Kristallhütte

Wir waren zu einer Feier auf der Kristallhütte. Im Sommer ist die Hütte nur zu Fuss, mit dem Mountainbike oder dem Shuttleservice des Wirtes erreichbar - das Alcatraz in den Alpen. Zumindest bei Feiern werden grundsätzlich zwei ‚Zwangsübernachtungen‘ verkauft – das erhöht die Auslastung. Ich halte das für eine Frechheit. Die Zimmer sind normal aber geschmackvoll mit Holzbett und Holzschrank sowie grauem Sofa eingerichtet. Es gibt eine Nespressomaschine im Zimmer. Die braucht eigentlich niemand aber soll wohl cool und aufwertend wirken. Das Bad ist mit einfachen weißen Baumarktfließen und einer billigen Plastikduschkabine ausgestattet. Diese war in unserem Zimmer defekt. Es gab ebenfalls nur lauwarmes Wasser und die Heizung für die Handtücher hat nicht funktioniert (Aussentemperatur war 8 Grad). Die nassen Handtücher wurden auch nicht gewechselt. Das ist ökologisch absolut sinnvoll aber bei dem Übernachtungspreis nicht nachvollziehbar. In einem Glasanbau befinden sich noch 4 Suiten und die Sauna. Die Suiten sind komplett mit Holz und zumindest vernünftigen Bädern (Glasduschwände) ausgestattet. Der Übernachtungspreis ist entsprechend nochmal teurer. Insgesamt ist die Übernachtung aus meiner Sicht völlig überteuert und es erschließt sich mir nicht, warum man eine schöne Hütte auf 2000 m als ‚Pseudo-Luxushotel‘ betreiben muss. Der notwendige Spagat zwischen Hütte und Luxushotel macht aus meiner Sicht weder Freunde von Hütten noch Freunde von Luxushotels glücklich. Das Essen ist sehr gut. Es gibt einen Weinkeller mit Verkostungsraum. Es ist fraglich, ob so etwas auf 2000m in einer Hütte notwendig ist.

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