Mitsis Norida

Wir hatten insgesamt einen schönen Urlaub. Auch wenn dieser Kommentar insgesamt vielleicht etwas negativ klingen mag, würden wir das Hotel trotzdem weiterempfehlen. Es gibt über die Sachen, die nicht so gut waren, einfach mehr zu schreiben als über das was perfekt war. Diese Bewertung ist also so zu verstehen, dass alles was nicht negativ angemerkt wurde sehr gut war. Das Hotel wurde vorwiegend von Italienern und Deutschen besucht, einige Engländer und Russen, auch Schweizer und Franzosen waren anzutreffen. Am Angenehmsten waren die Schweizer. Sehr störend empfanden wir die vielen Raucher im Hotel und am Strand. Am Strand in der ersten Reihe war es ok, weil der Wind meistens vom Meer aus kommt, aber abends auf der Hotelterrasse wird überall gepafft was das Zeug hält. Auch weil sich das Hotel als familienfreundlich bezeichnet fänden wir es sehr wünschenswert, wenn es auch einen Rückzugsort für Nichtraucher gäbe. Einen Teil der Terrasse für Nichtraucher zu kennzeichnen wäre schließlich auch kein Ding der Unmöglichkeit. Etwas Ärger hatten wir bei der Bustour, die wir über unseren Veranstalter gebucht hatten. Gebucht hatten wir nach Kos-Stadt, stattdessen wurde Kefalos angefahren. Den Grund hatten wir später vom Reiseleiter erfahren: Es gab zu wenig Nachfrage aus Kardamena, weshalb wir kurzfristig umgebucht wurden, aber nicht informiert wurden. Wir hatten den Eindruck, dass der Reiseleiter (der sehr engagiert war) damit selber nicht zufrieden war, aber wohl erst kurz vor Mitternacht davon erfahren hatte und nicht sicher war, ob er uns so spät noch informieren soll. Eventuell also vorab klären, dass man über Änderungen noch informiert wird oder ggf. ein Reiserücktrittsrecht vereinbaren. Die Tour selbst war aber sehr schön. Generell kann man durchaus empfehlen, die Strände bei Kefalos mal anzufahren. Allgemein wäre es schön gewesen, etwas länger schlafen zu können, aber das ist im Norida Beach wegen der Lautstärke (siehe Zimmer) schlicht nicht möglich.

Wir hatten ein sogenanntes "Low Cost Zimmer" gebucht. Das Zimmer hatte zwar den üblichen Hotelzimmerschnitt, war aber sehr groß und geräumig. Es gibt einen großen Kleiderschrank und der Schreibtisch wirkt durch seine Marmorplatte edel. Das Badezimmer ist groß, komfortabel und verfügt auch über eine Steckdose. Dafür fehlt im Badezimmer allerdings jegliche Lüftung oder Klimaanlage, was dazu führt, dass es nach den ganz frühen Morgenstunden bei geschlossener Tür sehr schnell sehr heiß und unangenehm wird. Negativ ist vor allem die schlechte Schallisolierung und daraus resultierende hohe Lautstärke. Es ist auch bei geschlossener Zimmertür alles zu hören was auf dem Gang stattfindet in voller Lautstärke. Vor allem in unserer ersten Nacht gab es Kinder, die bis ca 23 Uhr mit Türen geknallt hatten. Aber auch wenn jemand am Zimmer vorbeigeht kann man jedes Gespräch mithören. Der Reinigungsservice fängt um 7 Uhr mit der Arbeit an und sowohl deren Wagen sind sehr laut als auch das Bettenrücken in benachbarten Zimmern. Der Balkon unseres Zimmers war direkt neben einem anderen Gang und für uns daher nicht sinnvoll nutzbar. Wir hatten zudem Ameisen vor und im Zimmer. Der Reinigungsservice geht bis ca 12 Uhr, man hat also genug Zeit sich an Pool oder Strand zu begeben und trotzdem mittags ein aufgeräumtes Zimmer. Die Minibar wird alle zwei Tage aufgefüllt.

Man bekommt von einer sehr freundlichen Frau einen Kellner zugewiesen, der einem dann einen Sitzplatz zuweist. Dann nimmt man Platz und ein weiterer Kellner nimmt die Getränkewünsche entgegen, bevor man sich am Buffet bedient. Achtung beim Besteck: Nicht auf dem Teller liegen lassen, wenn ihr es behalten wollt, da es ansonsten abgeräumt wird. Generell ist das Thema Besteck ein kleiner Wermutstropfen, da man gelegentlich zum Kellner gehen muss und neues Besteck oder Tassen anfordern muss. Hier besteht Verbesserungsbedarf. Das Essen ist hervorragend. Es gibt eine sehr große Auswahl an unterschiedlichsten Speisen, die sich zwar an manchen Tagen ähneln, das passiert aber bei einer solchen Auswahl zwangsläufig. Also keine Angst: Man findet jeden Tag etwas Anderes. Das Essen ist eher deftig und es wird viel mit Käse gearbeitet, aber ausgesprochen lecker. (Ich habe 4 Kilo zugnommen) Es gibt eine riesige Dessertauswahl, wo ich vor allem die dunkle Version des Mousse au Chocolate empfehlen möchte. Positiv hervorheben möchte ich außerdem, dass bei keinem der Desserts mit Alkohol oder Kaffee gearbeitet wird, wie es in Deutschland leider z.T. üblich ist, sodass diese ohne Bedenken auch von Kindern gegessen werden können! Sehr gut!

Die Hotelmitarbeiter waren fast alle ausgesprochen freundlich und auch kinderfreundlich. Kleine Abstriche bei der Rezeption, die beim Empfang zwar sehr freundlich waren, ansonsten aber eher zweckmäßig denn übermäßig freundlich. Beim Inhalt des Lunchpakets ist das Hotel ein bisschen geizig und wenn man um zusätzliches Wasser bittet, weil man mit 300 ml Wasser keinen 40° heißen Tag durchsteht, reagieren die Damen an der Rezeption etwas pampig. Unverständlich, insbesondere da wir All Inclusive gebucht hatten und das Hotel sowieso schon spart, wenn wir tagsüber nicht da sind. Englisch oder Griechisch sollte man können oder sich zumindest mit Händen und Füßen verständigen können, denn mit Deutsch alleine kommt man nicht weit.

Die Lage des Hotels ist traumhaft. Es liegt direkt am Strand und im Hintergrund sieht man den zweithöchsten Berg der Insel. Das beste Fotomotiv ergibt sich, wenn man einige Meter herausgeschwommen ist und sowohl das Meer, den Strand, das Hotel und den Berg im Blick hat. Das Hotel liegt inmitten eines Hotelkomplexes aus den Hotels Mitsis Blue Domes, Mitsis Family Village und Mitsis Summer Palace, die lagetechnisch ähnlich zu bewerten sind. Wir haben während der Hin- und Rückfahrt auch einige andere Hotels (von außen) gesehen, aber keines mit vergleichbarer Lage. Der Strand ist sehr schön. Es ist ein Kiesstrand, aber das ist gar nicht so schlecht, denn dadurch werden die Handtücher nicht ständig sandig. Es gibt Duschen, eine Strandbar mit Getränken und einen Pizzastand. Außerdem gibt es zahlreiche Wassersportangebote, die zwar etwas teuer sind aber Spaß machen. Schade ist, dass die Strandbar bereits um 17:30 zumacht. Das ist zu früh, da es immer noch sehr heiß ist. Die Folge davon ist, dass die Bar kurz vorher extrem voll wird und wir uns immer einen Getränkevorrat für die letzten Stunden anlegen mussten. Leider gibt auch nur eine Toilette pro Geschlecht am Strand. Die Liegen muss man früh morgens reservieren. Es ist offiziell nicht erlaubt, aber es geht schlichtweg nicht anders. Wer in die erste Reihe möchte oder einen Platz in der Nähe der Bar muss um 7 Uhr runter gehen, 7:30 reicht gerade noch für die zweite Reihe. Um 8 kriegt man noch Plätze weiter hinten, später sollte man aber nicht runter gehen. Der Fairness halber sollte man aber darauf verzichten, wenn man erst nach dem Mittagessen kommt (dann sind wieder Liegen frei) oder den Strand an diesem Tag womöglich gar nicht besucht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Leider muss man hier Abstriche machen. Animation: Die beiden Fixpunkte bei der Animation waren das tägliche Zumba/Pilates/Aqua Fitness/Stretching um 10:45 und 15:45 sowie Beach Volleyball mit dem sehr netten Marius um 11:15 und 16:15. Vier mal täglich kam man zudem in den "Genuss" der Clubtänze: Immer die gleichen zwei Lieder, die an allen Pools und am Strand aufgeführt wurden. Die Begeisterung über die fehlende Abwechslung war selbst den mittanzenden Animateuren anzumerken. Ansonsten gab es Animationspunkte, die zwar jeden Tag angekündigt waren, aber unregelmäßig stattfanden (Wasserball), sowie Animationspunkte, die stattfanden, aber nirgends angekündigt waren (z.B. Fußball). Leider gab es auch Animationspunkte, die jeden Tag angekündigt waren, aber NIE stattfanden (Tischtennis, dies wurde auf Nachfrage bestätigt). Dringender Verbesserungsbedarf! Einige Animateure kümmern sich zudem ausschließlich um die italienischen Gäste. Auch hier: Dringender Verbesserungsbedarf! Sportanlagen: Die Tennisanlage ist schon etwas älter und nicht im besten Zustand. Stellenweise sehr rutschig, Verletzungsgefahr! Man kann Schläger und Bälle ausleihen, allerdings sind die Bälle z.T. zu kaputt um damit zu spielen. Die Tischtennisplatten sind aus Holz und ebenfalls nicht im besten Zustand. Sportschwimmen kann man nicht so gut, da die Pools Salzwasserpools sind und auf dem Meer ist es oft zu windig. Positiv ist, dass es entgegen der Hotelbeschreibung auch einen Fußballplatz gibt und dass die Sportmöglichkeiten überhaupt existieren. Abendshows: Die Shows selber fanden wir in Ordnung. Man darf halt keine professionellen 5-Sterne-Shows erwarten, aber für ein Hotel und als Abendunterhaltung war das vollkommen okay. Das Problem bei den Shows war vielmehr, dass man sie nicht genießen konnte und das war den anderen Hotelgästen sowie dem architektonischen Aufbau des Theaters geschuldet. Vom Großteil der Plätze aus sieht man nämlich nichts und die Akustik ist nicht gut. Hinzu kommen die anderen Gäste und das was wir da erlebt haben ist nicht akzeptabel! Es herrscht eine unglaubliche Lautstärke, die Leute kommen und gehen wie sie wollen, holen sich während der Shows Getränke (wobei sie durch den Mittelgang und natürlich durch die Reihen müssen) und es ist ihnen völlig egal, ob andere dadurch gestört werden. Man kriegt dadurch NICHTS mit! Absolutes Negativhighlight: Die Show hatte gerade begonnen und die Schausteller haben dafür auch besagten Mittelgang genutzt, um als Katzen verkleidet mit kunstvollen Bewegungen zur Bühne zu kriechen. Unmittelbar (!) dahinter ein Herr mit vier Bechern in der Hand, der sich offensichtlich durch die Schausteller gestört fühlte (!) und ihnen sogar so weit auf die Pelle rückte (!), dass diese ihre Show gar nicht richtig durchführen konnten (!!!). Vorschlag an die Hotelleitung: Zum Showbeginn die Bar zumachen und darauf hinweisen, pünktlich zu erscheinen. Noch besser wäre natürlich ein Umbau des Theaters, sodass die Gäste nicht ständig durch den Mittelgang müssen - aber das ist wahrscheinlich nicht praktikabel.