Hotel Siegfried

Von außen macht das Hotel durch die üppige, farbenfrohe Bepflanzung und die gut gepflegte Fassade zunächst einen guten, einladenden Eindruck. Bereits die Hotelhalle lässt allerdings erahnen, dass es hier einrichtungsmäßig eher barock sein könnte. Alles wirkt ein wenig nach Charme der späten 80er, es ist relativ dunkel und das Mobiliar bereits ein wenig die Tage gekommen. Wegen des schlechten Pflegezustandes würden wir nie wieder hierher fahren.

Das bestellte Doppelzimmer (im Übrigen das teuerste auf unserer Mehrstädte-Reise!) war eine gefühlte Katastrophe. Zunächst einmal lag das Zimmer im beschriebenen Hinterhof. Ein kleiner Vorflur trennte Bad und Schlafzimmer voneinander. Der Teppich im Zimmer entsprach in etwa dem Alter der gesamten Innenausstattung. Der Kleiderschrank ließ sich nicht vernünftig schließen, so stand die eine Tür immer ein wenig offen. Die Zimmerfenster waren ausschließlich Flügelfenster und das bei einem Erdgeschosszimmer. Im Klartext hieß das: Entweder ganz auf oder ganz zu. Auf Kipp stellen ging nicht. Die zugehörigen Jealousetten an der Fensterinnenseite ließen sich wiederum nur dann herunter lassen, wenn die Fenster nicht geöffnet waren, denn sonst waren sie zu breit und stießen von oben auf den Fensterrahmen auf. Verdunkelung und frische Luft schlossen sich also in der Nacht aus. Richtig dunkel wurde es aber eh nicht, weil die Jealousetten an den Enden dermaßen verknickt waren, dass sowieso ausreichend Licht durchkam. Die Gardinen waren ebenfalls "etwas älter" aber sauber. Schade nur, dass das Bleiband an der Gardinenunterseite mehrfach abgerissen war und herunter hing... Die Matratzen waren durchschnittlich weich bis hart. Die Bettwäsche war im Farbton jedoch deutlich verwaschen und lud nicht zum Träumen ein. An der Verschlusseite fehlten teilweise Knöpfe, was das Zimmermädchen beim Beziehen des Bettes eigentlich hätte merken müssen. Über dem Bett hingen zwei Nachttischlampen mit Neonleuchtstoffröhre. In den Lampen lagen unterhalb tote Tiere, die einem besonders gut ins Auge fielen, wenn man sich abends hin legte, denn die Lampen waren genau am Kopfende! Das Badezimmer war nur mäßig gereinigt. An mehreren Fliesenstellen fanden wir noch Zahnpasta des Vormieters (ja, er/sie hatte grüne Zahnpasta...). Außerdem liefen durch unser Bad offenbar sämtliche Zuleitungsrohre für das Hotel. Damit diese auch in das Hotel gelangen, war ein Wanddurchbruch gemacht worden, den man vorsichtshalber nicht verschlossen hatte. Auf der anderen Seite befand sich aber ein Bedarfsraum für das Reinigungspersonal. So bekam ich die ersten morgendlichen Bewegungen und Eimerklappern der Damen relativ "live" mit. Das Zimmer verfügte über einen kleinen Fernseher. Die Fernbedienung war bereits mehrfach mit verschiedenfarbeigen Isolierbändern zusammen geklebt worden. Wir haben auf den Funktionstest hier bereits resigniert verzichtet.

Wir haben im Restaurant nur das Frühstück zu uns genommen. Der Frühstückssaal hat nur auf einer Seite Fensterfront und ist relativ dunkel. Es wird versucht, dem Eindruck mit einigen Deckenhängeleuchten entgegen zu wirken. Die indirekt neonlampen-Beleuchtung hinter einer Holzzierleiste hab ich zuletzt im Wohnzimmer meiner Eltern gesehen... Das Frühstück an sich war aber ganz ok. Die Eier waren relativ frisch, Kaffee oder Kakao wurde im Kännchen gebracht. Saft war am Buffet vorhanden. Ebenso frische Brötchen und Brot. Das Schwarzbrot zeichnete sich hier durch Frische aus. Außerdem gab es verschiedenen Aufschnitt und Marmeladen. Alle Marmeladen befanden sich in Glasschalen - bis auf eine. Bei der wurde das Glas der Hausmarke eines bekannten Lebensmittel-Diskonters mit einem Löffel garniert offen aufgestellt. So rührte jeder Gast in diesem Glas herum. Das hätte man anders lösen können.

Das Personal war freundlich und bemüht. Das Zimmer wurde uns persönlich gezeigt. Das lag wohl auch daran, dass unser Zimmer im Hinterhof lag und der Weg dorthin uns durch zahlreiche Flure, über Treppen und besagten Hinterhof führte. Die Zimmerreinigung war mäßig. Siehe dazu auch die Beschreibung unseres Zimmers!

Das Hotel ist günstig direkt an der Deichrückseite zum Hafen hin gelegen. Aus dem Hotelgarten gibt es eine Treppe hoch direkt zur Deichkrone. Der Gästeparkplatz liegt zwei Grundstücke weiter und ist mäßig befestigt. In der Straße befinden sich eine Reihe von Pensionen und Ferienwohnungen, das Wohnviertel ist insgesamt eher als gehoben zu bezeichnen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife