- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Ausschlaggebend für die Buchung eines Hotels/ Pension für meinen Trip nach Berlin waren der Standort und ein akzeptabler Preis. Beides fand ich meiner Meinung nach im Hotel/ Pension Seifert. Da ich leider sehr schlafempfindlich bin, habe ich im Vorfeld mit dem Hotel telefonisch abgeklärt, ob bei der Buchung ein ruhiges Nichtraucherzimmer gewährleistet werden kann. Nach positiver Bestätigung und einem vernünftig klingenden Preis inkl. des in den einschlägigen Portalen über den grünen Klee gelobten Frühstücks habe ich mich zur verbindlichen Buchung entschlossen. Ich bezog ein Zimmer in den Hinterhof, was in Berlin durchaus zu empfehlen ist, wenn man in der Innenstadt wohnen möchte, im ersten OG. Grundsätzlich wäre dieses Zimmer sicherlich auch tendenziell ruhig - soweit das in der Nähe des Ku-Damms geht. Wäre da nicht der direkt unter meinem Zimmer stadtteilansässige Inder mit seinem Restaurant gewesen. Neben den für sein Heimatland typischen Gerüchen, gilt auch für dieses Restaurant: Berlin schläft nie. Würde man das außer Acht lassen, wären da noch die ebenfalls direkt unter meinem Fenster befindlichen Mülltonnen - bei tagsüber ca. 28°...sowie die Küchengeräusche und eine -vermutliche Kühlraum-Tür die jedes Mal- auch bis nachts um 12 Uhr- mit Schmackes den Weg zurück ins Schloss fand. Man könnte ja die Fenster schließen, leider hat man dann mangels einer Klimaanlage im Bett eine Liegesauna und damit ist das- zumindest im Sommer- ausgeschlossen. Das Zimmer selbst ist groß, vor allen Dingen in die Höhe, ich schätze 4m- was wie sich im Laufe des Aufenthaltes als echtes Hindernis erweisen sollte. An der Decke baumelt ein abgeklemmtes Kabel, einfach so, aber man kommt ja je nicht ran, also keine Gefahr. Das Hotel Seifert befindet sich in einem Berliner Altbau das scheinbar nie eine Restaurierung erlebt hat, die alte Holztreppe als Zugang zum Hotel ist mit einem roten Teppich belegt, der unglaublich schmutzig ist und offensichtlich nicht regelmäßig gereinigt wird- nicht das einzige in dieser Unterkunft. Die Zimmer sind mit einem dicken blauen Teppichboden ausgelegt, damit der darunterliegende Holzdielenboden nicht ganz so laut knarzt. Die Möbel sind -wie soll ich‘s nur sagen- das einfachste und billigste was der heutige Möbelmarkt zu bieten hat: klappernde Minischränke, ein wackeliges Schreibtischlein, ein Doppelbett so unbequem wie Beton und ein Sofa, auf das ich mich -genauso wie auf den ebenfalls vorhandenen Billigsessel- nur mit Handtuchunterlage gesetzt bzw. gelegt habe. Das Badezimmer hat offensichtlich in jüngerer Vergangenheit eine Neuauflage erlebt: es war genügen groß sodass auch die in der Ecke eingebaute Dusche durchaus auch mit so viel Platz hätte ausgelegt werden können, dass man sich nicht beim Einseifen und Haare waschen ständig die Ellenbogen anschlägt. Und: wer glaubt er könne sich in diesem Badezimmer seiner ungewollten Gesichtsbehaarung entledigen bzw. sich mit etwas Farbe im Gesicht aufhübschen: weit gefehlt! In dieser Badekammer gibt es lediglich eine einzige ziemlich in der Mitte des Raumes angebrachte mickrige Lichtquelle mittels eines kleinen Einbauspots. Licht über dem in einer kleinen Nische befindlichen Waschbecken ist leider eine Fehlanzeige. So bin ich dann jeden Morgen mit meinem Gott sein Dank mitgebrachen Vergrößerungsspiegel in mein Schlafzimmergewandert um mich meiner Haarentfernung zu widmen und um mich zu Schminken. Die Zimmertüren sind so undicht, dass die gesamte Nacht über die Flurbeleuchtung die ohnehin schon dürftige Abdunkelung im Zimmer noch unnötiger macht, ist ja aber eh nicht so schlimm, man kann ja sowieso nicht schlafen. Nach einer dann unfreiwillig durchgemachten Nacht bin ich dann am nächsten Morgen voller froher Erwartung zum so angepriesenen Frühstück gewankt: In einem runtergekommenen Raum der weit hinter dem Charme einer Jugendherberge herhinkt gab es selbst aufgebackene Gummibrötchen, Graubrot, Vollkornbrot, Toast, Standardwurst- und -käse, die üblichen Billigjoghurts und -müslis, O-Saft der an Fanta erinnerte und definitiv nichts mit Orangensaft im herkömmlichen Sinn zu tun hat sowie und das war die Oberkörnung: Kaffee der in einem Vorratsbehälter um 8.30Uhr bestimmt schon 3 Stunden hinter sich hatte und vor sich hin moderte. Ein gestresster Angestellter meinte dann: Eierspeisen würden sie auf Wunsch bereiten, was ich nach einem Blick in das direkt angrenzende Küchlein dankend ablehnte. Die Butter - die ich leider mangels Abwesenheit von Margarine oder anderer Alternativen benutzen musste war leider ranzig, die Marmelade dafür umso geschmackloser. Ich habe dann nach einem halben Gummibrötchen und einem halben Glas Pseudo-O-Saft fluchtartig das Hotel verlassen und in der Berliner Kaffeerösterei ein wirklich gutes Frühstück mit perfektem Kaffee genossen. Sollte sich trotzdem jemand entschließen, in diesem Hotel einzuchecken kann ich nur raten, dies ohne Frühstück zu tun. Alles andere wäre Verschwendung. Genauso überflüssig wie das Frühstück ist es, in diesem Hotel vorher Absprachen zu treffen: neben den bereits eingangs erwähnten Umständen, die mit viel gutem Willen, den Inhaber dieses Hotels im Laufe der Jahre nicht mehr bewussten Ruhestörungen zugute zu schreiben sind, ist da noch der Umstand, dass ich vor Buchung ausdrücklich meine Schlafempfindlichkeit erwähnte und ich hoffte, damit auch eine entsprechende Berücksichtigung finde. Was genau die Betreiber darunter verstehen, kann ich nicht nachvollziehen, denn am gleichen Tag wie ich zog eine Gruppe Jugendlicher im Rahmen ihrer Klassenfahrt in dieses Hotel ein und wurde u.a. auch über meinem Zimmer platziert. Vorab: ich haben nichts gegen Kinder (ich hab selbst drei), aber nach einer getroffenen Absprache diese so zu unterminierten, finde ich einfach frech. Jeder der weiß, was Kinder tun, wenn sie auf Klassenfahrt sind, weiß was ich litt: Gehüpfe, Getrampelt, laute Musik, Lachen (ich liebe Kinderlachen- wirklich!), Türenschmeißen, irgend ein nicht näher zu identifizierendes ratterndes Geräusch und lautes Gebrüll quer über den Innenhof. Wäre alles kein Problem, solange das alles zu den normalen Zeiten (ich definiere hier normal bis ca. 22.30Uhr) passiert wäre. Aber nach Mitternacht bis in die Morgenstunden fand ich das nicht mehr witzig. Und mein dezenter Hinweis am Empfang, wurde mit ‚tja, halt Kinder‘ belächelt. Die Klasse zog am gleichen Tag wie ich wieder aus und ich wusste, warum die Decken 4 Meter hoch waren. Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass ich am Einzugstag eine zusammen geknäulte, dreckige Papiertüte unter meinem Schreibtisch liegen sah, die auch nach drei Tagen noch da lag, genauso wie die Krümel neben dem Fernsehtisch, die mir am Abend meines ersten Tages da auf den Boden fielen und der nicht geleerte Mülleimer im Zimmer. Erst nachdem ich der Dame am Empfang einen entsprechenden Hinweis gab, wurden diese Dinge entfernt. Die Spinnwebe die am von der Decke baumelden Kabel hin, war aber bis zur Abreise mein täglicher und nächtlicher Anblick.
Groß, dreckig, billig und ohne jeglichen Komfort ausgestattet. Jede Jugendherberge bietet heutzutage mehr Annehmlichkeiten!
Kann man sich echt sparen. In der direkten Umgebung gibt es viele Möglichkeiten zu frühstücken die deutlich besser und günstiger sind.
Der Empfang war nett, die Unterstützung bei Fragen hilfreich. Alles weitere unter: Hotel allgemein
Uhlandstraße, ca. 5 Minuten zur U-Bahnstation und Ku-Damm.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2012 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bianca |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |