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Janine (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • November 2014 • 2 Wochen • Strand
Schlechtester Urlaub in 10 Jahren
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Ich möchte in diesem Reisebericht mal etwas mit den rosarot getünchten Halbwahrheiten über die Insel Holbox und das Hotel Villa Flamingos aufräumen. Kristallklares Wasser, schneeweiße Strände und die angepriesene Ruhe und Entspannung waren genau meine Beweggründe und schlagenden Argumente um meinen Mann von seinem geplanten Dänemarkurlaub abzubringen und ihn für 2 Wochen auf diese Insel zu schleifen. Die Wahrheit sah leider ganz anders aus. Niemand gibt bei dem Preis und der vermeintlich guten Lage gern zu, dass sein Urlaub ein kompletter Flop war. Ich tue es an dieser Stelle dennoch, um andere davor zu schützen. Fangen wir mit dem Hotel Flamingos an: Positiv: Die Anlage und Zimmer sehen tatsächlich so aus, wie auf den Bildern. Diese tolle Dusche mit Holzstamm bringt aber jede Frau mit längeren Haaren nach kürzester Zeit zur puren Verzweiflung. Es ist in etwa so, als würde man unter einem leicht tropfenden Wasserhahn duschen. Sieht also nur toll aus das Ding, ist aber völlig unpraktisch. Das Zimmer an sich war sehr groß und geräumig und schön eingerichtet. Was in einigen Berichten als unangenehmer Geruch geschildert wurde, ist jedoch schlicht weg untertrieben. Es ist ein widerlicher Gestank, der eine Mischung aus gammelnden toten Fisch in der Sonne darstellt gepaart mit Kloake. Dieser wirklich unerträgliche Gestank macht auch vor den Zimmern nicht Halt und auf Ansprache bei der Reiseleiterin kam lediglich die oft schon erwähnte Aussage, dass sei alles Natur. Wenn unser Wattenmeer so stinken würde, würde da ganz sicher niemand mehr hinfahren. Wir haben am nächsten Tag im Supermarkt also erstmal alles mögliche an Raumerfrischern und Duftkerzen gekauft, was etwas Besserung verschaffte. Wir hatten eine Juniorsuite mit Meerblick gebucht und auch bekommen. Direkt unter uns befand sich jedoch die Rezeption/ Frühstücksraum und die wirklich netten Mitarbeiter des Hotels begannen gegen 6Uhr Morgens ihre Arbeit, was gleichzeitig unser täglicher Wegruf war. Tische oder Stühle werden hier nämlich nicht hochgehoben, sondern geräuschvoll über den Boden gezogen. Allgemein sind die Gebäude extrem hellhörig. Zur Verpflegung: Wir hatten nur Frühstück gebucht und mehr sollte man sich in dem Hotel auch nicht antun. Wir haben am Anreiseabend im Hotel etwas gegessen; ich todesmutig Tacos mit Meeresfrüchten, mein Mann weniger mutig einen Hamburger mit Pommes. Beides ungenießbar, beide Essen waren kalt und meine Meeresfrüchte obendrein roh. Ich bin wirklich ein Sushi-Fan, aber nicht in Regionen mit 30Grad Durchschnittstemperatur. Das Frühstück war äußerst spartanisch. 2 Sorten Müsli, 2 Sorten Quark/ Joghurt, 3 Sorten Obst (Wassermelone, Honigmelone, Papaya oder Ananas), wahlweise Rührei oder Spiegelei oder Tacos ertränkt in irgendeiner Tomatensoße oder 2 Pancakes. Dazu 6-8 halbe Scheiben kalter Toast mit Butter. Achja, ein Glas Erdbeermarmelade stand auch noch jeden Morgen auf dem Tisch. Wirklich positiv und für uns Morgenmuffel immens wichtig; der Kaffee war gut und die Hotelangestellten rückten auch sofort Biergläser zum Befüllen raus, da diese Minitassen für jeden Kaffeejunkie ein nogo waren. Der Strand in der Anlage war schlicht weg nicht existent. Das kleine Stückchen "Strand" war übersäht mit Seetang und unsere Reisleiterin hatte doch tatsächlich noch die Kühnheit uns weismachen zu wollen, dies sei der schönste Strand auf der Insel. Nach 2 Tagen auf der Anlage ereilte uns ein heftiger Tropensturm und am nächsten Tag war die gesamte Anlage mit der stinkenden, braunen Pampe überspült und für 2 Tage unbenutzbar. Uns trieb der Gestank schon vorher in die Flucht und somit machte es für uns keinen nennenswerten Unterschied. Für gewöhnlich will man aber vielleicht schon nach der langen Anreise mal ein paar Tage faul in der Sonne auf der Liege verbringen, was uns in 14 Tagen ganze 4x gelungen ist. Und dafür muss ich nun wirklich nicht um den halben Globus fliegen und 1600€ pro Nase bezahlen, da kann ich auch 'ne Woche im Tropical Island bei Brandenburg einchecken. Womit für auch schon bei Isla Holbox an sich wären. Das Dorf an sich ist wirklich nett, mit zahlreichen Bars und zum Teil wirklich guten Restaurants und sehr netten Mexikanern. Die Moskitos sind allerdings wirklich ein Plage und sobald gegen 17Uhr die Vögel wie verrückt losschreien, schlagen die Biester zu. Bis 18Uhr sollte man am Besten überhaupt nicht rausgehen. Die Straßen sind in der Stunde auch alle menschenleer. Die weißen Strände und das kristallklare Wasser haben wir aber auch an anderen Stellen auf der Insel vergeblich gesucht und der unangenehme Gestank schlägt einem eigentlich überall in die Nase. Ich möchte anmerken, dass man hier 500 Meter ins Wasser laufen kann und trotzdem nur bis zu den Knien im Meer versinkt und wenn ich dann schon meine Füße nicht mehr sehen kann, weil es einfach nur ein lauwarme, verdreckte Brühe ist, kann ich wirklich nicht von klar geschweige denn kristallklar sprechen. Ich bin bei meinen Recherchen im Vorfeld über die Insel vielleicht auch auf zu vielen Backpacker-Seiten gelandet. Meine Ansprüche als arbeitendes Mitglied der Gesellschaft mit 28Tagen Urlaub im Jahr gehen aber ganz offenbar sehr weit über die eines Rucksacktouristen hinaus. Isla Holbox mag vielleicht ein netter Zwischenstop auf einer Rundreise durch das Land sein. Aber 14 Tage ist wirklich zu viel. Und so trafen wir am Abreisetag andere Leidensgenossen auf der Fähre wieder, die ebenfalls in anderen Hotels 14Tage auf der Insel verbrachten und wir waren alle einstimmig froh, dass es wieder nach Hause geht und konnten einen erneuten Abstecher nach Holbox einstimmig verneinen. Es ist ebenfalls eine Unwahrheit, dass Holbox ein günstiger Ausgangspunkt für Ausflüge ist. Ein Ausflug nach Tulum ging bei 250 US-Dollar pro Person los und hätte 8 Stunden im Bus und 2 Stunden im Tempel bedeutet. Zu diesen nicht ganz preiswerten Ausflügen kommen dann noch diverse Eintrittsgelder vor Ort.


Zimmer
  • Eher gut
  • Zimmer groß und geräumig, aber sehr hellhörig


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Frühstück sehr einseitig, Küche ungenießbar


    Service
  • Eher gut
  • Personal war freundlich,wirkte aber zum Teil schlicht weg hilflos und überfordert. Zimmerreinigung war okay.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • "Strand" direkt vor der Tür, aber völlig verdreckt. Dorf mit Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants ca. 10-15Minuten Fußweg entfernt und wirklich schön.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool würde jeden Tag gereinigt und hat man dem verdeckten Meer auch vorgezogen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im November 2014
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Janine
    Alter:31-35
    Bewertungen:2