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Michael (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2015 • 2 Wochen • Strand
Einmal Riu - (n)immer Riu?
3,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Die große Hotelanlage der Riu-Kette ist auf Massen- und Pauschaltourismus ausgelegt. Über 750 Zimmer waren nach Hotelangaben voll belegt. Entsprechend tummeln sich wohl 1.500 bis 2.000 Leute in dieser Anlage. So herrschte stets eine gehobene Geräuschkulisse vor - man könnte auch von Bahnhofsatmosphäre sprechen. Das fällt bereits in der Lobby auf, die - im Gegensatz zu anderen Hotels - dank WLAN, das es nur in der Lobby gibt - immerhin genutzt wurde. WLAN war jedoch in den ersten Tagen unseres Urlaubs ausgefallen oder häufig gestört (angeblich wegen eines Hurricans eine Woche zuvor). Davon sagte man uns nichts beim Check-In, der schnell und freundlich vonstatten ging, sondern überreichte uns freudestrahlend den Code. Einen guten Tipp bekamen wir von der Tui-Reiseleitung (alle übrigens ausgesprochen nett, entspannt und hilfsbereit!) im Hotel. So gibt es im Telekomladen eine Sim-Karte für 19 Euro inkl. Installation mit ausreichend Internetvolumen. Das hat prima funktioniert und ermöglichte auch WLAN auf dem Zimmer. Neben vielen Gästen wird die Lobby auch von lästigen Fliegen belagert. Fliegenfänger wären hier vielleicht hilfreich. Das scheint jedoch ein landestypisches Problem zu sein, denn die gleichen lästigen Fliegen gibt es auch im Zimmer und am Strand. Am WLAN kanns also nicht liegen... vielleicht an der mangelnden Körperpflege des Autors... INSIDERTIPP: ein paar Fliegenfänger ins Gepäck - fürs Zimmer, einen unter den Sonnenschirm und einen um den Hals, wenn man mal ungestört in der Lobby surfen und seinen Cappuccino genießen will. Durch die großzügige Bauweise verteilen sich die max. dreistöckigen Gebäude auf einer relativ großen Fläche. Entsprechende Reiserouten sind vorher zu kalkulieren, will man "schnell mal" was Essen gehen will, an den Strand oder eine Bar. Aber ein wenig Bewegung schadet ja nicht. Für Familien mit mehreren Kleinkindern aber vielleicht nicht so gut geeignet. Insgesamt war das Hotel zu unserer Reisezeit mit vielen deutschen und enlischen Gästen belegt, was in der Karaoke Bar für durchaus Stimmung sorgte. Das war übrigens die Bar mit der besten Klimaanlage - ever. Schon beim Vorbeigehen konnte man - bei geöffneten Türen wohlgemerkt - eine Kühltemperatur erspüren, die geignet gewesen wäre, dort den ganzen Tag rohes Sushi einzulagern. Außer der zunächst nicht vorhandenen WLAN-Verbindung wurden alle beschriebenen All-Inclusive-Leistungen nach unserem Empfinden eingehalten. Das Preis-/Leistungverhältnis ist insgesamt in Ordnung, wenn man ein günstiges Buchungungspaket erwischt. September ist eigentlich Regenzeit, wir hatten jedoch Glück und zwei Wochen lang stets bestes, warmes Wetter. Nur in einer Nacht hat es wohl geregnet und nieselte noch etwas am Morgen. Mit Mücken hatten wir wenig Probleme (3-4). Die kommen angeblich eher, wenn es windstill ist und wir hatten meistens Wind. Lästiger waren tatsächlich die Fliegen, die einen stören, wenn man gerade unter seinem Sonnenschirm eingenickt ist. Auch an der Poolbar waren sie mitunter eine Plage. Für uns war das Hotel zu groß, zu laut und zu unpersönlich. Daher würden wir Riu nicht mehr buchen. Für die Kapverden und Boa Vista war es sicherlich eine der besseren Möglichkeiten.


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer sind relativ klein aber ausreichend und zum teil renovierungsbedürftig. Man betritt sie durch die dickste Zimmertüre, die je ein Hotel gesehen hat. Tresorähnlich an fünf Scharnieren aufgehängt, soll sie wohl Sicherheit vermitteln. Sie ist jedoch auch nicht dicht (nachts scheint stets die Gangbeleuchtung durch) und der angebrachte Türschließer ist überflüssig, weil man die Türen immer von Hand schließen muss. An dieses Geräusch gewöhnt man sich im allgemein sehr hellhörigen Gemäuer. Unsere Klimaanlage entfeuchtete sich selbst durch die Wand. Dort war ein großflächiger Wasserfleck zu sehen und es tropfte vom Türrahmen auf den Boden. Das bemerkte anscheinend auch das Zimmermädchen nicht. Wir wurden jedoch einmal pro Woche von der Rezeption (auf Deutsch!) angerufen, ob alles in Ordnung ist und meldeten dann den Fehler. Die Reparatur wurde innerhalb einer halben Stunde zugesagt. Nach zwei Stunden (Stichwort "No Stress Island") gingen wir dann Essen. Immerhin war es nach unserer Rückkehr repariert. Der Kugelvorhang, hinter dem man seine Klamotten unterbringen soll, ist völlig unpraktisch. Wer will schon ständig die einzelnen Kugeln abstauben? Daher sind sie entsprechend dreckig. TV-Empfang: wie vor 20 Jahren! Wenig Programme und die dann gestört. Der Satellit kommt wohl nicht durch die Sandstürme durch. Minibar: zu Beginn mit zwei Flaschen Wasser gefüllt. Weitere darf man selbst von der Rezeption (und nur dort!) zum Zimmer schleppen. Das schaffen andere Hotels eleganter. Entlastet aber sicherlich die Zimmermädchen, die dann mehr Zeit zum... putzen haben. Da Dusche und WC schlecht durchlüftet sind, findet sich an mehreren Stellen Schimmel, der anscheinend beim Zimmerwechsel je nach Bedarf abgeputzt oder überpinselt wird. Auch unsere zunächst undichte Klimaanlage, sorgte im feucht-waren Klima für Pilzbewuchs an der Wand, den wir beim nächsten Anruf meldeten. Uns wurde zugesagt, dass das Zimmermädchen besser putzen würde... vielleicht hat man unser Englisch-Deutsch-Kreolisch nicht richtig verstanden ("mushrooms at the wall").


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Qualität, Auswahl, Zubereitung, Präsentation und Menge der Speisen empfanden wir für den Urlaubsort (Sandinsel - alles kommt per Schiff) als überduchschnittlich gut. Es gibt für jeden Geschmack etwas und wer Kartoffelbrei mag (wie ich), ist fast jeden Tag glücklich :) Trotz der riesigen Gästeanzahl gibt es kaum Wartezeiten. Im Hauptrestaurant gibt es in der Regel mehrere Stationen und vieles wird frisch zubereitet. Jedoch fällt im Innenbereich des Hauptrestaurants wieder die Bahnhofsatmosphäre mit entsprechender Lautstärke auf. Zum Glück gibt es einen Außenbereich an der frischen Luft (zumindest im Nichtraucherbereich) wo es ruhig und gemütlich ist - von bettelnden Katzen mal abgesehen die nach den Gästen auch mal auf die Tische springen und die Speisereste auf den Tellern verputzen oder über den Tischen verteilen. Der längere Weg zum Buffet und die damit verbundene Bewegung rechtfertigt einen zusätzlichen Menügang. Getränke werden auch in diesem Bereich meist zuverlässig und freundlich serviert. Im Allgemeinen ist alles sauber und ordentlich. Dreimal waren frische Teller nicht sauber gereinigt und mit Brei, Margarine oder ähnlichem deutlich verschmiert. An manchen Stationen fällt bei Softdrinks ein Chlorgeruch auf. Dafür gab es für uns keine Magenprobleme. Auch von anderen Gästen wurde uns nichts berichtet, was für einen sehr guten Standard bei Riu spricht. Die drei Spezialitätenrestaurants (afrikanisch, asiatisch, kapverdisch) haben wir auch getestet. Am besten gefiel es uns beim Asiaten mit ausgefallenen und leckeren Köstlichkeiten. Dort war auch die Atmosphäre am angenehmsten. INSIDERTIPP: zum Sonnenuntergang öffnet um 18:00 Uhr die Bar gegenüber der Showbühne. Da ist es noch ruhig, man bekommt mit Glück einen gut gemixten Drink und kann die Sonne über dem Meer untergehen sehen.


    Service
  • Eher gut
  • Schon beim Check-In triff man auf viele freundliche Gesichter, die einen professionell und schnell empfangen. Mit Englisch kommt man meist gut zurecht und das Personal ist oft bemüht, ein paar deutsche Worte unterzubringen. Beim Service findet man unterschiedliche Freundlichkeit. Das reicht vom teilweise freundlich, herzlichen Barpersonal (bspw. Elisabeth oder Rosaly) bis zu den reservierten Damen aus Spa und Einkaufsmeile, die eher den Eindruck vermitteln, als würden sie hier zum Arbeiten gezwungen anstatt Kundschaft freundlich zu empfangen. Insgesamt wechselt das Personal ständig durch, was unpersönlich auf uns wirkte. Hat man ein Bier bei seinem Lieblings-Barkeeper bestellt, so ist der nach einer Stunde schon wieder verschwunden und an einer anderen Bar. Das scheint jedoch System im Riu-Großbetrieb zu sein. Wer persönlicheren Service möchte, buche anders. Vieles wird auf Boa Vista noch traditionell auf dem Kopf transportiert. Das sorgt einerseits für perfekte Körperhaltung, andererseits geht auch mal was kaputt. Das mag dem Großbetrieb geschuldet sein, fiel uns aber besonders auf. Ständi schepperte etwas. Ein lustiger Barkeeper hatte besonders Pech - immer bei uns. Dafür gab's Extra-Trinkgeld... bzw. Glasgeld. Auch Zimmermädchen hatten wir gefühlt jeden Tag neue (so sie denn da waren). Geputzt wird zwischen 8:00 und 15:00 Uhr, langsam ("No Stress Island") und vor allem: laut! Manchmal rufen sich Zimmermädchen über den ungedämmten Flur die neuesten News des Vortags zu. Mal schimpfte ein Mädchen vor sich hin - um sofort auf ein Liedchen umzuswitchen, sobald sie den Gast bemerkt. Handtücher, Duschvorleger, Kissen- und Bettbezüge gibt es je nach Tagesform des Personal - mal richtig, mal teilweise, mal nicht. Wer eine kleine Ruhepause zur Mittagszeit im Zimmer verbringen möchte, kann sich ein eigenes Bild machen (INSIDERTIPP: Ohrstöpsel und Mp3-Player mit in-Ear-Kopfhörern gehören auf jeden Fall ins Reisegepäck). Als es mal extrem laut wurde, wollten wir wissen, ob trunkene Gäste oder Personal vor unserer Türe einen Hamburger Fischmarkt veranstalten. Erstaunt stellten wir fest, dass es eine Vorgesetzte der Zimmermädchen war. Auf die Bitte um Ruhe reagierte sie eher abweisend arrogant - vielleicht hat sie den Mädchen auch nur versucht entgegenzuschreien, sie sollen nicht so laut sein. Es gab jedoch auch positive, freundliche und leise Ausnahmen. Beim Check-Out gilt: bis 11:00 Uhr Zimmer räumen. Da hilft auch kein Hinweis auf "No Stress Island". Vier Stunden länger für 50 Euro seien eventuell möglich - aber, das Hotel ist voll. Dann hoffen wir mal im Sinne des nächsten Gastes, dass die Zeit wenigstens gut zur Schimmelentfernung genutzt wurde.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt an einem schönen, langen und fast noch unbebauten Strand in Mitten von Dünen aus Sahara-Sand, zum Teil vermischt mit Lavasand. Das Meer bietet sehr gute Wasserqualität und beständigen Wellengang. Vom Flughafen sind es nur wenige Minuten, ohne dass die wenigen Maschinen durch Fluglärm stören würden. In der näheren Umgebung ist nicht viel los. Ein Besuch in der nahe gelegenen Hauptstadt Sal Rei gibt einen kleinen Eindruck über das Leben vor Ort - und wie effektiv die Touristensteuer von immerhin rund 3.000 Euro pro Tag allein von diesem Riu-Hotel seit 2013 versickern... äh investiert werden.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt eine Menge an Spiel-, Sport- und Freizeitangeboten, von denen wir wenige genutzt haben. Fitness am Strand in der prallen Sonne und vor den Augen hunderter Gäste ist nicht jederfraus Sache. Abends finden Riu-typische Shows statt, die mehr oder weniger unterhaltsam sind. Am besten fanden wir die Afrika- und die Kapverden-Show. Doch auch hier fällt demjenigen, der sein Gehör noch nicht an der Pasche-Disko-Türe abgegeben hat, die unheimliche Lautstärke und die übersteuerten Boxen auf. Man ist geneigt, dem verantwortlichen Manager des Hauses zu jeder Show einen Platz in der dritten Reihe freizuhalten. Naja, vielleicht wird man auch im Alter geräuschempfindlicher ;) Pool und Strand sind mitunter übervölkert. Und - liebe Hotelmanager weltweit aufgemerkt - es kann auch daran liegen, dass zu wenige Liegen aufgestellt sind, wenn Gäste anfangen, diese zu belegen. Die Liegen selbst sind eigentlich nicht belegenswert, da ziemlich durchgelegen und teilweise defekt. Am Strand sind sie sehr eng aneinandergestapelt - vielleicht soll das die Kommunikation fördern. Platz wäre eigentlich genug vorhanden. Der Pool ist wie schon mehrfach beschrieben an verschiedenen Stellen defekt. Die Poolbar ist nett - auch wenn es hier meist turbulent zugeht und manch ein sensibler Gast seine Bestellung vergisst, wenn ihm ein dominantes "Next Please" vom Barpersonal entgegengeschmettert wird. INSIDERTIPP: im Wasser bestellen, dort ist weniger los und man kann seinen Drink gemütlich genießen. Pascha-Disco: der Leser mag es schon vermuten: MEGAlaut - naja, wer's mag. Karaoke-Bar: wenn man Glück hat, ist ein DJ dran, der noch auf einem Ohr hört, dann geht es von der Lautstärke. Sind viele Leute drin, erwärmen sie auch den Raum nach ein paar Liedern über Null Grad. OK, das war vielleicht die subjektive Empfindung. Klarer Pluspunkt der Anlage: das Meer, das stets mit attraktivem Wellengang aufwartet. Der feine Sandstrand ohne Muscheln, Korallen oder Steinen erleichtert den Ein- und Ausstieg und das Wasser ist mitunter auch ziemlich klar.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2015
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:41-45
    Bewertungen:9