Iberostar Waves Cristina

Genauere Beschreibung für dieses mit 4* angebotene Hotel erübrigt sich, da bereits in vorangegangenen Kritiken erfolgt. Mittlerweile muß man hier von einem sehr in die Jahre gekommenen Kasten sprechen, der äußerlich und auch innen stark an den Massen-Touri-Charme der frühen 80er Jahre erinnert. Ob das noch mit einer Grundsanierung hinzubiegen ist, mögen andere beurteilen. Es sind zwar zahlreiche Familien mit Kleinst- und Schulkindern vertreten, die weitaus größere Gästezahl stellt jedoch die Fraktion der 50-80+ jährigen, zu der wir uns mittlerweile ebenfalls zählen müssen. Dies entspricht wohl auch der demografischen Situation in Deutschland. Besondere Tipps ergeben sich für jeden sicherlich nach individueller Beurteilung unserer Beschreibung.

Auch die Zimmer haben ihre besten Jahre schon lange hinter sich. Insbesondere die Bäder verlangen geradezu nach grundlegender Kernsanierung, so unansehnlich sind sie zwischenzeitlich geworden. Beschädigte Fliesen, teilweise schwarzgewordene Fugen, Armaturen und Accessoires vollkommen abgenutzt und nur unter Protest benutzbar, wird einem die morgendliche Duschfreude schnell genommen. Abhilfe durch die tollen Hand- und Badetücher kommt da gerade recht: Oft zerschlissen, ausgefranst, einmal sogar mit einem nett anzuschauenden dunkelbraunen Fleck in der Mitte. Auf der abgehängten Badezimmerdecke liegen große Staubflocken oder sonstiges. Der nächtliche Besuch von Kakerlaken auf der Waschtischablage weckt den zur Morgenzeit auslebbaren Jagdinstinkt. Die Gerüche im Zimmer waren bei unserer Anreise nur z. T. klar definierbar: Kalter Zigarettenrauch. Die Analyse des anderen Geruchsanteils gelang uns erst am letzten Tag: es waren die durch den Schweiß unserer Vorgänger getränkten Betten (davon eines durchgelegen). Am Zimmerservice gibt es nichts zu kritisieren, das Personal war im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr bemüht, alles sauber zu halten. Die Leute können ja auch nichts dafür, wenn ihnen nur 1 Bettwäschewechsel pro Woche gestattet wird. Ach ja, fast hätten wir's vergessen: Auch die Bettwäsche hatte Löcher. Eine Erweiterung des Schrankraumes ist dringend angeraten! Auch die Safebenutzung sollte wieder kostenfrei möglich sein, wie auch in den Vorjahren. Die extreme Hellhörigkeit ist ja schon fast als normal zu bezeichnen, daher muß darauf nicht näher eingegangen werden.

Abgesehen von der eher trostlos wirkenden Bar mit Preisen wie daheim, kommt die Erscheinung des Speisesaals gerade so über das Bahnhofshallen-Niveau hinaus. Wohl kaum zu vermeiden, wenn die Kellner zwischen ca. 150-200 Gästen zu viert das leere Geschirr nur noch aufeinanderknallen können, um halbwegs effizient klarzukommen mit der unerträglichen Arbeitssituation. An der Qualität der Speisen gibt's eigentlich nichts zu mäkeln. Das Abendbuffet entspricht eher einem 3*-Niveau, lediglich die sogenannten Gala-Abende (dann sind auch die Weinpreise akzeptabel) entsprechen der ausgewiesenen 4*-Qualität. Sauberkeit ist i. d.R. OK, trotz gelegentlicher Spülreste am Geschirr. Es wird auch rasch nachgeschoben, sobald etwas zur Neige geht, und das auch noch gegen Ende der Speisezeiten. Sehr zu loben ist das Frühstücksbuffet, das ist mit einer sehr großen Angebotsvielfalt und Qualität einfach nur gut! Aber der Kaffee!! Abartig schlecht, geschmacklich stark an Caro angelehnt, werden ganz schnell Wünsche nach einem Cortado oder Cafe con Leche - natürlich außer Haus - laut. Das ist in den meisten Kasten-Hotels auf Mallorca nicht viel anders. Besonders attraktiv wirkt der Auftritt vieler Gäste in Hausschuhen, teilweise in besonderen Zuschnitten dann auch an Speisung in Pflegeheimen erinnernd. Das hierzu kein besonderer Mut im Geschmacks-Stil gehört, beweist die Häufigkeit dieser Auftritte.

Für Hotelgäste, die nach mittlerweile 9 Aufenthalten in 8 Jahren durchaus als Stammgäste durchgehen könnten, sollte die Rezeption besser gewappnet sein. Es ist einfach nervig, nach exakt 1 Jahr das Meldeformular komplett ausfüllen zu müssen. Erst nach unserer Bitte um Vermeidung dieser überflüssigen Handlung suchte man (eher umständlich) im Rechner nach den Personendaten, um uns dann doch noch durchzuwinken. Das könnte man viel einfacher haben, indem schon bei der Buchung die Daten abgeglichen werden. Ein wesentlich wichtigerer Punkt ist jedoch die personelle Situation innerhalb dieser Massenabfertigungs Umgebung. Wir möchten ausdrücklich hervorheben, daß wir hiermit NICHT das Servicepersonal - vornehmlich die im Futtersaal und Zimmer-Reinigung - kritisieren wollen, sondern die Zustände, unter denen das sehr bemühte Personal arbeiten muß; und das in Unterbesetzung. Es verstärkte sich in den vergangenen Jahren der Eindruck, daß immer mehr Personal eingespart wurde. Besonders bemerkbar macht sich dies im Restaurant, wo das Bedienungspersonal meist extrem gehetzt den Kundenwünschen nachzukommen versucht. Oft wird irgendwo eine Lücke geschlossen, indem an anderer Stelle eine aufgetan wird. Eine 3-stellige Gästezahl mit 5-6 (an einem Abend nur 4) Serviceleuten abzufertigen, ist vom Management schon arg dreist. Sowohl für die Gäste, als auch für die Angestellten ist das eine untragbare Zumutung und gehört abgestraft.

Für diejenigen, die Wert auf Stadtnähe bei fußläufiger Erreichbarkeit der Strandpromenade und gleichzeitig guten Parkmöglichkeiten am Hotel legen, ist dieser zentral gelegene Standort nicht zu überbieten. Von den Autovermietungen bzw. Flughafen sind es mit dem Mietwagen oder Taxi keine 10 Minuten, wobei der Fluglärm weit genug entfernt ist, um störend zu wirken. Busverbindungen nach Palma bestehen direkt vom Hotel aus. Ausflugsziele sind problemlos erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Indoor 'Pool' ist dieser Bezeichnung und einer Beschreibung unwürdig, sowohl in Bezug auf Größe als auch Zustand.