- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Jugend- und Familiengästehaus macht einen sehr neuen, freundlichen und hellen Eindruck. Die Rezeption ist von 7.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr. In diesem Bereich befinden sich zwei Computer mit Internetzugang sowie viel verschiedenes Prospektmaterial, einerseits rund um die Jugend- und Familiengästehäuser und andererseits von den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Eine Theke, an der es Getränke und kleine Snacks gibt, findet gleich neben der Rezeption. Wir hatten nur Frühstück gebucht, konnten uns aber am Abend hier mit Pizza und Toast gut eindecken! Neben der Rezeption gibt es einen Spielbereich für die Kleinsten sowie einen gemütlichen Aufenthaltsbereich. Weiters gibt es im Haus Seminarräume, einen weitläufigen Outdoor-Kinderspielplatz, eine Kegelbahn und zwei Saunen mit Relaxbereich. Auch ein Fitnessraum mit einem großen Flatscreen ist vorhanden. Das Highlight für die Kinder war die Boulderhalle, die man ohne Kletterausrüstung benutzen durfte. Dazu aber mehr unter der Rubrik „Sport“. Fasziniert hat mich auch ein eigener Spielberich mit einem Billardtisch und einem Photo-Play. Früher habe ich immer so gerne Photo-Play gespielt und ich hier habe ich mich dazu hinreißen lassen und den einen oder anderen Euro in den Automaten gesteckt. Wenn ihr in Raabs das Kanuwandern erleben wollt, dann kann ich euch nur sagen, in ein Boot gehören zwei Erwachsene und in der Mitte ein Kind. Anders ist die Strecke nicht zu bewältigen!
Das Haus verfügt über exakt 173 Betten, die ganz unterschiedlich aufgeteilt sind. Es gibt Zweibettzimmer und Mehrbettzimmer. Wir hatten so ein Mehrbettzimmer, d.h. alle schliefen in einem Zimmer. Unser Zimmer war sehr groß, es hatte ein getrenntes WC, die Kinder schliefen in Stockbetten, wir Erwachsene in zusammenschiebbaren Einzelbetten. Es gab einen großen Kleiderkasten ebenso wie einen runden Tisch mit zwei gemütlichen Sesseln, einen Schreibtisch und einen TV. Dieser Flat-Screen war allerdings viel zu klein, wir konnten vom Bett aus nicht einmal die Schrift des Fernsehsenders lesen, von dem Teletext ganz zu schweigen. Der Fernseher bot etwa 20 deutschsprachigen Programmene, aber vom Bett aus mussten wir uns wirklich anstrengen, um das Programm verfolgen zu können. Die Wände der Zimmer sind nicht mehr nagelneu gestrichen und haben schon einige Abnützungserscheinungen, aber das hat nicht wirklich gestört, ist auch ganz logisch bei den vielen Kindergruppen, die da jährlich absteigen. Ein generelles Problem der Jugend- und Familiengästehäuser ist wohl die Sauberkeit. Das Haus wäre einfach große klasse, wäre nicht dieses Problem,d as sich irgendwie durch fast alle JUFA-Häuser durchzieht, in denen wir waren. Mir ist es eigentlich egal, wie zweckmäßig alles eingerichtet ist - vor allem um den Preis - aber hier war es so, dass wir unendlich viel Staub gefunden haben, als wir die Betten zusammen schoben und außerdem war es unter den Betten und auch in allen Ecken ziemlich staubig. Die Ablage neben dem Bett musste ich zuerst einmal putzen, bevor ich meine Sachen darauf legte.
Das Frühstück war für den Preis wieder einmal einmalig und es gab frisches Gebäck (Semmeln und verschiedene Brotsorten), Säfte, verschiedene Cerealien, Wurst, Käse, Joghurt, und sogar Eierspeise. Weiters gab es eine Toastmaschine, an der unsere Kids immer angestanden sind, gegenüber befanden sich das Nutella und die Marmeladen. Auch jegliche Art von Getränken war vorhanden, Kaffee, Kakao und eine ganze Teebar. Hierzu muss ich sagen, dass ein Jugend & Familiengästehaus kein Hotel ist, d.h. man muss auch einiges selber machen. Das Essen ist direkt vom Buffet zu holen und das Geschirr ist danach in einen Geschirrwagen zu räumen. Man kann auch nicht erwarten, gereinigte Tische vorzufinden. Wenn der Gast vor dir seinen Tisch nicht abgewischt hat, denn musst du an einem schmutzigen Tisch Platz nehmen. Der Höflichkeit halber wischen wir den Tisch nach dem Essen also immer ab.
Die Freundlichkeit des Personals ist sehr gut. Wir hatten auch die Gelegenheit, sowohl mit dem Manager als auch mit den Rezeptionisten zu plaudern, weil wir zu diesem Zeitpunkt fast die einzigen Gäste im JUFA waren. Der Manager hat sich sogar die Zeit genommen und uns durch das Haus geführt, er hat uns einige interessante Informationen über die Stadt und das JUFA gegeben und natürlich war auch die Fußball WM ein heißes Diskussionsthema. Diesbezüglich gibt es wirklich nichts zu bemängeln und wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Das JUFA Raabs liegt im Nordwesten des österreichischen Bundeslandes Niederösterreichs, im Waldviertel. Es liegt in einer Talmulde und die Thaya schlängelt sich direkt neben dem Jugend- und Familiengästehaus vorbei. Die Grenze zu Tschechien ist sehr nahe, die Thaya ist hier auch ein Grenzfluss, allerdings nicht direkt in Raabs. Autobahn in der Nähe sucht man vergebens, es geht eine bis Stockerau, aber danach muss man sich durch „sehr viel Gegend“ durchschlagen. Es bringt nicht viel, wenn ich euch hier alles genau aufschreiben, ohne ein gute Karte, ein Navi oder einen Routenplaner wurde ich mich nicht auf den Weg nach Raabs machen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Hier wird direkt im Haus sehr viel geboten, wovon ich ziemlich begeistert war. Im Outdoorbereich gibt es einen Spielplatz mit einigen Geräten (hier könnte noch ein bisschen mehr sein) und einen Tischtennisplatz, den die Kinder natürlich sofort genützt haben. Toll finde ich auch den Lagerfeuerplatz, der sehr gemütlich aussieht, auch wenn wir kein Feuer entfacht haben. Wandern ist natürlich auch hier, wie in vielen JUFAs, angesagt. Zahlreiche Wanderwege führen entlang der Thaya und in die nähere Umgebung. Wir haben wir z.B. den „Tut-Gut“ Wanderweg erobert, wir und ungefähr eine Million Mücken, die dem ganzen leider die Freude genommen haben, am Abend waren wir wie wild zerstochen und überall angeschwollen. Auch ein am nächsten Tag in der Apotheke gekaufte Insektenspray half nur bedingt. Direkt neben dem Gästehaus befindet sich der Kanueinstieg - inmitten von Brennesseln. Brennesseln gibt es hier ebenso viele wie Mücken, daher haben wir uns nicht gewundert, dass in jedem Restaurant als Tagestipp „Brennesselsuppe“ angeboten wurde. :o) Wir haben die Kanufahrt auch ausprobiert, davon werde ich euch in einem anderen Bericht noch genauer erzählen, doch die wird nicht direkt vom JUFA angeboten. Absolut schön ist der Saunabereich mit einer finnischen Sauna und einer Kräutersauna sowie einer Wärmebank. Sowohl innen als auch außen gibt es einen angenehmen Liege- und Relaxbereich, der jedem 4 Sterne Hotel Konkurrenz machen kann. Beinahme einzigartig ist auch die riesige Sporthalle, die groß, hell und gut ausgestattet ist. In Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich ist hier nicht nur für die Gäste und Jugendgruppen, sondern für den ganzen Ort ein toller Sportplatz entstanden. Ebenfalls im Haus befindet sich ein Fitnessraum mit Laufband, Rad und Stepper, außerdem gibt es Gewichte und eine komplette Muskelstation. Damit einem beim Trainieren nicht fad wird, gibt es einen großen LCD Fernseher. Aufgefallen ist mir allerdings, dass die Luft im Raum eher stickig war, ich denke, er wird wenig benützt. Außerdem sperrt er - im Gegensatz zu den anderen sportlichen Möglichkeiten - bereits um 21.00 Uhr zu. Wirklich einzigartig, weil es uns noch in keinem JUFA untergekommen ist, sind die zwei Kegelbahnen, die für einen Preis von € 6,-- pro Stunde zu benützen ist. Sie ist gut in Schuss, sehr wenig abgenutzt und macht ein gemütliches Beisammensein am Abend zu einem Erlebnis. Wir haben in allen Variationen gespielt und die Kinder waren begeistert - wir ebenso. Mir persönlich noch besser gefallen hat die Boulderhalle, die sehr gut ausgestattet ist und mit Matten ausgelegt wurde, und dies ist sicher ein zusätzliches Plus. Derzeit gibt es im Ort noch nicht die Möglichkeit zu schwimmen, aber im Herbst wird das Hallenbad, das vor einigen Jahren bei Hochwasser so stark Schaden genommen hat, dass es abgerissen werden musste, neu eröffnet. Vom Manager haben wir die Auskunft erhalten, dass er vor hat, im Winter auch eine Rasenfläche in eine Eisfläche zu verwandeln, dann kann hier auch Schlittschuh gefahren werden!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2010 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniela |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 208 |