Landhotel Kummerower Hof

Nachdem vor einigen Wochen das Landhotel Kummerower Hof mit seinem Bierbad-Angebot im RBB rezensiert wurde, dachten mein Mann und ich, das wäre doch mal eine schöne Idee. Passend zum Valentinswochenende wollten wir uns ein bißchen Romantik gönnen. Leider wurde dieses Vorhaben, vor allem durch den Inhaber des Landhotels, ziemlich boykottiert. Doch dazu später: Insgesamt scheint uns das Landhotel Kummerower Hof eher etwas für Ost-Nostalgiker, denn der alte DDR-Wind weht doch noch ziemlich stark. Vor allem im Gastraum und an der Wahl der polnischen Angestellten, merkt man, daß man dem Osten noch sehr Nahe ist. Die Blockhütten selbst haben Charme, allerdings sollten sich die Besitzer auch ab und an mal in Ihre eigenen Betten legen. So eine schief durchgelegene und bettfederndurchdrückende Matratze habe ich 1990 das letzte Mal erlebt. Das Frühstück war genügend, mehr aber auch nicht. Das größte Drama aber war unser Bierbad: Gebucht war ein Bierbad mit anschließender Übernachtung in einem Blockhüttenzimmer. Bei der Buchung dieses Arrangements wurde mir mitgeteilt, daß wir unser Bierbad um 16:00 Uhr haben würden. Als ich zufällig einen Tag vorher im Hotel anrief, hieß es plötzlich, der Termin sei auf 15:00 Uhr vorverschoben worden. Wann wollte man uns das mitteilen? Als wir am Anreisetag dort eintrafen, erhielten wir von einer Angestellten, einen Willkommenszettel, auf dem stand, daß unser Bierbad doch um 16:00 Uhr stattfinden würde. Dementsprechend fanden wir uns kurz vor 16:00 Uhr dort ein und wurden vorwurfsvoll empfangen. Man hätte mir doch am Telefon gesagt, das unser Termin um 15:00 Uhr sei. Dass auf dem Willkommenszettel 16:00 Uhr stand war ein Versehen der polnischen Angestellten, die nicht ins Buch geguckt hätte und das hätten wir wissen müssen. Jetzt müßten wir bis 18:00 Uhr warten, vorher sei nichts frei. Kein Wort der Entschuldigung für das ganze Durcheinander, nur ein "Sie müssen das verstehen". Wie bitte? Was kann ich dafür, wenn A nicht weiß, was B tut? Gastfreundlichkeit geht anders!! Davon einmal abgesehen, warf das unsere gesamte Tagesplanung über den Haufen. Nachdem wir unser Bierbad dann endlich bekommen hatten, sollten wir uns in einem Ruheraum noch ca. 15 Minuten lang entspannen. Dazu wurden wir in Laken und Decken wie in einen Kokon eingewickelt und uns selbst überlassen. Leider konnte man sich in diesem Raum aber nicht entspannen, da zwei der Deckenstahler stark flackerten. Das sah man selbst durch die geschlossene Augen und machte einen ganz kirre. Doch auf unser lautes Rufen erhielten wir keine Reaktion, da die einzige Angestellte offenbar mit putzen beschäftigt war. Fazit: Der Kummerower Hof wird uns so bald nicht wiedersehen. Alle Pannen und Ärgerlichkeiten wären zu verschmerzen gewesen, wenn wir uns ein bißchen wertgeschätzt gefühlt hätten. Doch hier ist man weit davon entfernt, Gästen das Gefühl zu vermitteln, sie wären gern gesehen. Ein guter Geschäftsmann, weiß sich für Pannen zu entschuldigen. Im Kummerower Hof wurde nur nach Ausreden gesucht und der Kunde "muß doch verstehen". Am Abreisetag habe ich den Chef darauf aufmerksam gemacht, daß es eigentlich zum guten Ton gehören würde, wenn man uns wenigstens die zwei Kirschbier, die wir während des Bierbades genossen hatten, erstatten würde, als kleine Entschädigung für den ziemlich verdorbenen Tag. Das hat er dann auch getan, aber ziemlich widerwillig und ohne wirkliche Einsicht. Womit der Kummerower Hof seine letzte Chance verspielt hat, uns noch zurückzugewinnen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport