Das Hotel bietet mit seinen 7 Etagen zwar viel Beton, passt sich aber dennoch irgendwie in die Landschaft ein. Es ist ordentlich und sauber. Sowohl in den Zimmern als auch im Restaurant gibt es (geräuschlose) Deckenventilatoren, die wir als gute Alternative zur ebenfalls vorhandenen und funktionierenden Klimaanlage betrachtet haben. Nach unserer Einschätzung waren im Hotel zwei Drittel Engländer und ein drittel Deutsche. Das Durchschnittsalter ging eher an die 50 – 60. Erfreulicherweise empfanden wir die gesamte Atmosphäre als eher angenehm und sie entsprach nicht den „englischen Tourismuserfahrungen“ etwas aus Grand Canaria. Wehrmutstropfen war, dass es quasi überall (außerhalb) zu fast jeder Zeit (mehr oder weniger leicht) nach Essen roch: Vormittags und Abends im östlichen Teil der Anlage vom Hauptrestaurant her, während um die Mittagszeit herum die Gäste im westlichen Teil mit Essengerüchen aus der Poolbar konfrontiert wurden. Mietwagen kann man natürlich nehmen und es lohnt sich auch, um das Land kennen zu lernen. Wir haben jedoch nur einen Tag davon Gebrauch gemacht, um die Sierra Nevada zu erkunden. Zum einen ist Nerja nicht besonders gut mit freien Parkplätzen bestückt, so dass man suchen und dann zum Hotel laufen musste. Zum anderen gibt es gute und preiswerte Busverbindung, z. B. nach Malaga (für 2 Personen hin und zurück 14, 40 Euro), Granada etc.. Im Katalog steht, dass unmittelbar vor dem Hotel eine Bushaltestelle ist. Das ist auch richtig, leider handelt es sich bei diesem Bus nur um einen lokalen Stadtbus. Die Haltestelle für Überlandbusse (z. B. Malaga) ist ca 20 Minuten vom Hotel entfernt und beim ersten Mal nicht ganz leicht zu finden. Ob der Stadtbus dort hinfährt wissen wir nicht. Alhambra würde ich nicht auf eigene Faust besuchen wollen (wenn es schon sein soll). Es ist tatsächlich so, dass einem für die Besichtigung des Kernbereichs eine genaue Zeit (z. B. 12: 00 Uhr) beim Lösen den Tickets (falls man nach endlosen Schlangen überhaupt noch eines bekommt) zugewiesen bekommt. Wenn man unpünktlich ist, schicken die netten Wärter einen wieder weg und man fährt ohne diese Eindrücke nach Hause. Wir haben uns diese Tour mit unseren Reiseveranstalter vom Hotel aus angetan. Wenn man die relativ hohen Kosten (2 Pers. ca. 120,-) nicht rechnet, war es sehr viel stressfreier. Noch ein Tipp zum Essen in Andalusien/Nerja. Wir sind absolute Fisch-/Tapasliebhaber (typisch Andalusien laut Reiseführer). Von den kanarischen Inseln, z. B. La Palma, Lanzarote etc. sind wir auch richtig mit frischen Fisch/Kartoffeln/ Knoblauch und leichten Wein (vino de la casa) verwöhnt wurden. In Nerja gibt es quasi keine Kartoffeln, sondern nur Pommes und/oder Chips. Der vino de la casa ist meist ein Flaschenwein mittlerer Qualität, wobei die Preise ok sind (von 5, 80 bis 12 Euro, je nach Lage des Restaurants). Der Fisch wird nicht selten frittiert. Einem Restaurant ist es gelungen, eine Seezunge derart zu verderben, dass wir sie lieber stehen gelassen haben, um einer Magenvergiftung vorzubeugen. Nach einigen Tagen haben wir jedoch gelernt, die Karten zu lesen und unsere Wünsche wurden (bis auf die Kartoffeln) lecker erfüllt. Das Geheimnis dabei ist, nicht der deutschen, bzw. englischen Übersetzung zu trauen, sondern einige wenige spanische Worte (z. B. parrilla=gegrillt, frita=fritiert, etc.) zu lernen. Tapas bekommt man in Nerja – wenn überhaupt – an der Bar im Innenraum. Sitzt man draußen, schauen einen die Kellner eher fragend an, wenn man diese bestellt.
Die Größe des Zimmers ist ausreichend. Es gab genug Schubladen und Schrankregale für die mitgebrachte Bekleidung. Sogar die Koffer konnte man gut verstauen, ohne sie hinter Vorhänge, unter dem Bett oder auf dem Schrank zu verstecken. Zimmer waren hellhörig, was weniger störte, wenn man ruhige Nachbarn hatte. Wir hatten für zwei/drei Tage einen Dauertelefonierer mit recht lauter Stimme, der morgens ab 7: 00 Uhr zu telefonieren begann. Unschön war, das die Schächte der Abwasserleitung in Richtung Schlafzimmer installiert sind, was immer dann interessant klang, wenn in einem Zimmer oberhalb die Spüle des WC´s betätigt wurde – es ging dann ein deutlich hörbares Rauschen durch das eigene Zimmer. Hier hätten die Architekten einfach nur das Bad spiegelverkehrt planen können, womit dieses Problem nicht vorhanden wäre – aber wir Menschen gewöhnen uns natürlich an alles, so dass auch dieses Geräusch nach ca. 4-5 Tagen einfach dazu gehörte.
Das Restaurant war nett und im Gegensatz zu vielen anderen fehlte diesem die Kantinenatmosphäre – was natürlich angenehm war. Das Frühstück war recht umfangreich (Wurst, Käse, Würstchen, Eier in allen Variationen, Quark, Marmelade, frisches Obst, verschieden Sorten Brot/Brötchen…) Leider war es absolut eintönig: es gab jeden Tag die gleichen Sachen an exakt den gleichen Plätzen. Das bedeutet, nach drei bis vier Tagen kannte man alles. Wir hatten nur Frühstück gebucht, was wir nicht bereut haben. Es gab am Abend zwei Essenzeiten, wovon man sich gleich am Anfang für eine Zeit entscheiden musste. Scheinbar wurde das Restaurant dann nach der ersten Zeit verschlossen, denn so gegen 20: 00 Uhr (zweite Zeit) standen die hungrigen Gäste dann schon in kleineren Schlangen lungernd vor dem Restaurant. Einige Gäste, mit denen wir gesprochen haben waren mit dem Essen recht zufrieden. Es gibt in Nerja (in Fußgehweite) so viele Restaurants, so dass man vermutlich einen Monat dort verbringen kann, ohne zweimal im gleichen Restaurant zu essen. Die Preise für Cocktails und andere Getränke im Hotel waren deutlich höher als unmittelbar neben dem Hotel aber bedauerlicherweise wohl im üblichen Rahmen eines 4sterne Hotels.
Der Service war sehr gut. Das Personal war immer sehr freundlich. An der Rezeption war man ebenfalls immer bemüht, einem zu helfen bzw. Tipps für Restaurants etc. zu geben. Zimmer wurden gut und täglich gereinigt. Handtücher für den Pool konnte man gegen Kaution bekommen und nach Bedarf wechseln.
Die Lage ist sehr gut. Direkt am Strand nur über eine kleine Fußgängerpromenade zu erreichen. Also vom Garten direkt ins Meer und zurück. Der Strand dort ist überschaubar aber war zu unserer Zeit nicht zu voll. Liegen/Schirm am Strand konnte man mieten (zwischen 3, 5 und 4,- Euro). Diese waren jedoch recht früh gegen 10: 00 Uhr schon ausgebucht. Ein paar hundert Meter in Richtung Westen kam man zu einem weiteren Strand, der erheblich breiter und menschenleerer war – irgendwie aber nicht so gemütlich. Unmittelbar vor dem Hotel gab es zwei Supermärkte (der ca 10 m weiter weg gelegene zweite Supermarkt war etwas günstiger) und einige Restaurants/Pubs (sehr Englisch, es gab sogar engl. Bier, wer wollte). Nach ca. 10 Minuten erreicht man das Zentrum (Balkon de Europa). Leider hört die schöne Strandpromenade hinter dem Hotel auf dem halben Weg plötzlich auf, so dass man durch den Ort gehen muss.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab ein kleines Hallenbad und einen Fitnessraum. Der Pool war ausreichend, weil zu unserer Zeit nicht überfüllt. Wenn man ein Zimmer in Richtung Osten hatte und morgens den wunderschönen Sonnenaufgang beobachtet hatte konnte man als Abschlussprogramm noch die freundlichen Menschen beobachten, die bewaffnet mit zwei Handtüchern ihre „Duftmarke“ direkt neben dem Pool auf entsprechende Liegen setzten und dann außerdem noch frühsportlich einen der ausreichenden Sonnenschirme und Tischchen zum Platz wuchteten. Danach begann dann für diese Leute das Frühstück mit wachenden Blicken auf die reservierte Liege... Es waren wirklich genug Liegen (zumindest in unserer Zeit) – auch nach dem Frühstück – im Schatten in der Sonne, je nach Wunsch vorhanden. Animation am Abend war im Innenbereich des Hotels an der Bar. War gut besucht, aber m. E. nicht immer professionell organisiert. So tanzten z. B. die recht guten Flamenco-Tänzer vor der Bühne statt auf dieser. Wenn man weiter weg saß konnte man entsprechend wenig sehen. Insgesamt haben wir nur zwei/drei Präsentationen gesehen, können also kein verlässliches Urteil abgeben.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im September 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Uwe |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 13 |


