Hotel Putahracsa Hua Hin

Während ich letztes Mal von der "LaCanna Pool Villa" sehr begeistert war, muss ich nun vor der niedrigeren Kategorie "Oceanbed Pool Villa" leider warnen. Daher habe ich mir erlaubt, erneut zu bewerten. Leser der früheren Bewertung mögen Wiederholungen entschuldigen. Obwohl eine Kategorie darunter, hat die Oceanbed im Vergleich zur LaCanna einen Außen-Jacuzzi inkl. Außendusche - also Geld gespart, und sogar noch ein Vorteil. Dachte ich. Mehr hierzu unter Zimmer.

Wie gesagt, beziehe ich mich hier auf die Kategorie "Oceanbed Pool Villa". Diese sind meiner Meinung nach planerisch missraten. Wir durften glücklicherweise nach einer Nacht in die Nummer 402 umziehen, das ist das beste Zimmer aus dieser Kategorie. Aber dennoch mit vielen Nachteilen behaftet. Bei Pool Villen muss man sich ja immer irgendwo entscheiden zwischen schönem Ausblick und Privatsphäre - beides gleichzeitig geht kaum. Aber hier hat man es geschafft, beide Nachteile zu vereinen. Ausblick ist null Komma null, man schaut auf Wände / Hecken / Bambuszäune / Plastikdach, und dennoch sind die Außenbereiche alles andere als uneinsehbar. Sowohl die Zimmer im ersten Stock als auch von den benachbarten Hotel schauen hinein. Die Zimmer liegen direkt an der Lobby bzw. am Weg von der Lobby zur Poolrestaurantstrandbar. Auf der Terasse hört man ständig das Gerenne der anderen Gäste, außerdem den Gesang der Angestellten, die sich lautstark Zugang erbitten, und sich außerdem dauernd gegenseitig in den Zimmern anrufen, was nervig ist. Man schreckt ständig hoch und dann ist es "falscher Alarm". Der Außenbereich ist in zwei Teile geteilt, einmal das äußerst komfortable Sofa und die Liege, und andererseits der Jacuzzi. Beide Teile trennt ein merkwürdiger Meshvorhang, der auf ganzer Länge am Boden festgenagelt ist - warum? Dadurch kommt man vom Liege/Sofabereich zum Jacuzzi nur entweder durch den Pool oder durchs Zimmer. Wie gesagt ist 402 noch das kleinere Übel; die anderen Zimmer dieser Kategorie sind ganz komisch gestaltet. Da ist der Sofa/Liegenbereich mitten am Durchgang und völlig einsehbar. Teilweise hat man vom Weg völlig unverstellten Blick frontal auf die Sonnenliege. Der Pool + Jacuzzi ist hingegen hinter den Zimmern, aber dort gibt es überhaupt keine Sitzgelegenheit, oder irgendwas, dass man sich am Pool aufhalten könnte. (Außer man setzt sich auf den Beckenrand, oder auf den Rand vom Jacuzzi mit den Füßen in der Wanne.) Dennoch sind die Pools zwar nicht vom Weg einsehbar, aber durchaus von den Zimmern im ersten Stock. Die Pools sind mit Plastik überdacht, vermutlich als Sichtschutz vor dem (höher gebauten) Nachbarhotel, was aber auch nur teilweise hilft. Dafür ist der Pool im Prinzip komplett im Schatten und damit sehr kalt. Der Jacuzzi schneidet in den Pool ein und verengt ihn an dieser Stelle, was ihn auch für Schwimmer unattraktiv macht - zu eng um Bahnen zu schwimmen. Der Jacuzzi war ein Witz. Laut Anleitung darf man nicht nur warmes Wasser laufen lassen, weil sonst aus "Sicherheitsgründen" abgeriegelt wird. Nach meinem Verständnis griff diese Automatik ein bisschen zu beherzt ein. Das Wasser ist eh mehr geplätschert als gelaufen, und sobald man auch etwas warmes Wasser dazuhaben wollte, ging fast gar nichts mehr. Das Wasser läuft dann durch den nicht wirklich dichten Stopsel schneller ab als es nachkommt. Unbenutzbar-gespart, könnte man sagen. Ich muss dazusagen, dass ich dem Hotel hier keine Chance zur Nachbesserung gegeben habe. Aber gerade in Thailand hat man zu oft die Erfahrung gemacht, dass Beschwerden nur zu hilflosen, extrem zeitraubenden Reparaturversuchen führen, die wertvolle Urlaubstage verschwenden. Daher gilt für mich: entweder es geht, oder es ist kaputt. Das Zimmer innen war ok, aber nichts tolles. Die 406 war noch deutlich nachteiliger, hier war Kofferablage, Waschbecken, Kühlschrank etc. alles sehr beengt; zu zweit im Bad fertig machen quasi unmöglich. Klima war gut regulierbar und angenehm, aber ziemlich laut. Dusche gut, guter Wasserdruck und gut regulierbar. Die Toilette hat eine Tür, ist aber oben offen, und liegt genau in der Mitte zwischen Schlafzimmer, Kleiderschrank und Bad/Waschtisch. Damit ist die Benutzung de facto unmöglich, ohne den Partner akkustisch und olfaktorisch zu behelligen. Also entweder wird dann einer nach draußen verbannt, oder man geht selbst in die Pooltoilette, die sehr heiß und stickig ist, oder an der Lobby. Dort warten aber die überfürsorglichen Rezeptionistinnen, die über jeden Schritt bescheid wissen wollen, da kommt man sich wahrscheinlich auf Dauer dann auch dumm vor.

Das Oceanside Frühstück ist schon sehr gut, wird aber nach über einer Woche auch langweilig - ich denke, das ist immer so. Man konnte "Salami and Ham" bestellen, das war ein ganz guter Kochschinken, aber die Salami hat meiner Meinung nach geschweinelt, ein bisschen so, als ob sie zu lange an der Luft waren. Die "artisan selection of cheeses" ist ein Schlag ins Gesicht, vier Scheiben Schmelzkäse, immerhin diagonal durchgeschnitten. Das ist insofern besonders lächerlich, weil es auf der anderen Straßenseite im Buffetrestaurant sogar Taleggio gab. Wir haben das dem General Manager gesagt, der hier recht fleißig am Grüßgottsagen ist, und er hat so getan, als ob er das ernst nimmt, aber bislang ist nix passiert. Apropos Buffet auf der anderen Seite, das haben wir einmal ausprobiert. Ganz schreckliche Atmosphäre, große Halle, überklimatisiert. Aber die Auswahl wäre ganz gut, da kann man nichts sagen. Das Restaurant am Strand ist nur outdoor, und es ist dort immer sehr heiß, selbst in den frühen Morgenstunden, und das Licht ist gleißend. Cocktails waren nicht umwerfend. Abends haben wir einmal im Strandpoolbereichrestaurant auf der Liege etwas gegessen, das war schon recht gut, und im Endeffekt hätte man das in Deutschland auch nicht billiger gekriegt. Die Ober waren allerdings etwas unbeholfen. Die Atmosphäre im Poolrestaurantstrand ist für Westler ein bisschen drückend, weil hier fast nur Asiaten sind, und die sind immer sehr aufgebretzelt und machen sehr viele Selfies.

Da kann man nach wie vor nichts sagen, der Service ist wirklich sehr gut organisiert. Ein paar Verbesserungsvorschläge auf hohem Niveau sind trotzdem möglich. Wenn man auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten will, ist man irgendwo ständig am Kämpfen um das Wasser. Das Hotelwasser wird in irrational kleinen Plastikflaschen bereitgestellt, sodass es immer wieder ausgeht. Und was mich total aufregt, ist dass sie es nicht in den Kühlschrank stellen. Ungekühltes Wasser aus der Plastikflasche trinkt in Thailand keine Sau. Nachdem der "Pool-/Strandbereich" auf gut Deutsch ein öffentliches Bar-Restaurant ist, würde ich mir hier wünschen, dass sie einem standardmäßig eisgekühltes Wasser anbieten würden. Wenn man an der Rezeption abfährt, wäre es schön, wenn sie einem Wasser mitgeben würden.

Man muss gleich dazusagen, dass der Strandabschnitt am Hotel relativ unschön ist, relativ schmutzig, eine gewisse Verletzungsgefahr durch Steine, Muschelreste etc. besteht, und das Meer an manchen Tagen stark nach toten Fischen etc. roch. Ich vermute, dass andere Strandabschnitte besser sind. Ich würde aber ohnehin nicht nach Hua Hin kommen, wenn es in erster Linie um den Strand geht. Ansonsten ist die Lage super. Der Nachtmarkt ist in 10 Minuten zu Fuß erreicht, oder in 2 Minuten mit dem kostenlosen Hotel Tuk Tuk. Dieses könnt ihr jederzeit an der Rezeption anfordern. Es fährt aber nur hin, zurück müsst ihr selber kommen. Nicht weit vom Nachtmarkt ist auch das "Kneipenviertel". Immer am weithin sichtbaren Hilton orientieren. Ihr könnt auch am Strand entlang gehen, bis zum Pier, wo an manchen Tagen ein Flohmarkt stattfindet. Dort sind dann erste Restaurants mit Meerblick und dann geht es auch schon mit den Bars los. Allerdings ist der Strand am Pier doch sehr sehr schmutzig und stinkig, und bei Flut evtl. nicht begehbar. Family Mart, 7/11 und Little Big C sind jeweils ca. 5 Gehminuten entfernt, genau wie einfache Apotheken und erste Streetfood Stände. Guter Supermarkt ist "Villa Market", hier scheinen auch viele Expats einzukaufen. Ist leider 20 Gehminuten entfernt und das Hotel verweigert das Tuk Tuk bis dorthin, was ein wenig lächerlich ist. Der Fahrer hat uns einmal "trotzdem" eigenmächtig dort abgesetzt. Vielleicht macht er das öfter, wenn man ein wenig Trinkgeld gibt. Das Hotel bestellt euch auch Taxies, oder - nach etwas Diskussion - auch Tuk Tuk bzw. "open air" Taxi. Preis ist immer gleich. Es handelt sich also in keinem Fall um ein überteuertes Hotel-Taxi. Sonst könnt ihr euch auch immer zum Nachtmarkt bzw. zum "bell tower" fahren lassen und dort warten dann Taxies aller Art. Zum Floating Market mit dem Taxi ca. 20 Minuten. Der ist zwar ein künstlich angelegtes Touristendings, aber trotzdem ganz nett.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir haben einmal nach Yoga oder ähnlichem gefragt; sie hätten uns einen privaten Yogalehrer von außerhalb buchen können für ein Heidengeld, da kriegt man draußen schon Fettabsaugen dafür. Wie man oben vielleicht schon rausgehört hat, gefallen uns Pool und Strand nicht. Am Pool weiß man nie, ob man am Pool oder im Schickimicki Klub ist, zumal hier mehrheitlich Asiaten urlauben, die den Sinn von Strand-/Badeurlaub überhaupt nicht verstanden haben. Für leidenschaftliche Schwimmer ist der Pool sicherlich zu klein/kurz, und zu warm. Wobei man dazusagen muss, dass es natürlich noch den hinteren Bereich auf der anderen Seite der Straße gibt, wo es auch größere Pools hat. Aber zum Schwimmen über eine öffentliche Straße gehen ist für mich keine gute Option.