- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das in dem neo-barocken Prachtbau der ehemaligen Bank "Credit Commercial de France" untergebrachte und von der spanischen Derby-Gruppe geführte Hotel ist eine tolle Stadtunterkunft, die mir sowohl für Businessreisende als auch für anspruchsvolle Touristen bestens geeignet erscheint. Selten habe ich in einem Hotel eine solch außergewöhnliche, geradezu exzentrische Designerlandschaft vorgefunden, das beginnt mit der von den Farben Schwarz, Rot und Gold geprägten Lobby, deren opulente Säulen in eine grandiose Belle-Èpoque-Glaskuppel münden. Geradezu sensationell die ausladenden Sitzgruppen in Gold und Rot (Bretz läßt grüßen ...), ebenso Aufsehen erregend die stylishe "Lola"-Bar mit goldenen Polsterbänken, Stierköpfen an der Wand und zahlreichem, in Gläsern und Schalen dargebotenem Kunsthandwerk sowie das Restaurant "Josefine" mit avantgardistischen Sitzmöbeln und ungewöhnlichem Tischdekor. Vom Foyer führen zwei schnelle Aufzüge auf die in edlen Grau-und Schwarztönen gehaltenen Flure, alles in diesem Haus wirkt gediegen und sowohl reizvoll als auch spannend fürs Auge. Keine Frage, daß dieser Luxus nicht zum Nulltarif zu bekommen ist, gelegentlich - vor allem für Wochenenden - gibt es jedoch auf der Webseite des Hotels relativ günstige Sonderangebote, die ab ca. 160 € pro Nacht/Zimmer liegen. Fazit: Für jemanden, der einmal ein Hotel abseits des Normalen - noch dazu in perfekter Lage - kennenlernen und genießen möchte, sollte das "Banke" ein absolutes Muß sein!
Das Hotel verfügt auf drei Etagen über knapp 100 Räume und Suiten. Mein aus neuwertigem, geradlinigem und klarem Mobiliar bestehendes Zimmer besaß eine für Pariser Verhältnisse beachtliche Größe, man konnte sich gut bewegen und hatte wirklich Platz, Der Wohnbereich bestand aus einem sehr gepflegten Parkettboden, einem wunderbaren, komfortablen Kingsize-Bett mit 3 verschiedenen Kissenpaaren und gepolsterter Rückenlehne, Tischchen mit Sessel, mittelgroßem, an der Wand befestigtem Flachbild-TV (nur 1 deutscher Sender, ausgerechnet RTL ...), Kleiderschrank mit genügend Bügeln, Fächern, leicht zu bedienendem Safe und Hausschuhen, verstellbarer Klimaanlage und ausreichender Beleuchtung. Das nur einen Spalt breit zu öffnende Fenster wies auf die Rue La Fayette, ließ aber wegen guter Schalldämmung nachts nur wenige Außengeräusche herein. Das Badezimmer hatte eine geräumige Duschkabine mit Regenwasserdusche, Waschtisch mit Spiegel, sehr flachem Waschbecken und diversen Pflegeshampoos, Föhn, flauschige Hand-und Badetücher, zwei Bademäntel und WC. Daß die Unterkunft einen äußerst gepflegten Eindruck hinterließ, sei nur am Rande erwähnt, nicht zuletzt ist das Hotel auch Mitglied der Vereinigung "Small Luxury Hotels of the World".
Das "Banke" hält drei gastronomische Bereiche vor, neben der bereits erwähnten Bar und dem Restaurant befindet sich im Untergeschoß - dem früheren Safe der Bank - das ganz in Weiß gehaltene Frühstücksrestaurant. Ambiente und Design würde ich als unterkühlt bezeichnen, die große Gemütlichkeit kommt hier nicht auf. Das Frühstücksbuffet ist ab 7.00 Uhr morgens aufgebaut, die vergleichsweise bescheidene Auswahl rechtfertigt leider in keiner Weise den sehr ambitionierten Preis von 29€/Person. Besser ist es, Sie gehen in eines der vielen sich im Umkreis befindlichen Bistros, in denen Sie meist ab etwa 8 Uhr frühstücken können und dafür nur einen Bruchteil bezahlen. Ich bevorzuge für das "petit dejeuner" seit Jahren das in der Nähe des Hard Rock Cafe am Boulevard Haussmann gelegene "Brioche dorée", hier kann man in einfacher, aber typisch Pariser Atmosphäre zusammen mit Einheimischen seinen Café au lait und kleinere Frühstücksgerichte einnehmen und dazu Zeitung lesen oder den Laptop hochfahren. Das Hauptrestaurant und die Bar des "Banke" habe ich wegen der extremen Preise weitgehend gemieden (Glas Wein, 0,33l Bier ab 10 €, kleine Gerichte ab 18 €, Hauptspeisen ab 25-30 €), ohnehin ist es die bessere Wahl in Paris, außerhalb des Hotels zu essen.
Das ungewöhnliche Design des Hotels setzt sich auch in den Uniformen der MitarbeiterInnen fort, Krawatte und konventionelle Kleidung Fehlanzeige. .Die weitgehend junge Staff habe ich als freundlich, zuvorkommend und gästeorientiert kennengelernt, an Fremdsprachen werden Spanisch und Englisch beherrscht. Punkteabzug gibt es für die Tatsache, daß nach der Abreise meine Kreditkarte mit einem nicht stattgefundenen Minibar-Verzehr belastet wurde, nach kurzem Schriftwechsel wurde die Rechnung jedoch mit einer Entschuldigung wieder storniert. An Services wird ein (teurer) Wäsche-und Reinigungsservice angeboten, Taxis werden gerufen und Ausflüge eingebucht, ein kostenfreier PC befindet sich neben der Bar und ein kleines Gym mit ein paar Geräten im 1. Stock. Geschäftsreisenden wird bei Bedarf vom Concierge geholfen, die Zimmer verfügen alle über Internet-Zugang. Last but not least: Die Zimmerreinigung erfolgte perfekt, am Abend findet sogar noch ein kleiner Turndown-Service statt.
Besser geht´s nicht: Das Hotel liegt absolut zentral, alles Sehenswerte der Pariser Innenstadt wie etwa das Kaufhaus La Fayette, die Opera Garnier, der Place Vendome, die berühmten Boulevards oder Theater befindet sich in bequemer Gehweite. Zur Haltestelle des Flughafenbusses (Roissybus) an der Rue Scribe laufen Sie knappe 10 Minuten, die nächste Metro-Station "Chausee d´Antin/La Fayette" ist ebenfalls nur ein paar Schritte entfernt. Und wer mit dem TGV aus Deutschland anreist: Von Gare de l´ Est nimmt man die Metro Nr. 7 Richtung Villejuif und befindet sich nach vier Stationen bereits nahe am Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2014 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |