Leonardo Hotel Amsterdam City Center

Um vorab gleich dem Eindruck entgegenzuwirken, ich könnte ein nölender Querulant: dies ist etwa meine 11 Bewertung auf diesem Portal und nur einmal (EDEN-Hotel in Enschede) hab ich mich zu einer Warnung veranlasst gesehen. Dies ist nun die zweite. Wir haben, so kann man es sagen, für einen Wochenendtrip den Fehler gemacht, für vier Leute ein Familienzimmer in diesem "Hotel" zu buchen. Die Bewertungen für das der "Best Western"-Gruppe zugehörige Haus waren vielversprechend und die Hotelbeschreibung sah einigermaßen ordentlich aus. Den Preis von rund EUR 55 pro Person / Nacht (immerhin EUR 220 pro Zimmer für die Truppe) hielten wir für akzeptabel - er lag nur etwas unter den vergleichbaren (auch Doppelzimmer-)Angeboten anderer gut bewerteter Häuser wie etwa denen der "nh"-Gruppe. Die erste Überraschung gleich bei er Anreise: Wir sollte bitte (der Aufzug sei kaputt) über eine Tür in das Kellergeschoss laufen, dort befinde sich unser Zimmer in umittelbarer Nähe. Nun gut. Vorbei an Snackautomaten ging es in einen schrecklichen Neubau mit ausgelatschten Linoleumtreppen in den uns wahrlich abstoßenden Keller - fast jedes durchschnittliche Berliner Hostel hinterlässt einen individuelleren und einladerenden Eindruck. Wir trauten uns kaum, die Tür zu unserem Zimmer eröffnen, verfielen dann aber gleich in einen kollektiven Lachflasch, als wir es doch probiert hatten: Das Familienzimmer war ein ungefähr 1 Meter 80 breiter Schlauch, in dem hintereinander zwei abgewetzte Holzbetten standen, getrennt durch einen Schrank vom Doppelbett. Am Ende des niedrigen Raumes ein Fenster, durch das man mit den Geschick in den "Garten" steigen konnte. Positiv fiel uns einzig der Flatscreen auf, der allerdings auch nicht breiter hätte sein dürfen - man hätte sich schlicht nicht mehr im Zimmer bewegen können. Das fensterlose Bad wirkte ok - aber dann fiel uns ein extrem muffiger Geruch auf. Kam das etwa von der nassen Fläche auf dem Teppichboden? Höchst wahrscheinlich. Wir haben - und das obwohl wir gerade bei Städtreisen wahrlich keinen großen Wert auf eine luxuriöse Unterkunft legen - etwas vergleichbar Schäbiges zum letzten Mal wahrscheinlich bei Ausflügen als Backpacker erlebt. Nach einem Protest an der Rezeption unter Verweis auf die Nässe, durften wir dann in ein etwas größeres Zimmer umziehen, hier standen die Betten wenigstens nebeneinander. Dafür gab es knastmäßige Gitter vor den Fenstern - in den "Garten" konnte man also nicht mehr. Interessant, dass der Rezeption der Zustand ("Nässe") des ersten Zimmers offenbar bekannt war - bei dem verlangten Umtausch gab es kaum Gegenwehr. Umso bestürzender, dass die Betreiber zum Abend hin wohl andere Opfer gefunden hatten, die sich das Zimmer antun durften - und die ganze Nacht mit offener Tür schliefen. Was kan man Positives sagen? Über das Haus als solches aus unserer Sicht wirlich nichts. Es sei denn, man mag für (im Verhältnis gar nicht so kleines Geld) eine weiche Matratze und ein akzeptables Badezimmer. Nun, die Lage ist tatsächlich gut, nicht weit entfernt beginnt das "Leben". Das ist aber auch gut so, weil man jede überflüssige Minute in diesem Haus bereuen würde. PS: Da sich einer der Reisenden am Montag noch geschäftlich in Amsterdam aufhalten musste, hatte er im Anschluss ein Einzelzimmer gebucht. Wir waren gespannt, ob nun endlich ein Zimmer a la Hotelbeschreibung zu erwarten ist. Fehlanzeige. Das Zimmer im Erdgeschoss hatte in der Breite Platz für das Einzelbett - Toilette und Dusche befanden sich (unabgetrennt) im selben Raum. Wirklich unterirdisch.

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