Kernos Beach Hotel & Bungalows

Die Anlage ist mittelgroß, dezent arrangiert (keine Bettenburg, schönes und funktionelles Layout), sehr gepflegt und bietet wahlweise Ü/F oder HP - kein All-Inklusive (gut so!). Unser "Bungalow mit Meerblick" war ordentlich ausgestattet, tip-top gepflegt und lag tatsächlich nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Von der angeschlossenen Terasse hatte man seinen privaten Postkartenblick. Das Publikum reichte quer durch alle Alterschichten mit einem gewissen Schwerpunkt auf Paaren ohne Kinder zwischen 30 und 80 und einigen Mutter-Tochter (oder Oma-Tochter?) Gespannen. Neben Deutschen und Schweizern waren auch andere Nationalitäten (überwiegend Süd- und Osteuropäer, kaum Briten) vertreten.

Unser Bungalow bestand aus einem geräumigen Zimmer mit Bad und Panorama-Fenster zur Terasse mit Meerblick. Schnitt und Platzangebot haben unsere Erwartungen (gem. Bild im Katalog) im positiven Sinne übertroffen. Nachdem wir die anfangs separat gestellten Betten zusammengerückt und entsprechendes Bettzeug erhalten hatten, waren wir mit der modernen Ausstattung des Zimmers (Flat-TV, Kühlschrank, Safe, Telefon, Dusche, Wanne, Schreibtisch, Liegen und Schirm auf der Terasse) sehr zufrieden. Auch der Stauraum in den Schränken war für zwei Personen und zwei Wochen ausreichend. Kaffeemaschine und Wasserkocher fehlten, haben wir aber nicht vermißt. So etwas wäre aber prinzipiell "nice to have". Zustand und Sauberkeit waren immer absolut einwandfrei. Auch die Klimaanlage tat stets still und zuverlässig was sie sollte. Allerdings haben wir mitbekommen, dass die Qualität der Ausstattung abhängig von der gebuchten Kategorie sehr stark schwanken kann und deshalb regelmäßig Reklamationen oder nachträgliche Umbuchungsversuche bei der Rezeption auflaufen. Man sollte bereits im Reisebüro sicherstellen, dass man ein "renoviertes" Zimmer bucht.

Die Anlage hat mehrere gastronomische Bereiche, von denen das Standard-Restaurant mit großer Meerblick-Terasse besonders positiv hervorzuheben ist. Dort kann man schon beim Frühstück die Aussicht, das Meeresrauschen und den leichten Wind geniessen. Abends kommt dann noch der Sonnenuntergang dazu, aber auch danach bleibt es sehr gemütlich. Man kann von dieser Athmosphäre auch noch nach dem Abendessen in der angrenzenden Bar weiter "profitieren". Tagsüber gibt es Snacks und Getränke in einem kleinen Bistro, dessen Terasse unmittelbar auf den Strand blickt. (Es gibt noch weitere Anlagen, die wir aber nicht genutzt haben). Das Frühstücksbuffet gibt sich international und läßt vom Mini-Croissant über eine umfangreiche Obstpalette bis zum "Ei nach Wunsch" kaum Wünsche offen. Leider gibt es keine Kaffee-Spezialitäten (Espresso, Capuccino, etc.), nur klassichen Filterkaffee, aber der ist qualitativ einwandfrei. Ein echter Tiefpunkt ist allerdings die "Saftbar", die zwar die übliche Palette (A, O, G, Multi) abdeckt. Allerdings ist die Qualität dieser "Säfte" wirklich grenzwertig. Eine Orangenpresse ist leider auch nicht im Programm, obwohl absolut leckere Orangen als Obst angeboten werden. Abends gibt es ein wirklich umwerfendes Buffet mit Salaten, kalten und warmen Vorspeisen, Pasta, Desserts und Käse, das den kulinarischen Höhepunkt bildet. Dazu werden täglich zwei Hauptgerichte zur Auswahl angeboten (meistens ein Fisch- und ein Fleischgericht), die gelegentlich hinter der Qualität des Buffets zurückblieben. Die Portion für den Hauptgang fällt für den deutschen Geschmack eher moderat aus, aber angesichts der wirklich tollen Buffets kam uns das sehr entgegen. Ingesamt bekommt man abgesehen von Oliven und Käse nur selten landestypische Küche zu Gesicht. Dabei war unser Eindruck bei den Hauptgängen: Je griechischer desto gut!

Das Personal war durchwegs freundlich und hilfsbereit. Fast jeder Angestellte konnte mit erfreulich guten Deutschkenntnissen aufwarten. Viele hatten in Deutschland gelebt oder gearbeitet und reden gerne darüber. Das Reinigungspersonal arbeitet perfekt aber trotzdem zügig.

Der in die Anlage integrierte Sandstrand könnte einer der schönsten und großzügigsten Abschnitte entlang der gesamten Bucht sein. Jedenfalls haben wir in der Nachbarschaft nur schmälere und teilweise als Party-Meile grob verunstaltete Strände gesehen. Es werden ausreichend Stühle und Schirme angeboten, aber es gibt auch eine "unstrukturierte" Zone ohne dieses Zubehör. Die Anfahrt von Heraklion sollte mit dem Taxi oder Mietwagen in weniger als 30 min zu schaffen sein. Der kostenlose FTI-Transfer dauerte allerdings jeweils über 90 min, da sehr viele Stopps entlang der ausgedehnten Bucht von Malia abgeklappert werden. Darauf würden wir im Wiederholungsfall gerne verzichten. Das angrenzende Städtchen Malia kann man in einem kurzen Spaziergang zu Fuß bequem erreichen. Dort gibt es Restaurants, Läden, Apotheken etc. und einen historischen Ortskern, der aber leider in einem Sumpf aus offensichtlich auf den überwiegend britischen Massengeschmack ausgerichteten Trash-Toursimus-Angeboten mit grauenhaften Discos, Shops, Saufgelegenheiten, Automaten-Spielhallen unterzugehen droht. Sehr schade, denn zumindest die Altstadt von Malia hätte durchaus Potenzial für Charme. Kleinigkeiten (Getränke, Kekse, Strandbedarf, Spiele usw.) kann man aber auch ohne Probleme im "Mini-Mart" innerhalb der Anlage kaufen, der jeden Tag ein paar Stunden geöffnet hat.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir hatten ausdrücklich nach einer Anlage ohne "All Inclusive" und Animation gesucht und waren daher sehr erfreut über die Ruhe in der Anlage. Der großzügige und saubere Haupt-Pool war zum Sonnen, Baden und Schwimmen gleichermassen gut geeignet. Liegen und Schirme waren hier eigentlich immer verfügbar. Der Fitnessraum mit Blick auf Pool und Meer hatte nicht unbedingt die neueste Geräte-Technik, war aber schön angeordnet und sauber. Trotzdem sollte ein Spender für Reinigungstücher und Desinfektionsmittel mittlerweile zum Standard gehören. Auch einen Wasserspender hätte ich hier erwartet. Vom übrigen Sportangebot wurde lediglich die Tischtennisplatte häufiger frequentiert. Der Minigolfplatz war chronisch verwaist, die Tennisplätze ebenso. Der kleine Billardtisch war vorhanden aber mangels Pflege (brauchbare Queues, Kreide) eine Investition von 2 EUR pro Spiel sicher nicht wert. WLAN gibt es umsonst im Bereich der Rezeption, wo auch geeigete Tische angeboten werden, an denen man sich mit mitgebrachten Endgeräten niederlassen kann. Um ein Mal am Tag eMails abzuholen oder mal eine Stunde zu googlen reicht das völlig aus. Und mal ehrlich: Man ist ja im Urlaub!