Hotel Sonneneck

Wir haben das Hotel Sonneneck mit Halbpension gebucht. Es liegt strandnahe, die Ostsee ist zu Fuß gut erreichbar. Das Personal ist sehr unterschiedlich motiviert. Einige sind tatsächlich freundlich und an der Zufriedenheit des Gastes interessiert, andere sind offensichtlich genervt und wenn der Gast nicht devot "Ja und Amen" sagt wird es kalt im ganzen Raum. Das Frühstücksbuffet ist Standard. Es gibt Gute Auswahl und alles macht einen frischen Eindruck. Spiegeleier bekommt man auf Wunsch serviert. Das Abendessen der Halbpension ist gut und reichhaltig. Zwar wird es in einem engen Zeitrahmen von grade mal 1h serviert, aber damit kann man sich, besonders im Herbst, wenn es schon früh dunkel wird, arrangieren. Wie das allerdings im Sommer ist, wenn die Tage länger sind, mag ich nicht zu beurteilen. Die Zimmer sind sauber. Sonntags wird das Zimmer jedoch nicht gereinigt und Handtücher nicht gewechselt. Wer in die hauseigenen Sauna möchte, sollte sich ein eigenes Sauna-Tuch mitbringen. Die Sauna ist noch funktionstüchtig, jedoch ist die Hälfte der Ausstattung marode und kaputt (Tauchbecken ist außer Betrieb, Saunauhr fehlt, Dehknöpfe der Duschamaturen fallen ab). Einen Zweitschlüssel erhält man auch auf Nachfrage nicht. Wenn man zu zweit auf einem Zimmer ist, kann man abends also keine getrennten Veranstaltungen besuchen. Andererseits wird es verweigert, den Schlüssel an der Rezeption abzugeben, was bedeutet, dass man einen Schlüssel mit sehr klobigem Anhänger auch mit leichter Kleidung mit an den Strand nehmen muss. Besonders in diesem Punkt zeigt sich das Hotel sehr unflexibel und starr und besonders unprofessionell zeigt sich die Chefin des Hauses. Auf einen einfachen Verbesserungsvorschlag für die Schlüsselregelung eskaliert die Situation schlagartig, man wird von ihr beleidigt und zu guter Letzt auf eine Videokamera über der Rezeption hingewiesen, die alles in Bild und Ton festhält. Bildaufnahme ist okay, doch die Tonaufnahme ist meiner Meinung nach §201 StGB verboten, weshalb ich hier besonders im Interesse für zukünftige Gäste darauf hinweisen möchte. Das ist meiner Ansicht nach kein Kavaliersdelikt. Auf Nachfrage nächsten Morgen, ob das der Wahrheit entspricht, wurde die Audio-Aufzeichnung nochmals von einer Angestellten bestätigt. WLAN-Passwörter bekommt man nach Angabe seiner Personalausweis-Nummer. Allerdings handelt es sich um 4-stellige Zahlen-Kombinationen, die auch zusätzlich das Hotelpersonal erhält und dann bis zum Abheften auch mal auf dem Tresen liegen bleibt und von allen Gästen eingesehen werden kann. Wir waren am Ende froh, endlich abreisen zu dürfen.

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