Iberostar Selection Varadero

Für Schnellleser gleich das Fazit am Anfang. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt hier hinten und vorne nicht. Mit 5-Sterne hat diese Hotelanlage nicht das Geringste zu tun. Um es deutlich zu sagen: Die Leistungen die man für sein Geld bekommt sind eine Frechheit. Ohne zu übertreiben kann man auch die Wörter Betrug und Verarschung in die Bewertung aufnehmen.

Das Zimmer war sauber. Die Putzfrauen machen einen guten Job und sind im Gegensatz zum restlichen Personal sehr freundlich. Alles was angeschraubt ist wackelt. Balkongelände, Treppengelände, Duscharmaturen, Handtuchhalter usw.

Auch mit viel Wohlwollen gibt es leider nichts Positives zu berichten. Die (warmen) Gerichte am Buffet sind ausnahmslos kalt, auch die Soßen. Das Fleisch ist zäh, meist mit Flaxen. Es gibt keine Beschriftung an den Speisen und wenn man Personal fragt erhält man eine gefühlt genervte Antwort. Leckeres Essen sucht man vergebens. Man verhungert nicht, aber ein Genuss ist das ganz sicherlich nicht. Es ist schon erstaunlich, wie man einfache Sachen wie Nudeln oder Kartoffeln so zubereiten kann, dass man es nicht essen mag. Die Schlangen am Buffet sind manchmal sehr lange. Meine Frau war oft mit dem Essen schon fertig und ich stand immer noch an. Manchmal fehlen Teller oder Standard-Nahrungsmittel wie Brot. Fehlende Sachen werden oft erst nach 30-40 Minuten wieder aufgefüllt. Im Speisesaal gibt es Gläser. In der übrigen Hotelanlage werden die Getränke in Plastik-Zahnputzbecher ausgeschenkt. Ein absolutes No-Go in dieser Preisklasse! Softgetränke wie angeblich Sprite, Fanta oder Cola sind irgendwelche Billig-Ersatzprodukte die einen eigenartigen Geschmack haben. Ein Cuba-Libre schmeckt damit gar nicht. Limetten oder Zitronen gibt es auch nicht. Sehr gewundert haben uns die nicht europäischen Gäste im Speisesaal. Selbst am Abend geht man dort mit Badelatschen, Badeshorts, Schlapper-T-Shirt und Baseballmütze zum Essen. Manche wickeln sich auch nur ein Handtuch um die nassen Badesachen und gehen zu Tisch. Im Speisesaal fliegen Vögel herum. Anfangs fand ich das witzig, später nervig. Man kann nie den Tisch verlassen, weil sofort die Vögel kommen und im Teller herumpiken. Ohne ordentlich Trinkgeld wird man unmissverständlich ignoriert. Man muss schon mindestens einen 5-Euroschein sichtbar in der Hand halten, damit man nicht ewig herumsteht. Das Trinkgeld wirkt aber nur für eine Bestellung… Insgesamt haben wir weit über 300 Euro an Trinkgelder verteilt.

Ohne ordentlich Trinkgeld läuft hier nicht viel. Freundliches Personal ist deutlich in der Unterzahl.

Der Transfer vom Flughafen Varadero dauert 40 Minuten. Außerhalb des Hotels ist nichts, Man kann einen Bus nehmen der im 30-Minutentakt nach Varadero fährt. Der Strand ist schön und das Wasser klar. Man darf sich allerdings nicht an Fische stören, die oft an den Beinen streifen. Das Pool haben wir nicht genutzt. Das Wasser war sichtlich trüb und täglich hat man versucht die Verunreinigungen abzusaugen. Die Verfügbarkeit der Liegen war nicht immer gegeben. Weder am Strand noch am Pool. Bereits in den frühen Morgenstunden sind die Liegen mit Handtüchern oder Gegenständen reserviert. WLAN funktioniert praktisch nicht. Wer sich eine Stunde Zeit nimmt und unzählige Anmeldeversuche unternimmt, kann mit Glück einen Verbindungsaufbau bekommen und maximal 4 Minuten WLAN mit geringer Geschwindigkeit nutzen. In der Hotelanlage gibt es zwei ungepflegte Wasserteiche. Ein beliebter Treffpunkt für Stechmücken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sportangebote haben wir nicht genutzt. Das Unterhaltungsprogram ist unterdurchschnittlich. Die abendlichen Shows dauern 40-60 Minuten. Vielen Dank an allen Akteuren, die in der Abendhitze ihr Bestes geben um die Gäste zu unterhalten. Der Moderator stellt die Akteure als „professionelle Tänzer“ vor. Nach unserer Wahrnehmung sind die Aufführungen mit ländlichen Büttensitzungen vergleichbar. Die eigentlichen Stars treten seltsamerweise gelegentlich vor der Abendshow auf. Die können wirklich singen. Die Bühne besteht aus 2 Etagen. In der oberen Etage sind die Musiker und manchmal tanzen dort die Mädels vor der Musikgruppe. Der Platz zum Tanzen zum Bühnenende ist gering (< 2 Meter). Wenn hier jemand in einer Vorwärtsbewegung stolpert, dann kann man 2,5 Meter in die Tiefe stürzen. Es gibt kein Gelände oder Sicherheitsvorkehrungen gegen einen Absturz. Liebes Iberostar-Team. Hört auf damit, oder schützt eure Akteure! Dass Sicherheitsvorkehrungen scheinbar keine große Bedeutung haben, zeigte auch ein Zwischenfall, als ein Akrobat sich an einem Seil hochziehen wollte. Das Seil und die schwere Kettenhalterungen sind abgerissen und knapp neben dem Mann eingeschlagen. Sehr gewundert hat uns die musikalische Unterhaltung. Angeblich mögen die Kubaner die Amerikaner nicht sonderlich, aber deren Musik wird ständig gespielt. Wir dachten wirklich, dass man typische Latinomusik, insbesondere Salsa, hören wird.