Les Monges Palace Boutique

NEIN und Ja … Vorab schon der Hinweis: einen Mietwagen für den Aufenthalt direkt in Alicante kann man sich ohne Frage sparen, da sich im Prinzip alles zu Fuß oder mit Bus und Bahn absolvieren läßt. Das überschaubare, auf Individualtouristen ausgerichtete Stadthotel „Les Monges Palace“ würde ich nur für den Notfall weiterempfehlen. Zunächst die unbestreitbaren Vorzüge: Kostengünstig und wirklich hervorragend gelegen für den touristischen Aufenthalt. Man ist blitzschnell in der Altstadt, am Rathaus, an Hafen und Stadtstrand, an der Plaza Puerta del Mar (Abfahrt/Ankunft des Flughafen-Linienbusses C 6, 2.75 Euro, alle 20 Minuten) sowie an der Haltestelle der Schmalspurbahn nach Benidorm/Denia (sehr preiswert, alle 30 Minuten). Auch der Aufzug, zur mehr unsportlichen Eroberung des Castillos, ist in 10-15 min. zu Fuß zu erreichen, einfach von der Plaza Puerta del Mar aus an der Hauptstraße Richtung Benidorm gehen. Wer sich jedoch nicht scheut, den Aufstieg zur beeindruckenden und stets präsenten Festungsanlage per Pedes zu wagen, sollte dies unbedingt tun. Belohnt wird man in jedem Fall mit einem großartigen Blick auf Alicante und das Umland, sogar Benidorm ist ohne Fernglas am Horizont zu erkennen. (Es gibt zwei Möglichkeiten für den jeweils halbstündigen Fußweg: einmal über Treppen, die am Museo de Aqua beginnen und zum anderen einfach die Rambla de Mendez Nunez aufwärts gehen, dann an der Kreuzung nicht nach links zum Mercado Central, sondern rechts in die Avenida de Jaime I einbiegen.) Bei der Suche nach einem Hotel für meinen kurzen Stadtaufenthalt hatte ich mich von den Lobesworten der Vorgänger-Beurteilung überzeugen lassen. Und damit zur Kehrseite der Geschichte: Ich kenne Spanien aus einiger Erfahrung und weiß, daß größere Orte nicht gerade Oasen der Stille sind. Aber diese drei Nächte, wenngleich am Wochenende, haben dann doch einiges in den Schatten gestellt. Zunächst kann es im Hause selbst, wie in anderen Hotels dieser Welt auch, während der Nacht durch heimkehrende oder abreisende Gäste schon mal laut werden. Durch die Enge der Räumlichkeiten und Flure wird dies hier jedoch merklich gesteigert. Richtig schlaftötend wird es aber dann zur besten Traum-Zeit, so von zwei bis fünf, wenn nun gefühlt die gesamte Jugend von Alicante auf Copeo-Tour ist und ganze Karawanen lärmend durch die enge Gasse vor dem Hotel pilgern. Die idyllische Plaza Santisima Faz, einen Steinwurf unterhalb des Hostals, zieht noch mal besonders viele Menschen an, wenngleich die Tapas-Bars hier mit wirklich touristischen Preisen glänzen. Ich hatte nun mit dem Zimmer Nr. 3 das ganz große Los gezogen. Es befindet sich im Erdgeschoß, Straßenseite. Abstand vom Fenster zum Eingang der gegenüber- liegenden Tapas-Bar stolze 5(!!) Meter! Das Schließen des Fensters, einer typisch spanischen Konstruktion, kann im besten Falle eine psychologische Wirkung bieten. Auch zwängt sich die spanische Sonne nur mit Mühe durch die schmale Öffnung und meist muß auch am Tage das Licht eingeschaltet bleiben. Also, für einen Aufenthalt hier den günstigen Preis in die Waagschale werfen, das Für und Wider gut ausloten und dann entscheiden …

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