- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Mandarin ist ein kleines, ausgesprochenes Luxushotel. Es hat ca. 70 Zimmer bzw. Suiten. Ein altes Münchner Bürgerhaus mit eine markanten Fassade, sehr gut und sorgfältig restauriert. Überwiegend sehr vermögende internationale Gäste, auch Staatsbesucher und gekrönte Häupter sind angeblich öfter anzutreffen. Dass es übrigens mich nebst Gattin bei € 435,-/DZ/Nacht hierhin verschlagen hat ist eine spezielle Geschichte und tut hier nix zur Sache. Das PLV ist absolut indiskutabel! Wer auf Parkett, Marmorbad und B&O Anlage verzichten kann kriegt locker für 1/3 des Preises eine gleiche, vielleicht sogar bessere Leistung. Die perfekte Lage reißt das auch nicht raus, denn München Kurzurlaub heißt auch immer Mobil sein mit S- und U-Bahn, so genügt es, wenn das Hotel nahe einer entsprechenden Station ist.
Die Zimmer sind perfekt neu renoviert und mit sehr edlen Materialien ausgestattet, sehr schöner Parkettfußboden, edle Holzmöbel, verschwenderischer Marmor im Bad. Regendusche in großzügiger Marmorkabine usw. Die B & O Anlage mit Flachfernseher und Hifi ist edel und befriedigt den Spieltrieb. Der in der Marmorwand eingelassene Flachbildfernseher im Bad ist zwar unnötig wie ein Kropf, dass er dann nicht funktioniert führt trotzdem zur Abwertung! Die Lichttechnik ist von der Bedienung perfektioniert, wenn man die Nachttischschublade mit den Bedienelementen öffnet geht die Nachttischlampe sanft gedimmt automatisch an usw. Perfekt ist auch die Klimaanlage, praktisch geräuschlos aber aufs Grad genau funktional, genauso wie die Betten, in denen wir hervorragend geschlafen haben. Das worauf es bei einem Hotelzimmer wirklich ankommt hat also im Prinzip alles gestimmt, aber das hatten wir auch schon oft zu einem Drittel dieses Preises! Deshalb hier auch die Negativpunkte: Das Zimmer mit schräger Wand war nicht besonders groß, es gab keinen richtigen Lesesessel, sondern nur einen Schreibtischstuhl und ein Sesselchen mit einer kurzen Rückenlehne. Im Bad hat der Duschthermostat extrem träge reagiert man mußte für die Feinjustierung richtig Zeit investieren. Der Hammer waren die Duscharmaturen, Design beats Function: Die Metallknöpfe sehen zwar klasse aus, lassen sich aber mit nassen Händen sehr schlecht und mit seifigen nicht mehr bedienen - kein Witz! Dass im Waschbecken das Wasser nicht richtig ablief weil der Stopfen nicht richtig eingestellt war sollte in einem solchen Haus nicht passieren - bis 4 Sterne repariere ich sowas selber, aber hier nicht.
Frühstück pro Person € 32,-- für 2 Tassen Kaffee und eine Schale Müsli mir zu viel. Es gibt so viele Möglichkeiten in München, dass man sich das Geld getrost sparen kann! Die Lobbybar ist gediegen, Service und Pianist ok. Was mich aber sehr gestört hat: Es werden zu den Drinks Schälchen mit einer gewürzten Nussmischung sowie irgendwelche anderen Knapperteilchen gereicht, jedoch ist es bis hierher noch nicht gedrungen, dass es hygienischer ist ein Löffelchen beizulegen, dass nicht jeder mit seinen Händen reingrapschen muss. Selbst in 4 Sterne Häusern ist das heute eigentlich Standard. Hier kennt man das offenbar aber gar nicht, denn immerhin haben wir während unserem Aufenthalt in der Gruppe 4 mal die Bar besucht!
Freundlichkeit und Aufmerksamkeit in einem normalen Rahmen erwarte ich auch im 3-Sterne-Haus. Aber in der Luxusklasse und bei diesem Preisniveau - wir waren ja Vollzahler - muss man einfach andere Maßstäbe anlegen. Und da gab es Erlebnisse, die fast schon Comedy-tauglich sind! So gibt es im Bad Monsterbadetücher, ca. 1, 20 x 1, 20 groß und doppelt so dick wie ein normales Handtuch, so was unpraktisches haben wir noch nie erlebt!. Es war deshalb praktischer, sich mit den normalen Handtüchern nach dem Duschen abzutrocknen. Als wir am ersten Tag nachts ins Zimmer zurückkamen hatte man die beiden Normalhandtücher ersatzlos entfernt, es gab nur noch 3 Monster-Badetücher. Ob man die Gäste auf diese Art an die Dinger gewöhnen will? Wenn sie schon mal angeschafft wurden soll man sie gefälligst auch benutzen! An der Rezeption hat man natürlich keine Kugelschreiber, sondern original Mont Blanc Füllhalter, die in einer Halterung stecken. Als ich beim Auschecken mich dieses Teils bediente hatte ich prompt die Finger mit schwarzer Tinte verschmiert, denn fast zwangsläufig gelangt diese ja über die Halterung an den Griff! Etwas geärgert habe ich mich auch darüber, dass man mir das Auto mit stark verschmutzter Fußmatte (die ist normalerweise beige) auf der Fahrerseite zurückgebracht hatte, am Abreisetag hatte es zwar geregnet, aber in einem Hotel dieser Klasse sollte man sowas trotzdem vermeiden.
Für einen Städteurlaub kann ein Hotel nicht besser liegen! Im Herzen von München, direkt neben dem Hofbräuhaus, 3 Gehminuten vom Marienplatz, 10 vom Deutschen Museum usw. Das Hotel hat keine eigene Garage, aber man hat vor dem Haus eine Ladezone und bekommt den Wagen vom Personal in ein öffentliches Parkhaus gefahren, so dass man sich darum eigentlich nicht kümmern muss.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Auch wenn wir den Pool nicht genutzt haben, wir haben ihn angesehen, er ist auf dem Dach und hat schon eine besonder Atmosphäre, positioniert übrigens neben der Dachbar.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2007 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Harald |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 119 |