- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
- BehindertenfreundlichkeitSehr gut
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitSehr gut
(Not)- Zimmer sind immer nur dazu da, den gepflegten Geschäftsmann doch noch zu beherbergen anstatt in den Wald oder die Wüste zu schicken. Unter dieser Präambel sei der geschätzten Hotelleitung sogar ein Kränzchen gewunden, denn ohne ihr geschätztes Entgegenkommen hätte ich meine müden Knochen nicht im eingangs beschriebenen (Not)-Zimmer Nr. 32 zur Ruhe legen können. Zimmernamen würden dem Gast helfen sich vororientieren zu können was ihn dort erwartet. So wäre es denn in einem mit dem sinnigen Namen: "Marquis de Sade Kammer" zum vornherein auszuschliessen, dass man dort - ausser man sei eingefleischter Masochist - lustvolle Stunden zu verbringen. Nun gut, schreiten wir geistig nochmals über die Schwelle des besagten Hauses und lassen Sie mich sie entführen in die feine aber gepflegte Art (Not)-Zimmergäste zu beherbergen. Man wird über den Umstand, dass es das Letzte der 50 Betten sei welche das Haus anzubieten vermag zum voraus gebührend informiert und man wird allfällig zu erwartende Mängel in einem etwas anderem Licht sehen. Auch über die eher als "klein" zu beschreibende Grösse weiss man zum voraus Bescheid. Lassen sie mich sie in den Aufzug entführen. Die Gastgeberin persönlich erklärt die Handhabung des Fahrstuhls. Etage 3 steht da auf einem Knopf. Zimmer: 32974523...... ooh denk ich das ist aber schwer sich einzuprägen. Muss vermutlich ein Riesenhaus sein wo ich da gelandet bin. Den Sinn dieses Mördercodes kann ich ihnen leider auch nicht verraten aber meine Vermutung - hier hat wohl einer etwas am Sträusschen - sollte sich schnellstens bestätigen. Übrigens um aus dem Labyrinth zurückzufinden genügt es den Knopf EXIT zu drücken und schon ist man wieder in der Freiheit erklärt die Gasgeberin gebetsmühlenartig. Beim öffnen der Aufzugstür auf der dritten Etage fällt der erprobten Schnüffelnase gleich dieser Küchengeruch auf der sich da schneidig breit macht. Der Mief von altem Frittenöl hängt bleiern in der Luft. Mit dem öffnen der Not-Zimmertür fällt der erste Schrecken ab um gleich - gewissermassen Schlag auf Schlag - zum nächsten auszuholen. Hier bietet sich dem geschätzen Gast ein Zwiespältiges Bild. Für grösser gewachsene Gäste heisst es unvermittelt den Kopf einzuziehen denn, der geneigte Leser weiss es bereits, wir sind unter dem Dach. Mit Aussicht auf eine Aussicht war auch nicht zu rechnen und so gaben wir uns dem auf uns zukommenden hin. Die hübsch karierte Bettdecke kaschierte gekonnt was für eine Mogelpackung zum notabene identischen Preis von € 44.-- Frühstück inklusive, einem da untergejubelt wurde. Das Bett hat vermutlich bereits Napoleon bei seinen Eroberungen Europas getestet mir jedenfalls fiel sofort die brutal durchgelegene Federkernmatratze auf in der man mit dem Arsch, verzeihen sie mir den saloppen Ausdruck, tief einsinkt um beim wieder aufstehen schon fast eine Hilfe benötigen zu müssen. An dieser Stelle empfehle ich präventiv jedem ein Bett bei der Zimmerbesichtigung in der Mitte kräftig durchzudrücken. Dies tat ich leider nicht. Wer erlaubt sich so etwas schon? Man sollte es trotzdem tun lautet mein vorsorglicher Rat ungeachtet des vielleicht entzetzten Begleiters, denn schliesslich bezahlt man für den ollen Schragen ja nachher auch. Beim Auto macht man ja auch vorher eine Probefahrt und tritt deftig in die Pedale, lässt es richtig krachen und tritt unsaft in die Bremsen. Wo sollte da denn das Problem beim Hotelbett sein? Ob man gleich soweit schreiten sollte und das Bett auseinander zu zerpflücken, tja, darüber kann man geteilter Ansicht sein und dass zu beurteilen überlasse ich ihnen. Ich jedenfalls werde es in Zukunft ausnahmslos tun, denn so blieben mir unschöne Überraschungen mit Hausstaubmilben, Piss- und Kotzflecken und Co. in Zukunft eventuell erspart. Hier rate ich einfach zu etwas mehr Selbstvertrauen und das könnte ja höchstens dazu führen, dass einem das Zimmer dann eventuell verwehrt würde. Aber eben so hätte wenigstens das Haus und nicht der zahlende Gast den Frust. Die Fernbedienung des alten TV-Glotzekasten machte zicken. Der Ton war überhaupt nicht lauter zu stellen. So zappte ich mich durch den Teletext was aber auch eher frustrierend war wegen dem stundenlangen suchen der gewünschten Seite. In der Nacht wälzte ich mich dann in der Folge schlaflos und sinnierte ob ich doch vielleicht nicht besser im Bayrischen Wald auf Moos geschlafen hätte oder eventuell doch auf den unbequemen Sportsitzen meines Autos. Am Morgen begab ich mich ins Bad und wollte mich unter der Dusche frisch machen. Nachdem ich die Wassertemperatur auf Handwarm eingestellt hatte begab ich mich in die Kabine um unvermittelt den Rücken verbrüht zu bekommen. In schnellem Wandel Kneippkurmässig kam nun eisig heiss auf mich eingeprasselt. Diese Tortur auf leeren Magen ist wohl für jeden des guten zuviel. So liess ich das mit dem Duschen und machte am Handwaschbecken eine kurze Katzenwäsche. Ich verliess das ungastliche Gemach und begab mich in den Frühstücksraum wo mir unvermittelt die Tochter des Hauses über den Weg lief. Ich klärte sie über die Mörderdusche auf und ohne ein Wort des Bedauerns meinte sie, dass sie dies dem Vater melden würde. Das fand ich schon etwas frech und unbeholfen. Aber was will man mehr erwarten wurde mir unverhofft entgegnet, könnte ich schliesslich froh sein, denn ich hätte im Notzimmer Unterschlupf gefunden. Dem Himmel sei Dank. Gutes muss ich hingegen von der Küche berichten. Zum gepflegt Essen gehen möchte ich Ihnen dieses Haus wirklich sehr ans Herzen legen. Von der erstklassigen Bedienung über die feinen Speisen zu moderaten Preisen bis hin zum Desserteller war alles allererstes Sahnehäubchen. Wirklich sehr zu empfehlen. Das selbe muss ich fairerweise auch über das Frühstücksbuffet berichten. Und ich mit einer Jahresleistung von gegen 240 000 km Jahresleistung weiss bei entsprechenden Hotelübernachtungen wohl wovon ich da rede. Noch nie zuvor habe ich ein so leckeres und üppiges Frühstückbuffet vorgefunden. Dafür entschädigte mich der verpatzte Hotelaufenthalt wirklich und ich bin dem Hause daher auch nicht nachtragend. Mit der Hoffnung, dass bis allenfalls Sie das Zimmer 32 im Hause Brodinger besuchen werden, sollten die geschilderten Mängel behoben sein und dann, ja dann wäre das Haus uneingeschränkt weiterzuempfehlen. ;)
- ZimmergrößeEher schlecht
- SauberkeitSehr gut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSehr gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackSehr gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungGut
- Restaurants & Bars in der NäheGut
- FreizeitangebotSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
- Zustand & Qualität des PoolsSehr gut
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2011 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |