Landhotel Erlhof

Wir wollten ein paar schöne Tage in Zell am See verbringen, um im Erlhof einen 70. Geburtstag zu feiern. Kurz: Das Essen am Abend ist das einzige, was einen Besuch in diesem Hotel lohnt. Wir hatten den Eindruck, dass der Hotelbetrieb allenfalls ein lästiger Annex zum Restaurant ist: - Unfreundliche und überfordert wirkende Chefin (wir schoben es auf ihre momentane Verfassung, leider haben wir die früheren Berichte hier nicht studiert, das Verhalten scheint die Regel zu sein!) - Rezeption nur sporadisch besetzt - Patzige Auskünfte (etwa auf die Frage nach Handtüchern für den See) - In dem Wissen, dass wir mit einem einjährigen Kind anreisten, wurde uns vor Ort beschieden, dass man an einem Tag eine Großveranstaltung hatte. Die Chefin hat uns quasi zum Abendessen hinauskomplimentiert, weil das die Küche überfordern würde. Super - wir konnten uns dann in Zell am See, auf der anderen Seeseite, Pizza holen und auf dem Balkon essen... - In demselben Wissen und in Kenntnis unserer Bitte, uns ein Zimmer möglichst in Nähe zur Gaststube zu geben (Babyphon...), wies man uns zunächst ein Zimmer in maximaler Entfernung zur Gaststube zu. Da wir zwei Zimmer gebucht hatten (eines für uns, eines für die Verwandtschaft), konnten wir intern tauschen, es hat das Problem aber auch nicht gelöst. - Bei Buchung hieß es, man sei voll ausgebucht und nur noch zwei Suiten seien frei. Vor Ort dann fanden wir ein äußerst spärlich besuchtes Hotel vor. Geldschneiderei? - Unser Schlafzimmer lag direkt neben dem motorbetriebenen Küchendunstabzug und oberhalb vom Lieferantenzugang zur Küche. An drei von fünf Nächten hatten wir Lärm bis Mitternacht und ab 6.50 in der Früh. An einem Tag um 4.40 Uhr Extralärm durch Lieferanten für die "Großveranstaltung". Beim Checkout darauf angesprochen sagte die Chefin: Man würde dieses Zimmer ja deswegen auch so ungern vergeben! Kein Wort davon bei der Buchung!!! Wir hätten auch ein anderes Zimmer bekommen können! Aber: angeblich war ja alles ausgebucht? Schwer nachvollziehbar im besten Fall, im schlimmsten Fall dreiste Abzocke. Immerhin haben wir eine Nacht nicht bezahlt (nach Verhandeln). - Frühstück: magere und monotone Auswahl. Es werden einem keinerlei Eierspeisen o.ä. angeboten, überwiegend mussten wir mehrfach um "Nachschub" (Kaffee, Wasser) bitten, es zog sich alles quälend langsam. Eher ein **-Niveau, keinesfalls ****. Obstsalat war gut, der Rest sehr traurig. Pappige Billigsemmeln, alte Hörnchen, Frische und Kühlung zweifelhaft. - Das Hotel hat einen Tennisplatz, der über und über mit Pflanzen bewachsen, unbespielbar und offenbar aufgegeben ist. - Der Zimmerservice vergaß, Toilettenpapier und Kleenex nachzufüllen. Balkon von einer Dreckschicht überzogen, alles voller Spinnenweben. - Nach dem gastronomischen Totalausfall wegen der "Großveranstaltung" am Montag hieß es dann am Dienstagnachmittag bei einem spontanen Besuch auf der extra beworbenen "Cafeterrasse": Heute gibt es keinen Kuchen und kein Eis, weil wir ja am Mittwoch Ruhetag haben. Man plant offenbar vorausschauend. Fazit: Dieses Hotel mag (trotz vereinzelter Renovierungsbemühungen) in den 80er Jahren seine beste Zeit gehabt haben. Heute ist der Lack definitiv ab. Eine Schande für die sonst so gastfreundlichen Österreicher. Es lohnt allenfalls eine Übernachtung nach einem Dinner dort. Zum Urlauben sollte man andernorts unterkommen. Das gilt trotz des schönen Seezugangs (ein kurzer Weg über die Straße führt nach dort), den das Hotel vorhält. Nur für einen Restaurantbesuch am Abend mag der Erlhof eine gute Adresse sein. Wir werden nicht wiederkommen. Schade!

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