durchschnittlichen Hotel erwarten kann, von 5-Sterne-Niveau ganz zu schweigen. Der Besitzer und erst recht seine Frau schleichen wie Geister über das Gelände. Offenbar werden Repräsentationspflichten nur dann eifrig wahrgenommen, wenn Fernsehteams oder andere PR-relevante Gruppen zu Gast sind. Zur Betreuung von einzelnen Urlaubsgästen hat man offenbar schon gar keine Lust mehr. Unseren ursprünglich für fast zwei Wochen gebuchten und bezahlten Aufenthalt haben wir nach knapp einer Woche abgebrochen, nachdem wir endlich in der Umgebung eine adäquate Alternative gefunden hatten, was in der Hauptsaison nicht ganz einfach war. Sonst wären wir, wie andere Gäste übrigens auch, schon nach zwei Tagen weg gewesen. Der einzige Lichtblick waren einige sehr nette andere Gäste, die das Haus allerdings durchweg ebenfalls enttäuschend fanden.
Die Außenanlage ist tatsächlich schön und wird offensichtlich auch gepflegt. Bis auf den Swimming Pool, der wegen fehlender Umwälzanlage und Reinigung etwas unappetitlich wirkt. Ein weiteres Manko sind die mangelhaften Sicherheitseinrichtungen auf der Anlage. Lediglich ein aufmerksamer Wachhund ist des Nachts auf dem Gelände unterwegs. Das nützt allerdings nichts, wenn sein anhaltendes und, wie sich später zeigte auch berechtigtes, nächtliches Anschlagen überhaupt nicht beachtet wird. Mit der Folge, dass in der darauffolgenden Nacht nicht nur Kundschafter, sondern gleich eine ganze Horde von finsteren Gestalten auf dem Gelände herumschlich und sogar das Personal in Angst und Schrecken versetzte. Erst da wurde dann endlich mal die Polizei gerufen. Zäune, Alarmeinrichtungen oder ein Wachdienst sind nicht vorhanden. Wer das Weinland und seine durchweg streng gesicherten Weingüter kennt, kann angesichts solcher Nachlässigkeit (oder fehlender Investitionsbereitschaft) nur den Kopf schütteln.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Nicht vorhanden, im Prospekt des Reiseveranstalters angegebene Sauna, Massage haben wir nicht gesehen. Pool fehlt eine Umwälzanlage bzw. Reinigung.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Natascha |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |