Hotel Schloss Frauenmark

Etwas irritiert von den letzten negativen Bewertungen nutzten wir unseren Kurzurlaub um wieder einmal ein paar Tage im Schloss Frauenmark zu verbringen. Und wir wurden, wie auch schon bei unserem letzten Besuch vor 2 Jahren, nicht enttäuscht. Wer die Organisation und das geschulte Personal eines Luxushotels mit Michelin-Stern-Restaurant in steriler Perfektion oder eine nahegelegene Shoppingmeile sucht - Hände weg. Wer allerdings für ein paar Tage den Alltag vergessen und sich von herzlichem Personal verwöhnen lassen will, nichts wie hin. Schon der erste Anblick des offenen Kamins in der Eingangshalle und der restlichen Räume im Untergeschoss (Frühstücksraum, Bibliothek, Bar) ist eine Freude. Und beim Betreten der bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Zimmer geht einem wahrlich das Herz auf. Wer also Wert auf ein paar entspannte Tage mit vielleicht nicht ganz perfektem, aber umso herzlicherem Personal sucht – auf nach Schloss Frauenmark. Das alte Gutshaus ist engagiert und solide, wenn auch mit kleinen Fehlern renoviert. Die Ausstattung ist liebevoll arrangiert, teilweise dermaßen unkonventionell im Stilmix, dass es schon wieder genial ist. Ein Muss - eine Tea-Time. Nicht versäumen sollte man den Besuch des Schweriner Schlosses. Ansonsten - Seele baumeln lassen und Ruhe und Gelassenheit finden.

Große und individuell eingerichtete Zimmer mit einer eigentlich nicht zu beschreibenden Möbilierung. Man fühlt sich wirklich in eine andere Zeit versetzt und genießt das Gefühl, einmal im Leben Schlossbewohner zu sein. Allerdings spürt man auch hier, dass nicht Profis, sondern engagierte Amateure mit all ihrem Herzblut am Werke waren.

Hier scheiden sich scheinbar die Geister. O.k., wir sind sicher nicht die Kenner der Tiefkühltruhe und können daher gewisse Aversionen nicht nachvollziehen, fanden die angebotenen Speisen aber durchaus ansprechend. Es muss vom geneigten Gast allerdings schon berücksichtigt werden, dass die Küche nur für die anwesenden Gäste eingerichtet ist und daher die Auswahl eines Feinschmeckertempels auch für den ausgefallenen Gaumen nicht bieten kann. Mit diesem Wissen lässt sich sowohl das Candle-light-Diner als auch das „gewöhnliche“ Menü durchaus genießen. Auch das Frühstück ist sicher nicht außergewöhnlich, aber angemessen. Ich würde gar zu gern wissen, welch kulinarische Köstlichkeiten sich wohl auf den Tischen mancher Kritiker finden.

Das Personal mag nicht für das interntionale Parkett ausgebildet sein, lässt es sicher auch am letzten Schliff in der Bedienung mangeln, macht dieses Manko aber durch wirkliche Herzlichkeit und Engagement mehr als wett.

Ruhe und Abgeschiedenheit beschreiben die Lage noch immer nicht vollkommen. Wenn Mecklenburg das Ende der Welt ist, ist Frauenmark das Ende von Mecklenburg. Parchim und Schwerin als Ausflugsziele sind aber in unmittelbarer Umgebung. Ansonsten ist dies die ideale Gelegenheit, sich auf die Natur, die eigenen Seele und seine Begleitung zu fokussieren.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Unterhaltung gibt es im eigentlichen Sinn überhaupt nicht. Aber Bibliothek, Bar, Kamin und Ruhe lassen dieses Manko leicht verschmerzbar erscheinen.