Hotel VIME La Reserva de Marbella

Das weitläufige Anlage besteht aus knapp 150 zweigeschossigen Reihenbungalows. Sie ist an einen Hang gebaut und je nach Lage der gebuchten Unterbringung muss man mehrere Treppenstufen überwinden. Für Urlauber mit kleinen Kindern oder solchen mit Gehbehinderung eher nachteilig. Altersbedingt wirken die Bungalows von außen etwas heruntergekommen, aber die Gartenanlage und die sonstigen Einrichtungen sind sauber und gepflegt. Der Aufenthalt kann mit allen Verpflegungsformen gebucht werden. Wir haben uns für All-Inclusive entschieden, was sich als Fehler herausstellen sollte. In der Nebensaison ist die Anlage nur spärlich belegt, daher erhielten wir auch einen sensationell günstigen Preis. Am Wochenende ist die Anlage bei den Spaniern als Kurzurlaubsziel allerdings äußerst beliebt. Mir ist klar, dass sich diese Bewertung eher widersprüchlich liest. Zum besseren Verständnis folgender Erklärungsversuch: An diesem Abschnitt der Costa del Sol gibt es nicht viele Alternativen. Der Küstenstreifen zwischen Torremolinos und Marbella wurde mit Appartmentanlagen (sogenannten urbanisaciones) regelrecht zugepflastert und an ausländische Investoren verkauft. Frei oder pauschal buchbare Hotels sucht man hier mit der Lupe. So gesehen ist das Reserva de Marbella eine akzeptable Unterkunft als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Ronda, Sevilla, Granada, etc.. Fazit: Wenn man schon im März innerhalb von knapp 3 Stunden die Sonne erreichen will, keinen reinen Strandurlaub (Entfernung des Hotels) geplant hat, einen günstigen Preis bekommt und bereit ist, beim Essen Abstriche zu machen, kann man das Hotel buchen. Alle anderen sollten sich östlich von Malaga umschauen oder erst im Mai nach Mallorca fliegen. Ab Juli wirds in Andalusien ohnehin unerträglich heiß.

So vernachlässigt die Bungalows von außen auch wirken: an ihrer Einrichtung und am Zustand im Inneren ist nichts auszusetzen. Ein Stockwerk verfügt über ein Wohnzimmer mit Schlafcouch ein Gäste-WC und - nicht immer - über eine vollausgestattete Küche. Im zweiten Stockwerk befinden sich Badezimmer und Schlafzimmer. Dazu kommen Balkon und Terasse. Die Möblierung ist zweckmäßig und "geschmacksneutral" gehalten. Klimaanlage, Telefon und TV gehören zur Grundausstattung. Seine Freizeit sollte man allerdings nicht vor der Glotze verplanen, denn es werden nur ARD, RTL und Eurosport in wechselnder Empfangsqualität ins Netz eingespeist. Die Zimmer wurden täglich gereinigt. Die Bettwäsche wurde alle zwei Tage, die Handtücher nach Bedarf gewechselt. Ein Babybett wurde auf Anfrage bereitgestellt. Einen Föhn gabs an der Rezeption.

Der größte Haken! Wie oben bereits erwähnt, kann man unter bestimmten Umständen nicht allzu viel erwarten. Aber dann sollte die Hotelleitung ihre Preis- und Angebotspolitik generell überdenken. Denn was nützt mir All-Inclusive, wenn das Essen - nett formuliert - bescheiden ist? Mittags und abends gabs eine überschaubare Salatbar, viele (pampige) Beilagen sowie zwei bis drei Hauptgerichte (undefinierbares Fleisch-Soße-Gemisch und Fisch). Das Frühstück war gerade noch akzeptabel: Kaffee aus dem Automaten, ausreichende Auswahl an Brot, Brötchen und Süßgebäck, Aufstrich aus Plastikbehältern sowie Salami und Käse. Die Spiegeleier, die anderswo zusammen mit Omeletts frisch zubereitet werden, liegen hier nach der Zubereitung oft längere Zeit unter Warmhaltelampen im Bratöl. Insgesamt enttäuschend, aber wer keinen allzu großen Wert aufs Essen legt oder ohnehin lieber auswärts isst, der kann's verschmerzen. Außerdem sind einige Bungalows auch mit einer Küche ausgestattet.

An der Rezeption arbeitet eine zweisprachige Angestellte, ansonsten können ein paar Brocken Spanisch generell nie schaden und mit Englisch kommt man auch fast immer weiter. Die Freundlichkeit war o. k. aber verbesserungswürdig, doch wer für vier Personen 11 Tage All-Inclusive inkl. Mietwagen bucht, dafür nur knapp 1200 Euro bezahlt und erwartet, wie ein König behandelt zu werden, der sollte noch mal scharf nachdenken... Alles in Allem gab es keinen Grund sich über den Service zu beschweren. Die Zimmer wurden täglich gründlich gereinigt und selbst unserem Wunsch nach einem anderen Bungalow wurde prompt entsprochen.

Generell gilt: Ohne Auto ist man aufgeschmissen! Die Anlage liegt ca 12 Kilometer östlich von Marbella. Sie wurde an einen flach ansteigenden Hang gebaut und befindet sich fast unmittelbar an der Küstenschnellstraße, die allerdings bereits in der zweiten Bungalowreihe kaum noch zu hören ist. Strände (nächster empfehlenswerter Strand = Cabopino) sind mit dem Auto innerhalb von 5-10 Minuten zu erreichen. Nach Marbella braucht man ca. 20 Minuten. Den Flughafen erreicht man in ca. 40 Minuten. In der unmittelbaren Umgebung gibt es ein chinesisches Restaurant und einen Bankautomaten. Einkaufsmöglichkeiten sind wiederum nur mit dem Auto erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Anlage verfügt über einen relativ großen Pool und ein Kinderbecken. Beide konnten wir witterungsbedingt nicht nutzen. Das Hallenbad ist eher klein und machte bei unserem einzigen Besuch einen eher schmuddeligen Eindruck. Der Spielplatz ist übersichtlich, aber unseren Kindern hats gefallen und auch sicherheitsbewußte Eltern werden nichts auszusetzen haben.