Landhaus Syburg

Das Hotel ist ein Dreisternehotel mit angeschlossener Gastronomie. Das Baujahr kenne ich nicht, allerdings ist es sehr herabgewirtschaftet. Es war wohl mal ein Mercure-Hotel, ist aber heute nicht mehr auf der Mercure-Seite gelistet. Der Tresen an der Rezeption ist abgenutzt, die Teppichfußböden sind fleckig und haben wohl schon einige Milbengenerationen beherbergt. Im Fahrstuhl ist der Boden besonders schmutzig, ein Spiegel ist zerbrochen und die Wände vor dem Fahrstuhl sind bekritzelt. Die Tiefgarage ist zwar kostenlos, macht aber einen düsteren Eindruck. Um zum Hotel zu kommen muss man eine mehrstufige Treppe erklimmen, mit Gepäck ist das nicht angenehm. -

Die Zimmer sind bedingt durch den runden Bau des Hauses tortenstückförmig geschnitten. Meines war zwar als Doppelzimmer ausgewiesen und hatte auch ein großes Doppelbett, es war jedoch sehr eng. Der Schrank war ca. 50 cm breit. Das Bad wurde wohl vor ein paar Jahren renoviert, weist aber an den Fugen Schwarzschimmel auf. Die Dusche konnte nicht in der Höhe verstellt werden, da das Feststellrad nicht mehr lösbar war. Der Teppichboden war abgetreten und wirkte schmutzig. Sowohl der Sessel als auch der Schreibtischstuhl waren sehr fleckig. Das Telefon klebte vor Schmutz. Es gibt eine Fußbodenheizung, welche jedoch nicht individuell reguliert werden kann. Lediglich im Bad befindet sich ein separater Heizkörper.

Als ich hungrig das Restaurant aufsuchte erlebte ich die nächste negative Überraschung. Die Kutscherstube ist zwar auf den ersten Blick ganz gemütlich und die Kellner waren ausgesprochen freundlich, aber das Essen war eine Katastrophe. Der Salat wurde mit einer extrem sauren Vinaigrette aus der Flasche serviert, die Baguettescheiben wurden so um den Salat drapiert, dass sie von dem essigsauren Dressing durchtränkt wurden. Ganz schlimm wurde es allerdings beim Hauptgericht. Auf der Karte wurde für € 17, 50 angeboten: "Gedünsteter Kabeljau auf einem Gemüsebett mit Meerrettichsoße an Bouillonkartoffeln". Erhalten habe ich einen tiefen Teller in dem ein paar ungeschälte Kartoffelstückchen und verkochtes Gemüse in einer Instantbrühe schwammen. Darauf lagen ein paar Fischstücke. Als ich dem Kellner erklärte, dass lediglich der Fisch essbar sei, hat er ausgesprochen freundlich und professionell reagiert. Er wollte mir auch ein anderes Essen bereiten lassen, das habe ich aber abgelehnt, da ich kein Vertrauen mehr in die Küche hatte. So hat er die Rechnung reduziert, es gab noch einen Nachtisch und den Espresso umsonst. Das Frühstück am nächsten Morgen machte zunächst einen guten Eindruck. Es war wirklich alles da. Allerdings waren bei den Tomaten nicht die grünen Strunken entfernt, das Rührei schmeckte nach Pappe, zum Brotlaib gab es zunächst keine Serviette zum Anfassen und das Teewasser im Samowar fehlte. Die letzten beiden Punkte wurden allerdings nach meiner Reklamation sofort behoben.

Begrüßt wurde ich von einer Dame, die in puncto Freundlichkeit sicherlich noch viel lernen kann. Auf meine Bitte nach einem zusätzlichen Handtuch entgegnete sie: "Wieso, gibt es keine Handtücher auf Ihrem Zimmer?" Mein Hinweis, dass ich gerne ein drittes Handtuch hätte, wurde mit einem genervten Augenrollen quittiert. Meine Verwunderung, dass der Bademantel 5,-- € kosten sollte, da das Haus doch über eine Sauna verfügt wurde mit einem barschen "Das ist immer so!" kommentiert. Als ich ihrer Kollegin am nächsten Morgen sagte, dass ich die 5,-- € nicht bezahlen würde, da der Bademantel so entsetzlich stank und fadenscheinig mit zerrissenen Nähten war, erntete ich auch nur einen entnervten Gesichtsausdruck.

Das Hotel liegt etwas außerhalb im Süden Dortmunds in der Nähe des Casinos. Ich habe nachts bei offenem Fenster Straßengeräusche gehört, die jedoch erträglich waren.

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