Hotel Zur Sonne

Wir sind Wiederholungstäter. Da wir den Zwiebelmarkt hautnah erleben wollten, haben wir die entsprechenden Tage bei unserem letzten Aufenthalt gebucht. Als wir ankamen, gab es erst einmal einen Schreck, die Zufahrt zum Hotel war schwierig, denn auf dem Rollplatz spielte sich ein Teil des Geschehens ab, und direkt vor unserem Fenster drehte sich das Riesenrad mit entsprechendem Lärm. Als wir das Fenster schlossen, war von dem Trubel rein gar nichts zu hören. Wir haben wirklich gut geschlafen, obwohl das Gewusel bis nach 24 Uhr ging. Das Hotel ist etwa 300 Jahre alt, so weit ich weiß, und da muss man eben andere Maßstäbe anlegen als bei einem besternten Haus einer Hotelkette. Wir mögen diese uniformen und seelenlosen Kästen nicht besonders, Häuser mit Seele sind uns lieber. Den Zwiebelmarkt sollte man einmal erleben, denn er bietet von Allem etwas, auch von Dingen, die man nicht erwartet. Wir fanden es auch gut, dass es nicht nur das übliche Angebot gab, sondern auch Privatpersonen Dinge anboten, so etwa von Marmelade bis Handarbeiten. Wer aber Menschenmassen nicht so gut ab kann, der dürfte sich nicht wohlfühlen.

Unser Zimmer lag zum Rollplatz raus, das wir schon kannten. Es war reichlich groß mit separater Sitzecke. Alles peinlich sauber. Recht großes Bad, ebenfalls recht groß und sehr sauber

Das Abendessen am ersten Tag war wirklich gut, reichlich und preislich angemessen Ein besonderes Lob gibt es wieder für das Frühstück, das mit "horrenden" 5,00 Euro zu Buche schlägt. Man muss wirklich lange suchen, bis man Vergleichbares findet. Da haben wir für 16,00 Euro ganz andere Erfahrungen machen müssen, von billigstem Discounter-Aufschnitt bis flüssigem oder krümeligem Rührei reicht die Spanne. Hier dagegen ist der Aufschnitt noch richtig vom Metzger, dazu freundliche Bedienung, die eifrig nachlegte, dazu nett angerichtet.

Eigentlich war man durchweg sehr freundlich, nur eine Bedienung meinte wohl, sich profilieren zu müssen. Wir kamen am frühen Abend recht fußlahm in Hotel an und wollten vor dem großen Ansturm etwas essen. Auf der Karte war Schweinesteak mit Champignons aufgeführt, da aber meine Frau nicht so gern Pilze isst, fragten wir, ob sie das Gericht nur mit den Zwiebeln haben könne. Die Antwort war ein rigoroses Nein, während des Zwiebelmarktes gäbe es nur das, was auf der Karte stehe. Ich muss bemerken, dass zu der Zeit nur zwei Tische mit insgesamt vier Personen besetzt waren, die bereits ihr Essen serviert bekommen hatten. Es wäre also ein Leichtes gewesen, wenn der Koch während des Bratens des Steaks die ein bis zwei Zwiebeln mitgeschmort und auf die Pilze verzichtet hätte, aber nein, diese Tusnelda verfügte sich noch nicht einmal in die Küche, um zu fragen, ob das machbar sei, zumal wir ja Hausgäste waren. Nun ja, auch so kann man den Umsatz minimieren. Wir haben uns unseren Teil gedacht, sind von dannen getappert und haben so andere Lokalitäten Weimars kennengelernt. Leider ist der Chef wohl meist nur vormittags anwesend und bekommt solche Nickeligkeiten kaum mit. Daher gibt es hier Sterneabzug! Fazit: So eine Schnepfe schadet dem Team, das sich bemüht, und dessen Reputation!

Das Haus liegt etwa am Rande den Zentrums. Von hier aus bis ins Zentrum und Umgebung war man mitten im Geschehen. Allerdings war es wirklich proppevoll! Parken konnten wir einige hundert Meter weiter auf dem Privatparkplatz, der durch Umlegebügel gesichert und mit 2,50 Euro pro Tag sensationell günstig war. ( In Berlin haben wir letztes Wochenende "günstige" 20,00 Euro pro Tag bezahlt )

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife