Hotel Sonne

Das Hotel ist in einem extrem sauberen und ordentlichen Zustand. Fast schon pedantisch werden die Stühle im Frühstücksraum an die Tische gerückt. Es findet sich kein Stäubchen auf dem Boden und kein Kalkrand an den Armaturen im Badezimmer. Allerdings empfanden wir den Hausgang und die zur oberen Etage führende Treppe als sehr eng und düster – trotz Bewegungsmelder, der die Flurbeleuchtung auslöste. Der Besitzer machte einen freundlichen, allerdings sehr unverbindlichen Eindruck. Er scheint Stammgäste zu bevorzugen. Neulinge werden auf stenoartige Weise bedient und behandelt. Auf Nachfrage zu einer Veranstaltung in einem Nachbarort wurde mir eine ziemlich merkwürdige Antwort gegeben. Aus länger zurückliegenden Urlauben in der Region weiß ich aber, das gerade diese Veranstaltung im weiteren Umkreis ziemlich bekannt ist und Vermieter ihre Gäste gerne darauf hinweisen. Das Hotel ist meiner Meinung nach eher eine etwas größer geratene Pension, da alles relativ beengt ist. Es ist kein Lift vorhanden. Das Hotel ist auf keinen Fall für gehbehinderte und Rollstuhlfahrer geeignet. Die Möglichkeit an Pkw-Ausflügen, Wanderungen etc. ist in den Kitzbüheler Alpen unerschöpflich. Ich war bereits zum 15. Mal in der Region und habe längst noch nicht alles gesehen. Selbst für Rollstuhlfahrer, Kinderwagenschieber etc. findet sich immer was. Auch der wunderschöne Panoramarundweg am Hahnenkamm ist absolut geeignet für Menschen, die noch nicht oder nicht mehr gut zu Fuß sind. Fahren Sie mit dem Zug von St. Johann direkt zur Haltestelle Kitzbühel-Hahnenkamm, oder zur Haltestelle Schwarzsee und machen dort einen schönen Spaziergang. Auch bei Regenwetter finden sich Ausflugsziele wie Salzburg, Innsbruck, Kufstein. Die Fahrt über den Gerlospaß ins Zillertal ist ebenfalls ein Erlebnis. Natürlich auch die gemütliche Altstadt von Kitzbühel mit seinen vielen Straßenlokalen und Einkehrmöglichkeiten. Zum Hotel selber: Das Hotel ist nett, sauber und liegt sehr ruhig. Wir werden es aber bei einem weiteren Aufenthalt in der Region nicht mehr buchen, da uns der Besitzer in keinster Weise lag und seine Art für uns kalt und berechnend war. Zu Stammgästen war er immer sehr freundlich und zuvorkommend. Unserer Meinung nach sollte sich ein Hotelier – gerade in einem so kleinen Hotel, welches schon pensionsähnlich ist – um alle Gäste gleich kümmern und bemühen. Auch Stammgäste müssen nicht ewig kommen und dann fehlt es am Nachwuchs, wenn man sich nicht um diesen bemüht. Ich empfehle das Hotel mit gewissen Abstrichen durchaus weiter. Wen der ständige Sarkasmus und die Überheblichkeit des Hotelchefs ertragen kann bzw. sich gar nicht damit abgibt, der kann hier einen schönen Urlaub verbringen.

Zuerst hatten wir Zimmer Nr. 12, welches sehr klein und dunkel ist. Nach Reklamation erhielten wir dann Zimmer Nr. 9. Ein sehr geräumiges, helles Zimmer mit Doppelbett, einer Schlafcouch, genügend Ablage- und Staufläche und einem großen Badezimmer mit Badewanne. Hier gibt es zum Glück nicht diese Vorhänge, sondern eine richtige Abtrennung. Die Armaturen sind mehr als sauber. Ebenso das ganze Bad. Kalk- oder Schimmelflecken findet man absolut überhaupt gar nicht. Das Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet mit Blick auf den Wilden Kaiser. Obwohl es bereits abendliche Temperaturen im einstelligen Bereich gab, wurde die Heizung nicht angestellt, so daß man sich im Bad quasi „warmduschen“ mußte. Das Heizungsventil ist noch aus der Zeit, als die Dinger erfunden wurden. Es ist anzuraten, die Zimmer auch in einem mehr als einwandfreien Zustand zu hinterlassen, da uns der Besitzer erzählt hat, daß er schon bei kleinsten Schrammen etc. das komplette Laminat im Zimmer austauschen lassen würde und dies dem Mieter anlastet. Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, können wir nicht beurteilen. Das Fehlen des Föhns (nur auf Nachfrage gab es einen) und die abgestellte Heizungsanlage, so daß man wirklich gefroren hat, haben mich bewogen, eine Sonne weniger zu geben.

Wir hatten nur Übernachtung mit Frühstück. Das Frühstück war ausreichend. Es gab vier Marmeladen zur Auswahl, Wurst, Käse, div. Brötchen- und Brotsorten, Müsli etc. Eier gab es auf Wunsch. Tee und Kaffee in Kännchen. Allerdings gab es für das Kännchen Tee nur einen Kammerbeutel für eine Tasse. Abends besteht die Möglichkeit im Speiseraum etwas zu trinken. Die Preise sind normal. Halbpension ist buchbar.

Der Service im Hotel war – wenn man vom gewöhnungsbedürftigen Humor und Umgangston mit Neugästen des Besitzers absieht – sehr gut. Wir hatten ein „geräumiges, neu adaptiertes 3-Bett-Zimmer für 2 Personen“ gebucht. Bei Ankunft wurde uns ein enges, dunkles 2-Bett Zimmer (Nr. 12) gegeben. Dieses hatte einen kleinen Balkon, von welchem aus man in das Appartement gegenüber blicken konnte. Wir haben dieses reklamiert und auch ohne Diskussion das gebuchte Zimmer bekommen (Nr. 9). Außerdem haben wir noch nach einem Föhn gefragt, da im Zimmer keiner war. Uns wurde ein Haarpustegerät (langhaarige Damen sollten ihren eigenen Föhn mitnehmen) ausgehändigt. Die Begründung für das Nichtvorhandensein des Föhns auf dem Zimmer war, daß diese von Gästen stets defekt hinterlassen würden und man so wenigstens wisse, wer den Föhn kaputt gemacht habe.

Das Hotel Sonne liegt am Ortsrand von St. Johann in einer ruhigen Seitenstraße ohne Durchgangsverkehr. Die Entfernung zum Sessellift ist ca. 5 Gehminuten. Zum Ortszentrum (Hauptplatz), mit der barocken Kirche und vielen Gaststätten läuft man gute 15 Minuten, zum Bahnhof 10 Minuten. Viele Boutiquen und Bistros, Pubs etc. befinden sich auf der Hauptstrasse und laden zum bummeln ein. Der Ort St. Johann ist durch den Bau einer Umgehungsstrasse mittlerweile relativ verkehrsberuhigt. Der innere Ortskern ist zu einer Fußgängerzone umgestaltet worden. Am Hauptplatz gibt es einige Gaststätten und Bistros mit Außengastronomie, die zum Teil im Innern sehr rustikal eingerichtet sind.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport