Jugendherberge Lübeck Vor dem Burgtor

Wir befanden uns mit einer sehr großen Gruppe, insg. über 60 Personen, davon 41 Musiker, auf Orchester-Fahrt in Lübeck und haben drei Nächte in der Jugendherberge verbracht. Ich persönlich fahre bereits seit über 20 Jahren jedes Jahr in mind. eine Jugendherberge und habe daher auch schon vieles gesehen. Leider muss ich hier schon vorweg nehmen, dass diese Jugendherberge insg. eine der Schlechtesten ist, wenn nicht sogar den letzten Platz belegt. Es haperte an allen Ecken und Enden und besonders bei den Basics machte die Herberge in meinen Augen einen eher schlechten Eindruck. Die Details erfahren Sie dann unten in den einzelnen Bereichen.

Da hier Zimmer und Toilette/Dusche getrennt voneinander sind (wie in vielen anderen Jugendherbergen auch), werde ich dies bei der Bewertung auch Trennen. Zimmer: Die Zimmer sind einer der wenigen Lichtblicke der Jugendherberge. Meiner Kenntnis nach gibt es Zimmer für 2 und 6 Personen. Ich selber war in einem 6er Zimmer untergebracht. Es gibt Etagenbetten, die weder richtig gut noch schlecht sind. Sie entsprechen aber einem guten Jugendherbergs-Standard. Der Raum hatte eine gute Größe, es waren genug Schränke und sogar Kleiderbügel vorhanden sowie ein Tisch mit mehreren Stühlen. Außerdem gab es zwei Waschbecken und einige Steckdosen. Jeder hat seine eigene Lampe am Bett, es funktionierten sogar alle (kenn ich auch anders ;-)). Besonders positiv aufgefallen ist mir hier, dass jeder von uns 6 Personen jeweils einen Zimmerschlüssel (Magnetkarte) erhalten hat. Es gab genügend Fenster zum Kippen. Bad (Toilette + Dusche): Dies ist in meinen Augen einer der "No-Go's" in dieser Jugendherberge, die zu meiner insg. negativen Ansicht geführt haben. Wir waren auf einem Flur mit insg. 38 Personen (wenn ich mich richtig erinnere) untergebracht. Es gab für die Frauen EINE (funktionierende Dusche) und ZWEI Toiletten, bei den Herren waren es immerhin ZWEI Duschen und DREI Toiletten. Besonders ärgerlich fand ich auch, dass in den Duschen jeweils eine Toilette integriert war, so dass immer eine Person zwei unterschiedliche Anlaufpunkte belegt hat. Bei der Reklamation der defekten Dusche/Toilette wirkte die Herbergsleitung überrascht über diesen Umstand... Darüber hinaus empfand ich es als unerträglich, dass die Toiletten in den Duschen weder einen Seifenspender noch eine Möglichkeit zum Abtrocknen der Hände haben. Es gibt einfach keine Vorrichtungen dafür. Nicht nur aus hygienischen Gründen halte ich das für höchst bedenklich... Fazit: Zimmer 5 Sterne, Bad 0 Sterne, macht gnädige 2 Sterne

Ich möchte gleich von Anfang an klar machen, dass die Erwartungen an die "Gastronomie" einer Jugendherberge selbstverständlich niemals überzogen sein dürfen und alleine wegen dem Preis auf keinen Fall mit einem Hotel verglichen werden sollten. Aber auch im Rahmen der wenigen Möglichkeiten kann man doch leider noch sehr viel falsch machen, wie sich hier gezeigt hat. Zunächst einmal kurz zu den Räumlichkeiten. Es gibt einen großen Speisesaal, der so ca. 100 Personen einen Platz bietet. Er ist sehr hell erleuchtet und bietet ausreichend Platz zum Sitzen. Leider musste ich mich fast bei jeder Mahlzeit an einen dreckigen Tisch setzen, obwohl immer Eimer mit Lappen und Wasser am Buffet vorhanden waren. Dies muss man natürlich zunächst erst mal den "Mitgästen" ankreiden. Wir als geübte Jugendherbergsgruppe waren da sehr ordentlich aufgestellt. Aber ich gebe hier auch eine Mitschuld der Herbergsleitung, da die für solche Situationen in meinen Augen notwendige Einweisung (bzw. wenigstens der Hinweis) nicht gekommen ist, aber bestimmt zur Verbesserung der Situation beigetragen hätte. Über diesen Punkt lässt es sicher aber sich auch streiten. Schlecht war m. E. aber auf jeden Fall der Umgang mit und um das Essen. Die Qualität der Speisen war teilweise unterirdisch. Am ersten Tag gab es Tortellini, von denen ein Großteil nie oder nur kurz Wasser gesehen hatte und entsprechend hart waren mit Tütenkäsesauce und Tütentomatensauce. Dazu gab es selbstgemachten Karottensalat, der zwar lecker war, aber es gab nur zwei große Schalen für alle. Das wars. Dadurch bekamen viele nichts davon ab. Auch die Menge der Tortellinis war viel zu knapp kalkuliert. In den darauf folgenden Tagen war das Essen hauptsächlich auch nur deswegen in der Menge akzeptabel, da sich viele (mich eingeschlossen) Alternativen in Lübeck gesucht hatten, obwohl wir das Essen in der DJH schon bezahlt hatten. Als Tipp: Am Hafenbecken, ein paar Schritte von der Jugendherberge entfernt gibt es das Café & Bar Celona(!!!) oder schräg gegenüber einen sehr leckeren Italiener mit Köstritzer vom Fass :-D

Was soll ich über den Service schreiben...?! Man könnte es so ausdrücken: "Stets bemüht"... Es ist nicht so, dass das Personal mit Kritik nicht umgehen könnte. Es wäre halt nur schöner gewesen, wenn die Basics von alleine kommen würden. Es fing in meinen Augen untypisch schon an, dass es keine Einführung der Herbergsleitung gab. Immerhin waren wir eine große Gruppe mit drei Übernachtungen! Dann waren sie auf unseren Getränkebedarf trotz vorheriger Absprachen nicht richtig eingestellt. Besonders schlechten "Service" lieferte aber das Personal ab, dass das Essen "betreuen" sollte. Es waren durchwegs junge Menschen (FreiwSozJahr???!), die (fast alle) eine derartige Unlust an den Tag legten, dass einem schon vor dem Verzehr der Appetit vergangen ist. Darüber hinaus waren fast alle hoffnungslos überfordert und hingen fast ausschließlich am Telefon (zur Küche), anstatt für Ordnung zu sorgen.

Die Lage ist definitiv ein dicker Pluspunkt dieser Unterkunft und meinen Augen auch das einzige Argument, einmal abgesehen von Kostenersparnisgründen, der für die Wahl dieser Jugendherberge spricht. Sie liegt einen "Katzensprung" entfernt vom Burgtor und von da aus sind es nur ein paar Schritte bis in die Altstadt. Dadurch ist man sehr flexibel! In der Nähe findet sich das nette Café & Bar Celona (kein Schreibfehler ;-)), direkt am Hafenbecken. Der ZOB ist ebenfalls nur ein paar Schritte entfernt. Auch der Italiener schräge gegenüber ist ein Besuch wert!

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