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Sabine (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2020 • 1-3 Tage • Sonstige
Hotel as a Hobby! Abzocke von Kreativ-Fans
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

LIEGEN;SCHAFTEN: Hotel as a Hobby! Als ich über den Newletter „good travel“ auf das Gasthaus LIEGEN;SCHAFTEN aufmerksam wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Zwei Kreative hatten über die Jahre von ihren Reisen allerlei Authentisches und Originelles mitgebracht und stellten dies nun – gepaart mit viel gutem Geschmack – Reisenden in den Zimmern ihres Gästehaueses zur Verfügung. Eine stimmige Story, ein schönes Fleckchen Erde, dazu eine kurze Anreise – perfekt für ein Wochenende, um zusammen mit meinem Mann unseren Jahrestag zu feiern. Dachte ich. Per E-Mail wurde ich im Vorfeld – 1 x bei Buchung und 1 x kurz vor Anreise – darüber informiert, wie ich Zugang zum Zimmer erhalte und dass mir mein Frühstück (wegen) Corona auf einem Tablett „hygienisch verpackt“ vor die Zimmertür gestellt wird. Okay, klingt maximal unsexy, aber zwei Kreative, so dachte ich, lassen sich zu diesem Thema doch sicher etwas einfallen ... Hahaha! Erst mal aufs Zimmer warten Um unsere Zeit so gut es ging zu nutzen, sind zur frühestmöglichen Zeit – um 15.00 Uhr – angereist. Das war offenbar keine gute Idee, denn das Zimmer war noch nicht fertig. 45 Minuten saßen wir rum und sahen der mit sichtbar schlechtem Gewissen werkelnden Reingungskraft zu. Mein Anruf bei den Gatsgebern wurde auf den AB geroutet. Kurz darauf konnte ich die Nachricht abhören, dass man ja so ausgebucht gewesen sei – da sollten wir doch Verständnis haben. Wie bitte? Muss das uns als Gäste interessieren? Ich meine, unternehmerisch ist Ausgebuchtsein für Cornel´s Etablissement ja schön. Aber wieso setzt man dann nur eine Reinigungskraft für alle Zimmer ein und organisiert nicht mehr Manpower? Der magelnde Komfort ging wie so vieles mehr auf unsere Kosten. Kneipenatmo direkt vorm Fenster bis nach Mitternacht Bereut habe ich die Entschdung für die „Remise Honigberg“ spätestens, nachdem wir nach dem Abendessen gegen 22.30 Uhr am Tag unserer Anreise zurückkehrten. Jenseits alle Corona-Regeln rotteten sich die restlichen Gäste eng an eng in Innhof DIREKT vor unseren Fenstern (einfach verglast) und der Tür (dünnes Holz) zusammen und lärmten bis weit nach Mitternacht herum. Von den Gastgebern war weit und breit keine Spur. Wechseldusche und Multi-Verpackungsmüll-Frühstück Äh, wie hat es dieses optisch zwar ansprechende, aber umweltseitig eher beispiellose Quartier eigentlich in „good travel“ geschafft? Nachdem mein Mann und ich eine qualvolle Duscherfahrung – von siedend heiß bis schockfrostkalt im 3-Sekunden-Takt – hinter uns gebracht hatten, kam das trostlose Frühstücktablett: ein aus Supermarktverpackungen entnommenes Wurst-Käse-Arrangement, das eine alterschwache Mini-Tomate und zwei Eierhälften umkränzte. Dazu gabe es ein 0-8-15- Brötchen-Brot-Körbchen plus Marmelade, Nutella, Frischkäse, Joghurt, Butter, Salz und Pfeffer in kleinstmöglichen Verpackungen. Der „Höhepunkt“: ein Kaffeesatz-Alptraum, pseudodesigntechnisch serviert in einer Bodum-Glaskanne. Da war der lösliche Jacobs-Gold (immerhin großzügig verfügbar) eine Offenbarung. Ich sag mal: 2-Sterne-Hotel-Garni-Charme ohne jeglichen Öko-Anspruch. Corona hin oder her – von zwei angeblich Kreativen erwarte ich gastronomisch mehr. Die Freys entscheiden, wann wir frühstücken An Tag 2 graute uns vor einem weiteren Abend mit Johl-Freund*innen vorm Fenster. Ich meine, das ist ja auch eine komplett TV-freie Zone. Wie also dem drohenden Lärm-Szenario begegnen? Wir entschieden uns, den Tisch unter unserem Fenster einfach selbst zu beziehen und eine schnelle Müdigkeit unter Zuhilfenahme von Rheingauer Wein anzustreben. Vorher wollten wir allerdings eine frühestmögliche Abreise sicherstellen und buchten per WhatsApp ein 8.00-Uhr-Frühstück. Nicht, dass wir es toll fanden, am Vortag schon dieses kulinarische Desaster ordern zu müssen, aber es entsprach ja angeblich den Corona-Erfordernissen. „Nö, am WE erst ab 9.00 Uhr“, wurden wir belehrt. Ach ja? Und was ist mit den Wünschen der Gäste? Die müssen offenbar dem Bequemlichkeits-Mantra der nie präsenten Gastgeber entsprechen. Technik-Desaster mit anschließendem Mahnschreiben Tag 3 begann nach einer immerhin gut durchschlafenen Nacht mit dem bereits beschriebenen Tristess-Frühstück und dem Entschluss, die hübsche, aber serviceseitige Stätte des Grauens zu verlassen. Was sich als auch nicht so einfach erwies. Die Technik im Haus streikte, weshalb keine Kartenabbuchung stattfinden konnte. „Na dann schicken Sie mir halt eine Rechnung“, erklärte ich resigniert. Ach, das sei aber nett und verständnisvoll von mir, wurde mir zurückrückgespielt. Und tatsächlich fragte mich die Dame, die für das Zusammenstellen der Zellophan-Teller zuständig war, wie es mir denn gefallen hätte. „Na ja, ...“ und dann habe ich ihr beschrieben, was Ihr oben lest. Sie war tatsächlich konsterniert, konnte unsere Unzufriedenheit nachvollziehen und beteuerte, dass sich die Gastgeber sicher mit einer Entschuldigung zurückmelden würden. Ha! Ahnt Ihr schon was?! Was ich am Abreisetag um 15.11 Uhr erhielt, war ein Mahnschreiben! Wieso meine Rechnung immer noch offen sei? Das ist echt bodenlos! Fazit: Hobby-Hoteliers schieben ´ne ruhige Kugel Was ich erstaunlich finde: Es gibt anscheinend ausreichend viele Gäste, die dem designtechnischen Feenstaub so erliegen, dass sich die Kritik im Netz in Grenzen hält. Leider muss ich dagegen halten. Auf meiner Rechnung – und das ist ja keine Billig-Absteige – waren tatsächlich 2,50 Euro für den nachgeorderten O-Saft für zwei Mini-Gläser aufgeführt. Mein Eindruck ist, dass in den LIEGEN;SCHAFTEN zwei Ex-Kreative eine Community aus „Oh-wie-toll-ist-das-denn?!“-Staunern mit ihren Minimalst-Leistungen verdammt gut in Schach halten. Ohne sich auch nur irgendwie in Sachen Kundenservice- oder komfort zu verausgaben. Ein lohnendes Hobby für die Betreiber, die Design-Fans mit Schmackes in Bockshorn jagen.


Zimmer
  • Eher gut

  • Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht

  • Service
  • Sehr schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Eher gut

  • Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Juli 2020
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Sabine
    Alter:56-60
    Bewertungen:2