Maritim TitiseeHotel

Nie zuvor haben wir uns von der ersten bis zur letzten Minute in einem Hotel so unwohl gefühlt. Und wir waren schon in Vietnam in einer 2 Sterne Unterkunft inklusive Rattenbefall und Feuerwehreinsatz. Das Beste zuerst: Ich wurde im Restaurant von einer Angestellten herablassend behandelt, mir wurde an die Brust und meinem Säugling ins Gesicht gefasst. Nicht versehentlich im vorbeigehen und in einem anderen Kontext, wie hinterher behauptet wurde. Ganz direkt. Man braucht nicht erst eine Pandemie um das unangebracht zu finden. Als ich das vor Zeugen ansprach, wurde mir gesagt, dass mein Verhalten "unschön" sei und gebeten, dies unter vier Augen zu klären. Eine geringfügige Kostenreduktion erfolgte erst, nachdem wir den Reiseveranstalter informierten und dieser zunächst mehrfach erfolglos versuchte, überhaupt jemanden zu erreichen. Immerhin passt dieses Verhalten zum Achtziger Jahre- Interieur und den zahlreichen an Teleshopping erinnernden Verkaufsartikeln hinter Glasvitrinen. Dies scheint wie ein verzweifelter Versuch, zumindest eine Art Pseudoeleganz anzustreben und sorgt für Belustigung, wenn man im Hochsommer gebeten wird, doch bitte keine kurzen Hosen beim Abendbüffet zu tragen, wo dieses doch allenfalls Kantinenniveau hat. Bsp: Verkochtes Tk- Gemüse, Kroketten, fertig paniertes Schnitzel und sog. Schokomousse, welche schmeckte wie Instant- Pudding und wohl zur Tarnung mit einer Johannisbeere garniert wurde. Wir hatten auch den Eindruck, dass aus den Resten vom Vortag eine "neue" Vorspeise kreiert und Brötchen mit Wurst sowie Frischkäse vom Frühstück so zusammen geschoben wurden, dass es wieder frisch aussah. Trotz Bitte bei dem schönen Wetter draußen essen zu dürfen, wurde dort nie gedeckt. Man musste das Meiste selbst raus tragen und am nächsten Tag klebten noch die Erbsen vom Vorabend auf dem Tisch. Babyhochstühle klebrig und in den Ritzen voller Essensreste von Vorgängern, die heute wahrscheinlich mein Alter erreicht haben dürften. In unserer leeren Minibar klebten Haare und braune Flecken. Dazu die "nette" Anmerkung, man könne sich ja was aus dem Getränkeautomat im Keller hinein stellen. Auch die Toilette war bei Ankunft nicht sauber. Teppich ohne Worte, auch auf den Fluren. Später trotz Bitte (!) an zwei aufeinander folgenden Tagen keine Zimmerreinigung, was zu zweit mit Baby und Hund bei täglichen Wanderungen natürlich ein besonderes Erlebnis für Augen und Nasen war. Vermutlich waren wir mit den nicht gereinigten Zimmern auch nicht allein. Teilweise lagen Geschirr oder Handtücher von anderen Gästen von nachmittags bis morgens vor den Zimmertüren. Auf einem Haufen vor unserer war sogar ein netter Stringtanga zu bewundern. In der winzigen Sauna eine Woche später noch dieselben Flecken an der Scheibe wie am ersten Tag, Fußmatte und Holz schmuddelig. Aber da das Thermometer dort stets 105 Grad zeigte, dürfte alles ja automatisch desinfiziert werden. Der kleine Pool war vier Tage gesperrt. Nach Beschwerden gefühlt Sekunden später angeblich wieder gute PH Werte und somit nutzbar. Der Streichelzoo inkl. Hinterlassenschaften auf dem Balkon und vor dem Hotel stand zwar nicht in der Beschreibung, war für Spinnenliebhaber jedoch eine echte Freude! Die Aussicht und eine Massage waren das Einzige, was dem Preis auch nur ansatzweise entsprach. Wobei das Personal nicht in der Lage schien, den von Ihnen selbst gelegten Termin auch korrekt zu notieren. Weshalb sie eine halbe Stunde vor dem Vermerk auf unserem Wisch, welcher 15:30 besagte, auf dem Zimmer anriefen, da die Masseurin längst wartete. Kommunikation mit einigen ohnehin schwierig und eher nur mit dem Nachtportier angenehm. Beim auschecken sollte uns eine Parkgebühr berechnet werden, obwohl wir mit der Bahn anreisten. Zudem war die Rechnung um einige (!) Hundert € teurer als vereinbart. Der zugesicherte Rabatt tauchte gar nicht erst auf. Wir mussten auf eine Einzelpostenabrechnung bestehen und erst nach weiterer Anmerkung wurde die Rechnung nochmals geändert...

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