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Matthias (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Januar 2017 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Sylter Kleinod ganz groß
6,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

In seiner nun fast 150jährigen Geschichte wuchs das Hotel Stadt Hamburg vom Inselgasthof zu einem richtigen kleinen Grandhotel, ständig erweitert und modernisiert, ohne den Geist der Ursprungsjahre zu verleugnen. Familie Hentzschel, die das Privathotel inzwischen in der dritten Generation führt, ist es in vielen Jahren gelungen, ein treues Publikum an ihr Haus zu binden und so auch in der Nebensaison eine konsequent gute Auslastung zu erreichen. Man kennt sich, der Anteil der Stammgäste liegt bei beeindruckenden 60% - nicht wenige Gäste werden wie Familienmitglieder behandelt, und den Herrschaften gefällt’s. Kaum zu glauben, dass die weitläufige und verwinkelte Anlage lediglich 70 Zimmer und Suiten beherbergt. Von der Strandstrasse kommend betritt man das urige alte Friesenhaus durch die blaue Holztür, passiert die winzige Rezeption und reibt sich verwundert die Augen: Die geradezu wohnlich gestalteten und möblierten Flure, Kronleuchter und edle Stoffe, die an eine Puppenstube erinnernde Kaminhalle ... ein im positiven Sinne wunderbar altmodisches und zeitvergessenes Haus mit charaktervollem Ambiente. Schön, dass man nicht jede Modewelle mitmacht und seinem Stil treu bleibt. Die Dielen knarzen unter den Füßen, das antike Mobiliar ist auch mal angestoßen; aber das ist erlaubte Patina und wird vom Gast nicht als störend angesehen, sondern geradezu erwartet. Kein Schickimicki, wie man es Sylt ja so gerne zuschreibt, keine norddeutsch-hanseatische Steifheit, wo das Personal die Nase höher trägt als die Gäste: In dieser charmanten Atmosphäre entsteht vom Empfang bis zur Abreise ein Wohlgefühl, wie es immer weniger Hotels zu vermitteln wissen. Die Hotelleitung hat erkannt, dass nicht nur Betten verkauft werden, sondern vor allem auch Emotionen. Individuelle und historisch gewachsene Traditionshäuser wie dieses werden allzeit ihre Liebhaber finden, und für uns gehört das Hotel Stadt Hamburg zweifellos zu den besten Adressen der Insel.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Unser Zimmer (Nr. 70) in der Parkvilla der Deluxe-Kategorie im typischen Stil des Hauses vermittelt sofort Urlaubsstimmung und Ferienfreuden. Bunte Farben, bequemes Mobiliar mit Hang zu leichter Plüschigkeit und natürlich die angenehme Größe des Zimmers (40 Quadratmeter) und die hohen Decken überzeugen auf den ersten Blick. Warme Gelb- und Rottöne hellen die Atmosphäre auf und bringen eine spielerische Leichtigkeit mit. Zur Begrüßung erwarten uns ein Obstteller, zwei Flaschen Mineralwasser und ein vom Hausherren unterschriebenes Begrüßungskärtchen; ein kleiner Strauß frischer Tulpen macht den Auftritt perfekt. Das Zimmer wurde gründlich gereinigt übergeben, selbst die üblichen Problemstellen wie Lampenschirme, Bilderrahmen und Telefon sind tipptopp, die Gläser über der Minibar funkeln – das Housekeeping hat erstklassige Arbeit geleistet; nur der Teppich zeigt einige tief ins Gewebe eingedrungene Verschmutzungen, die sich nicht mehr entfernen lassen. Die hohen Sprossenfenster können vollständig geöffnet werden, was hilfreich ist, da keine Klimaanlage existiert und das Zimmer bei unserer Ankunft völlig überhitzt war (Heizung voll aufgedreht). Na, besser als frieren. Etwas enttäuschend hingegen fiel abends der Turndown-Service aus, der sich zumindest bei uns nur aufs Bettenaufschlagen und Vorhangzuziehen beschränkte. Die Tagesdecke lag jetzt auf dem Sessel (gehört eher in den Schrank – vergessen?), die benutzten Gläser wurden nicht ausgetauscht oder gesäubert, Bettvorleger und Schlappen nicht platziert. Ein Betthupferl gab es auch nicht. Das Bett mit seiner knallig-gelben Überdecke hinterlässt eine zweigeteilten Eindruck: Die eine Matratze ist augenscheinlich neu und von angenehm stabiler Härte, die andere in der Mitte völlig durchgelegen, erinnert ein wenig an ein Wasserbett und gehört so bald wie möglich ausgetauscht. Wenn aber jemand schlecht schläft, dann allein deswegen; es herrscht angenehme Stille, kein Laut dringt von draußen oder vom Korridor an unsere Ohren, und die Fenster lassen sich vollständig verdunkeln. Sehr angenehm: Die Nachttischlampen stehen nicht, wie so oft, auf den meist eh zu kleinen Nachttischen, sondern wurden an einem höhenverstellbaren Schwenkarm an der Wand installiert, was zusätzlich das Lesen erleichtert. Die wichtigsten Lichtquellen lassen sich auch vom Bett durch einen Generalschalter steuern. Das Zimmer ist gut ausgeleuchtet, so heimelig wie notwendig und dort ausreichend hell, wo es gebraucht wird. Der schöne alte Schreibtisch bietet kaum Platz zum Arbeiten, aber wer will das hier auch schon, und auch der edel anmutende Holzstuhl ist zum längeren Sitzen höchst ungeeignet. Eine Hoteldirectory fehlt, man muss sich die gewünschten Infos (etwa Öffnungszeiten) anderswo zusammensuchen; so ziemlich alles wurde auf Einzelblättern festgehalten, die eher verwirren als schnelle Auskunft verschaffen. Unsere Nachfrage ergab, dass im gesamten Haus auf Directories verzichtet wird. Flachbildfernseher und Stereoanlage befinden sich auf einem fahrbaren TV-Schrank, so dass je nach Belieben vom Sofa oder vom Bett aus ferngesehen werden kann; unschön allerdings der beeindruckende Kabelsalat, der dann freigelegt wird. Rund zwanzig Sender können empfangen werden, Pay-TV gehört nicht dazu, eine Rechnungsansicht über den Bildschirm ist nicht möglich. Wie in gehobenen Häusern seit jeher gute Sitte, ist unser Anreisetag in der Programmzeitschrift mit einem Lesezeichen markiert (man hat sich um einen Tag vertan). WLAN wird im gesamten Haus kostenlos angeboten und funktioniert auch im Restaurant oder im Wellnessbereich, bei allerdings nur mäßig schneller Übertragungsrate. Die Minibar befindet sich im Flur in Augenhöhe und beinhaltet die gewohnten Standards zu akzeptablen Preisen; lediglich der Spitzenchampagner von Roederer (0,375 l für 50 Euro) fällt etwas aus dem Rahmen. Schön, dass man dafür nicht wie häufig auf dem Fußboden herumrobben muss. Der leicht zu bedienende BFT-Safe, gerade noch laptoptauglich, ist ebenfalls gut erreichbar und keine Hexenschussfalle. Ein Ganzkörperspiegel in der Tür für die Totalansicht und einen letzten prüfenden Blick beim Verlassen des Zimmers ist vorhanden. Kaffeemaschine und Wasserkocher fehlen hingegen; nicht immer mögen Gäste für eine Kleinigkeit gleich den Roomservice in Anspruch nehmen. In der langgezogenen, deckenhohen Schrankwand mit Motivtapete finden auch mit viel Gepäck Reisende genügend Platz; zwei Personen, drei Wochen Ferien, Golfen und Strand und abends schick ausgehen – kein Problem. Ausreichend Kleiderbügel sind ebenfalls vorhanden, als besonders sinnig bleibt uns aber das praktisch an der Kleiderstange festgebundene Nähkissen in Erinnerung. Wirklich smart! Die zweistöckige Kofferablage reicht gleich für mehrere große Gepäckstücke, Rucksäcke, Badetaschen und was man im Urlaub halt alles so mit rumschleppt. Wie im Zimmer vermutet man auch im Bad auf den ersten Blick eine weibliche Hand – und in der Tat zeichnet die bekannte norddeutsche Innenarchitektin Gräfin zu Reventlow seit über 30 Jahren für das Interieur des Hauses verantwortlich. Pretty in pink! Rosafarbene Tapeten, rosa Stoffe, rosa Schränke; unsere zehnjährige Nichte würde es lieben. Aber eben nicht nur rein optischer Schauwert, auch ans Praktische wurde gedacht: Doppelwaschbecken mit schönen Armaturen und viel Ablagefläche, beheizbarer Handtuchhalter, eine angenehm tiefe Badewanne und eine separate Extra-Dusche, die man ob ihrer Größe gut zu zweit nutzen kann; auch für einen Hocker war noch Platz. Der Wasserdruck ist phänomenal und geradezu wasserfallartig, die Badewanne füllt sich bis zum Rand in nicht einmal drei Minuten. Als Guest supplies werden hochwertige Produkte von Gilchrist & Soames in einer Schale bereitgestellt, wobei allerdings die Bodylotion sehr dünnflüssig ausfällt und so gut wie keinerlei Feuchtigkeitseffekt hinterlässt. Der beleuchtete Kosmetikspiegel ist schwenk- und höhenverstellbar, die Handtücher sind von guter Qualität, Bademäntel in Übergröße und Schlappen hängen bereit. Ein Bidet gibt es nicht, dafür ist das WC in einem Nebenraum mit Fenster (!) abgetrennt. Eine einzelne Blume unterstreicht auch hier die individuelle Note des Hauses.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Zu dem von uns gebuchten Package gehörte gegen einen geringen Aufpreis von 15 Euro pro Person auch ein 3-Gänge-Menü im Bistro, der ungezwungenen Alternative zum Gourmetrestaurant. Hier wird all das verinnerlicht, was man von einem Bistro auf einer Ferieninsel erwartet: Leichte regionale Küche, gemütliches Ambiente, zuvorkommende Gastfreundschaft und, im Sommer, eine kleine Außenterrasse. Der Raum ist in fröhlichen gelb-blauen Farben gestaltet und strahlt eine heiter-mediterrane Gelassenheit aus. Der Service ist herzlich und aufmerksam, die Preise für Sylter Verhältnisse noch einigermaßen human. An diesem Samstagabend ist das Lokal nur schwach besucht, als wir um 21 Uhr gehen, sind wir die letzten Gäste; das Gourmetrestaurant ist zur selben Zeit viel besser frequentiert. Aber wir wissen: Im Sommer sieht’s ganz anders aus. An diesem Abend steht Tafelspitz auf der Tageskarte, es darf aber auch getauscht und aus der regulären Menükarte gewählt werden (ohne Zuzahlung). Die warmen Brötchen mit Schmand als Gruß aus der Küche sind köstlich, ebenso die Steckrübensuppe als Vorspeise. Jeder Gang wird angesagt, wobei man auch nicht vergisst, nach Pausen zu fragen. Während der Tafelspitz mit Kartoffelpüree, Bratapfel und Gemüsebeilage sehr gut geriet, sind die zwei Currywürste vom Lamm mit Kartoffelspalten eher speziell – halt Lamm, nicht jedermanns Sache. Hätte ich besser wissen müssen. Der Höhepunkt des Abends dann eindeutig das Dessert: Cognaceis mit Nougatmousse, Armagnac und Karamellglasur (siehe Foto), wobei wir auch hier wieder frei aus der Karte wählen konnten. Insgesamt ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, lediglich bei den Getränken scheint die Preisgestaltung nicht ganz stimmig: Entweder ist der Wein (Riesling von Max Müller, 0,2 l für 6,50 Euro) zu billig, oder das Pils (0,4 l für 4,80 Euro) zu teuer. Schade, dass man sich nicht noch für einen Absacker an die Bar setzten konnte – diese wird demnächst neu in einem Teilbereich des Gourmetrestaurants eingerichtet, dazu eine chillige Raucher-Lounge im Keller (was nicht wirklich zu diesem Hotel passt). Das Frühstück im gediegenen Hausrestaurant wird ausschließlich am Tisch angeboten, dafür aber fast den ganzen Tag – bis 17 Uhr, in der deutschen Hotellandschaft ziemlich einzigartig. Wird vielleicht deshalb kein Büffet aufgebaut? Zugegeben, alles an den Platz gebracht zu bekommen hat anfangs seinen Reiz, besonders für ältere Gäste; auch agiert der Service sehr nett und zuvorkommend, und wir erfreuen uns an dem Anblick, wenn die jungen Damen in ihren bunten Westen rotkäppchenhaft mit schlenkerndem Brotkorb über dem Arm von Tisch zu Tisch ziehen (ist nicht bös gemeint). Als eine bestimmte Brötchensorte nicht mehr vorrätig ist, wird sogleich angeboten, einen Pagen zum benachbarten Bäcker zu schicken. Aber das beste à la carte-Angebot kann eben kein Büffet ergänzen, wo der Sinn ja darin besteht, einfach alles Verlockende einmal zu probieren; die Auswahl ist ganz zwangsläufig etwas eingeschränkt. Frisches Obst zum Beispiel gibt es nur in Form von Obstsalat, und der kommt frisch und eiskalt aus dem Kühlhaus. Eierspeisen werden wie sonst auch in der Küche zubereitet und in Rekordzeit serviert. Die Wurst-, Schinken- und Käseauswahl ist klein, aber fein, der Lachs (gebeizt und geräuchert) hervorragend. Bratwürstchen werden angeboten, Frikadellen nicht. Das hausgemachte Bircher Müsli („Bitte nur ganz wenig“ – ich bekomme eine ganze Schüssel voll ...; man meint es gut) schmeckt sehr lecker, die täglich wechselnden Gemüse-Smoothies – heute: Rotkohl/Ingwer – ganz furchtbar. Geschmackssache. Man kann unter 15 Teesorten wählen (darunter Nanaminze, Eisen- und Zistrosekraut); als frisch gepresste Säfte werden Orange, Grapefruit und Karotte angeboten. Latte Macchiato steht nicht auf der Karte, wird auf Wunsch aber trotzdem zubereitet. Zum Abschluss dann noch einen spanischen Winzersekt, der trotz seines Namens weniger mit einem profanen Sekt sondern eher mit Champagner gleichzusetzen ist – wieder was gelernt!


    Service
  • Sehr gut
  • Zuerst einmal, dies ganz ohne Wertung, fiel uns der hohe Anteil sehr junger Mitarbeiter auf – kaum jemand scheint über dreißig, und zumindest an vorderster Front (Empfang, Restaurants) arbeiteten übermäßig viele Auszubildende. Lags am Wochenende? Das Ausbildungswesen nimmt im Hotel Stadt Hamburg grundsätzlich einen hohen Stellenwert ein; rund ein Viertel der Mitarbeiter befinden sich derzeit in der Lehre (und das Hotel ist sichtlich stolz darauf). Sämtliche Mitarbeiter treten als Gastgeber ausgesprochen freundlich auf, manche herzlich, was aber immer auch dem eigenen Naturell zuzuschreiben ist. Einige scheinen darüber hinaus im Dauereinsatz zu sein; abends die letzten, morgens die ersten – geschlafen wird unterm Dach (kein Wunder bei den Westerländer Mietpreisen). Grundsätzlich fühlten wir uns während unseres Besuchs bestens umsorgt; die Direktion beweist bei der Mitarbeiterwahl ganz offensichtlich ein geschicktes Händchen. Und falls einmal etwas nicht hundertprozentig klappt, wird mit dem „Fehler“ ganz souverän umgegangen. So wollten wir uns vom Bahnhof abholen lassen (es regnete stark) und riefen bereits aus Niebüll im Hotel an. Da unser Zug laut Internet Verspätung haben sollte – hatte er dann doch nicht. Die Bahn! – verpasste uns der Shuttle-Service und fing uns erst kurz vor der Eingangstür wieder ab; die Rezeption war auch schon informiert. Pech! Gerade dieser Mitarbeiter aber, Chauffeur, Hausdiener, Mädchen für alles und ständig präsent, gehörte mit zum nettesten und sympathischstem, das wir in der Hotelwelt seit langem erlebt haben. Und eine einnehmende Geste beim Check-in, viel zu selten erlebt: Auf einen Kreditkartenabzug wird verzichtet; das Hotel vertraut seinen Gästen und sieht in ihnen nicht potenzielle Betrüger. Nur wenn wir lange nachdenken, fällt uns noch eine weitere Kleinigkeit ein: Meine nachts vor die Zimmertür gestellten Stiefel (sehr schmutzig) waren am nächsten Morgen keinen Deut sauberer und offensichtlich übersehen worden. Nun gibt es aber auch im Zimmer keinerlei Schuhputzutensilien, um schnell selbst Hand anzulegen. Auf meine beiläufige Bemerkung an der Rezeption wurde umgehend angeboten, jemanden aufs Zimmer zu schicken, um dies zu übernehmen – schade, ich hatte nur ein einziges Paar dabei. Aber man zeigte sofortigen Einsatz; Fehler können passieren, entscheidend ist, wie damit umgegangen wird.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Naja. Man kann es sich schön reden: 5 Minuten bis zum Strand, 300 Meter zum Bahnhof, die Spielbank gleich nebenan (lohnt sich nicht!), Einkaufsmöglichkeiten noch und nöcher; zentraler geht’s kaum. Aber eben auch: Brutal hässliche Apartmentblocks, die das direkte Umfeld beherrschen, Zeugen des ungezügelten Baubooms der 60er und 70er Jahre – wenn man alte Hotel-Postkarten betrachtet, will man verzweifeln; durchweg alle Sylter 5-Sterne-Hotels sind ganz einfach schöner gelegen. Tja, nicht zu ändern. Immerhin verfügt man über eine Tiefgarage und erspart dem Gast so die nervige Parkplatzsuche.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Früher musste man zum Baden extra ans Meer laufen – seit der Jahrtausendwende verfügt auch das Hotel Stadt Hamburg über ein eigenes Schwimmbad mit angeschlossenem Wellnessbereich und Fitnesscenter. Die gesamte Anlage im dezent asiatischen Kolonial-Chic ist ausgesprochen attraktiv gestaltet und überall sehr um optische Details bemüht. Das Qiara Spa bietet ein umfangreiches Angebot von Massage- und Kosmetikanwendungen, darunter auch ungewöhnliches wie manuelle Lymphdrainagen oder Abhyanga („Große ayuverdische Einölung“) in all seinen Spielarten; verwendet werden feine Produkte von Pañpuri, Carita und Kirchberger. Wenn dann zu bestimmten Zeiten allerdings Hausgäste und Externe aufeinander treffen, wird es schnell eng: Lediglich neun Liegen (dem Vernehmen nach aus Bali) stehen im Ruheraum bereit, bei unserem ersten Besuch alle besetzt, so dass uns nach dem Saunieren nichts anderes übrig blieb, als uns gleich wieder aufs Zimmer zurück zu ziehen. Außerdem ist ein Ruheraum als Durchgangsstation zwischen Swimmingpool und Saunabereich natürlich sowieso nicht ideal, dafür erfreut neben Finnischer Sauna und Dampfbad das Eisbecken, das man nur in den wenigsten Hotels findet. Ein Whirlpool hingegen fehlt leider; platzmäßig hätte man den vielleicht auch noch irgendwo unterbringen können. Es liegt erfreulich viel Lektüre aus. Die hygienischen Bedingungen sind, wie nicht anders zu erwarten, tadellos, alles ist blitzblank und aufgeräumt; ständig sieht man Mitarbeiterinnen, die putzen, Handtücher wechseln oder die Saft- und Wasserflaschen auffüllen. Mit Handtüchern, von der Größe her eher Badelaken, wird überall sehr großzügig umgegangen. Ein wenig kleinlich wirkt da die Regelung, Sauna und Dampfbad selbst am Wochenende erst ab 15 Uhr in Betrieb zu nehmen; auf Nachfrage werden sie für uns dann aber schon vormittags angestellt. Und so erleben wir schließlich doch noch einen (halben) perfekten Wellnesstag zu zweit – nur wie die Gegenstromanlage funktioniert, haben wir bis zum Schluss nicht herausgefunden.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(20)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Januar 2017
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Matthias
    Alter:46-50
    Bewertungen:25