- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Der Schlickwirt wird als Landhotel geführt und gehört der Landhotel-Gruppe an, die aus 65 familiär geführten Betrieben besteht. Die Anlage ist überschaubar, was eine Belästigung durch Massentourismus ausschließt. Insgesamt besteht der Schlickwirt aus zwei Gebäuden: dem Gasthof und dem Hotelgebäude. Letzeres besitzt zwei Stockwerke, wobei ziemlich jedes Zimmer über einen Balkon verfügt. Im Erdgeschoß des Hotelgebäudes befindet sich ein Aufenthaltsraum mit TV, ein Frühstücksraum (der allerdings nicht als solcher genutzt wird) und diversen Personalräumen. Der Wellnessbereich findet sich im Kellergeschoß. Das Hotel wurde entweder 1967 erbaut oder ist seither in Familienbesitz (die Fassade beinhaltet die Jahreszahl). Vom Stil her würde ich es in die ländlich idyllische Kategorie einordnen. Generell ist es sehr ordentlich, im Eingangsbereich riecht es aber eher nach alt. In den Zimmern weniger, da diese teilrenoviert sind. Wir genossen Halbpension, was ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und ein 3-Gang-Wahlmenü am Abend beinhaltete. Ausser uns waren noch andere österreichische und einige deutsche Gäste untergebracht. Hauptsächlich waren Familien mit Kindern da, vereinzelt ältere Paare. Der Hoteleingang ist behindertengerecht, der Betrieb sehr familienfreundlich geführt. Handy-Erreichbarkeit total ok, wir hatten keine Probleme. Alternativhotels gibt es höchstens in St. Michael aber vom Preis/Leistungsverhältnis her können wir uns nicht beschweren, wir haben für vier Tage Aufenthalt inklusive Halbpension und 2 Nordic-Walking-Einheiten pro Person € 89, 90 bezahlt, das ist absolut günstig! Die beste Reisezeit ist Ansichtssache - im Prinzip kann man hier immer gut wohnen, allerdings würde ich im Winter wohl eher ein Hotel nahe der Skipiste wählen. Das Wetter war teils regnerisch, teils sehr sonnig - man sollte aber nicht vergessen, dass man hier auf 1. 000m Höhe wohnt, hier ist das Klima anders! Ein Ausflugstipp für Familien ist die Wandermeile in Trebenig, hier überschreitet man die längste Hängebrücke der Alpen (175m lang, 80m hoch). Die Strecke ist sehr schön und einfach zu gehen, mit Kinderwagen befahrbar und mit vielen Attraktionen ausgestattet (Babysaloon, Ponyreiten, sehr viele Spielgeräte, Tiere...). Für die wilderen Kerle ist ein Hexenritt über der Hängebrücke genau das Richtige (kostet € 5,-) Mit dem Taca-Tuca-Zug gelangt man zur Wandermeile und vom Ende aus auch wieder zurück. Ein absoluter Einkehrtipp ist der Babygasthof Preis - dort gibt es nicht nur einen tollen Kinderspielplatz, eine eigene Kinderkarte zum Anmalen und Extrawünsche jeder Art für Kinder sondern auch das zarteste Wiener Schnitzel, das ich je gegessen habe! Hier wartet man auch auf die Rückfahrt mit dem Taca-Tuca-Zug. Es lohnt sich wirklich! Ebenfalls ein guter Tipp ist die Ortschaft St. Michael im Lungau. Die Ortschaft erkundet man quer durch malerische Gassen, besonders schön ist die Kirche. Gittis Teekastl bietet wunderschöne Geschenksideen zu erschwinglichen Preisen und direkt gegenüber kann man herrlich essen gehen. Der Gasthof ist zugleich eine Pizzeria, vom Jägerpfandl bis zur Pizza bekommt man dort alles zu guten Preisen und einem tollen Geschmack!
Die Zimmer waren ausreichend groß - wir hatten ein Doppelzimmer mit unserer einjährigen Tochter. Das Reisegitterbett haben wir selbst mitgebracht, es fand leicht Platz im Schlafraum. Insgesamt bestand unser Zimmer aus drei Räumen: einem kleinen Vorraum mit großem Schrank und integriertem Safe, einem Badezimmer mit großem Waschbecken, Dusche, WC, Sprossenheizkörper zum Handtuchtrocknen, Fön, Rasierspiegel, großem Spiegel, Mülleimer und ausreichend Handtuchhaken. Der dritte Raum war der Schlafraum mit Doppelbett, Telefon, SAT-TV, Minibar, einer Kommode, zwei Nachtkästchen, einer kleinen Couch, einem Schreibtisch mit Stuhl und einer kleinen Garderobe. Von unserem Zimmer aus konnten wir auf den Balkon gehen, der mit zwei Stühlen, einer Liege und einer Wäscheleine mit einigen Wäscheklammern ausgestattet war. Die Zimmer dürften erst renoviert worden sein, alles war sehr gepflegt, vor allem die Dusche stach ins Auge durch ihre extreme Sauberkeit (!). Meine Eltern bewohnten mit meinem 9jährigen Bruder ein 3-Bett-Zimmer, das aus insgesamt 5 Räumen bestand. Im Vorraum hatten sie eine kleine Küchenzeile, das WC war separat und mein Bruder schlief im vorderen Zimmer, das zusätzlich eine Essecke für 4 Personen, einen Couchtisch und den Fernseher enthielt, was ihn natürlich sehr freute. Im "Elternschlafzimmer" befand sich ein sehr großer mehrteiliger Schrank, der das komplette Gepäck fasste und trotzdem nicht voll war. Bademäntel konnte man sich an der Rezeption für € 1, 50/Tag leihen. Die Bettwäsche wurde während unseres 4-tägigen Aufenthalts nicht gewechselt (nur bei unserer Ankunft natürlich), es war aber auch nicht notwendig. Die Handtücher wurden gewechselt, wenn man sie auf dem Boden oder in der Dusche hinlegte. Von unserem Zimmer aus konnte man den Parkplatz und einige Berge sehen, insgesamt ein schöner Ausblick, auf er anderen Seite sieht man Richtung Katschberg und St. Michael, unten sieht man in den Garten, auch sehr schöner Ausblick. Grundsätzlich war es sehr ruhig, wir konnten nur das kleine Kind aus dem Nachbarzimmer weinen hören, aber in welchem Haus hört man das nicht?! Das Hotel wird schrittweise erneuert, teilweise wurden die Zimmertüren schon ausgetauscht. Während unseres Aufenthalts gab es keine baulichen Maßnahmen, die uns irgendwie gestört hätten. Alles in allem waren wir mit unseren Zimmern sehr zufrieden, für ein 3-Sterne-Haus absolut angemessen.
Das Essen wird im Gasthof eingenommen, wobei der Hotelbereich vom Tagesgeschäft getrennt ist. Grundsätzlich bin ich sehr begeistert von der Naturküche des Hauses, die Suppen waren allerdings nicht nach meinem Geschmack. Es gab klare Gemüsebrühen mit Einlage, die für mich etwas "fad" waren, aber ich esse auch lieber Rindsuppen. Für Vegetarier allerdings ein Hit! Von den Mengen her kann ich mich absolut nicht beschweren, ich habe nie alle drei Gänge komplett geschafft und damit war ich nicht alleine! Das Restaurant ist sehr hygienisch, ebenso der Buffetbereich und die Tische. Die Familie Gruber ist sehr bemüht ein gemütliches und stilvolles Ambiente zu schaffen, das ist ihnen meiner Meinung auch gelungen. Die gesamte Anlage ist mit Liebe eingerichtet und dekoriert. Der Küchenstil ist vielseitig, einerseits auf Naturküche aufgebaut - man schmeckt die frischen Zutaten, alles ist selbstgemacht. Ich war absolut begeistert vom Angebot, denn obwohl während unseres Aufenthaltes nicht allzu viele Gäste da waren, gab es immer ein reichliches Frühstücksbuffet und ein tolles Salatbuffet am Abend. Zum Frühstück konnte man zwischen Semmeln, Vollkornbrot, Bauernbrot, Dinkelknäcke, diversen Müslizutaten, zwei verschiedenen Fruchtjoghurts, Obstsalat, mindestens je fünf aufgeschnittenen Wurst- und Käsesorten wählen, zwei verschiedene Bries, Marmeladen, Nutella, Honig und Kuchen. Eine Saftbar mit verschiedenen Fruchtsäften und belebtem Wasser gab es ebenfalls. Kaffee, Tee, Kakao und Milch wurden auf Bestellung direkt an den Tisch gebracht (ohne Aufpreis versteht sich) und ebenso konnte man harte und weiche Eier, Rührei und Spiegeleier mit oder ohne Speck bestellen. Das Abendessen bestand aus drei Gängen, wobei Suppe und Dessert fix vorgegeben waren, die Hauptspeise aus drei Speisen gewählt werden konnte. Jeden Tag war eine vegetarische Variante dabei, etwas deftiges und etwas "ausgefalleneres". Eine der drei Wahlspeisen war immer von der Speisekarte des Gasthofes, was ich persönlich ganz gut fand. Es gab zB. Kaiserschmarren mit Apfelmus im Rexglas oder Dinkelschnitzel, Scholle im Kartoffelmantel, Schweinsbraten mit Knödel, Lammleber, Putengeschnetzeltes in Currysauce, Brathuhn mit Erbsenreis usw. Die Suppen waren wie gesagt klare Gemüsebrühen mit verschiedenen Einlagen, wie zB. Frittaten, Grießnockerl oder Gemüsewürfeln. Die Desserts waren sehr lecker und auch ansprechend angerichtet, wie zB. Fruchteisbecher, Topfencreme mit Marillenröster oder Erdbeer-Joghurt-Torte. Ich finde, dass das Angebot sehr abwechslungsreich und ansprechend war. Auch für die Kinder war immer was dabei und wenn nicht, dann konnte man auch Sonderwünsche deponieren. Ein Blick in die Speisekarte erstaunte mich sehr, da die Preise im Ertragbaren sind für das was einem geboten wird.
Während unseres Aufenthaltes war nur die Chefin Helga anwesend, weil Mann und Senior-Chefs im Urlaub waren. Sie hatte sehr viel Stress es uns allen recht zu machen, aber sie war stets anwesend, hatte immer ein offenes Ohr für Wünsche, Beschwerden und Anregungen und hat uns stets mit einem Lächeln im Gesicht bewirtet. Das ganze Personal war sehr hilfsbereit und um uns bemüht, wir fühlten uns gut aufgehoben. Die Zimmerreinigung wurde immer erledigt, wenn wir beim Frühstück waren, grundsätzlich war sie auch ok, allerdings möchte ich bemängeln, dass der komplette Inhalt der Minibar abgelaufen und nicht vollständig war und dass der Schreibtisch ein wenig staubig war. Check-In war perfekt, wir bekamen die Zimmerschlüssel bereits um 11 Uhr, obwohl in den Reiseunterlagen 14 Uhr stand. Kritik jeglicher Art wurde gern aufgenommen und umgesetzt. Wander- und Ausflugsbroschüren lagen an der Rezeption ausreichend auf. Ein Tipp für besonders Wissenshungrige wie uns ist das Tourismusbüro in St. Michael. Dort findet man alles wissenswerte über die Region. Aber auch die Chefleute vom Schlickwirt sollte man nicht unterschätzen. Sie informieren einen gerne über die möglichen Ausflugsziele und geben gute Tipps zur Freizeitgestaltung.
Das Hotel liegt im Ortsteil Oberweissburg, etwa 5 Autominuten von St. Michael im Lungau entfernt auf ca. 1. 000m Höhe. Oberweissburg ist für mich ein verträumtes Dorf, sehr ruhig, für Erholungssuchende genau das Richtige. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es dort keine, ich würde dafür St. Michael empfehlen. Nachbarhotels sind mir nicht aufgefallen. Wanderziele gibt es dort bestimmt so einige, immerhin stehen da auch nicht so wenig Berge herum. Walkingstrecken sind auch vorhanden. Parkmöglichkeiten finden sich entweder vorm Gasthof oder auch direkt vorm Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Mit dem Senior-Chef kann man auf Wunsch Wandertouren machen, er kann auch bestimmt einiges über die Region erzählen, da er selbst schon alles erkundet hat. Zahlreiche Fotos von seinen unzähligen Wandertouren schmücken die Gänge des Hotels. Es gibt auch die Möglichkeit geführter Walking-Touren. Der Wellness-Bereich ist sehr sauber und schön. Es ist unglaublich, was einem alles kostenlos zur Nutzung angeboten wird: Angefangen beim Hallenbad, das man ganztägig nutzen kann, ebenso den Tischtennisraum, den Wutzeltisch (der allerdings mit 50-Cent-Münzen gefüttert werden will), den Kinderspielraum mit vielen Spielzeugen und der Fitnessraum (der mit zwei Geräten eher spärlich ausgerüstet ist). Der Restliche Wellnessbereich bietet die kostenlose Nutzung von Biosauna, Sauna, Infrarotsauna, Dampfbad, Kneippbecken, Duschen, Tepidarium, Ruheraum und Wasserbetten. Gegen Gebühr kann man sich auch ins Solarium legen. Dieser Bereich ist täglich von 16-18. 30 Uhr nutzbar (zumindest in der Nebensaison, ansonsten länger). Frische Hand- und Badetücher sowie eine Teebar findet man ebenfalls. Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich direkt im Wellnessbereich die Haare zu fönen oder sich in einer Umkleide umzuziehen. Leise Entspannungsmusik und diverse Dekorationen machen das Entspannen noch leichter. Vom Wellness-Bereich aus kann man auch direkt in den Steingarten hinaus gehen. Leider hab ich es während unseres Aufenthaltes nicht geschafft, mir diesen anzusehen, daher bleibt eine kleine Überraschung offen. Einen Außenpool gibt es meines Wissens nicht, Kinderbetreuung glaube ich auch nicht. Boutiquen findet man in St. Michael, wobei dort auch ein Hotel neben dem anderen steht, also die ganze Ortschaft auf Tourismus ausgerichtet ist.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bianca |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 8 |