Zugegeben, das einzig Schöne an diesem Hotel ist der Blick von der Terrasse über den Pool auf das Meer. Er wird sogar bei Nacht von den Lichtern der hereindonnernden Flugzeuge aufgehellt. Bereits nach dem Frühstück sammelt sich die internationale Alkoholikergemeinschaft zum kollektiven Wettsaufen (freier Alkoholausschank von 10.00 Uhr – 24.00 Uhr). In unserem Hoteltrakt waren erhebliche bauliche Mängel feststellbar, die als unfallträchtig und als gesundheitsgefährdend einzustufen sind. An den Balkonen und Gerüsten bröckelte der Putz an vielen Stellen. Auf den Treppen und Gehwegen waren Fliesen abgebrochen. Die Holzgeländer der Treppen und Balkone waren morsch und die Befestigungen in den Betonteilen waren vielfach ausgebrochen. Wem ist dieses Hotel zu empfehlen: - Allen (N)Ostalgikern die wieder dieses DDR-Feeling bei einem Lokalbesuch haben wollen: das Lokal ist zwar kaum besetzt, man muss trotzdem warten, bis man einen Platz zugewiesen bekommt -an den man sich nie freiwillig gesetzt hätte- und dafür muss man noch übertriebene Dankbarkeit zeigen, sonst wird einem beim nächsten Mal ein noch mieserer Platz zugewiesen. - Den Cineasten, deren Lieblingsfilm „Leaving Las Vegas“ mit Nicolas Cage ist. - Tierfreunden, denen die Tierhaltung in der Mietwohnung untersagt ist. Die verwilderten Katzen und Hunde in der Hotelanlage sorgen für ausreichend animalische Begegnungen. Wer sollte dieses Hotel nicht buchen: 1. Alle, die im Urlaub Ruhe und Erholung suchen. 2. Menschen, die gerne gepflegt Essen und Trinken (nicht saufen). 3. Eltern, denen die Gesundheit ihrer Kinder wichtig ist. Hier gibt es durch bauliche Mängel zu viele gefährliche Stellen.
Die Betten "im kretischen Stil" sind aus Stein gemauert. Der Bettenrost besteht aus losen unbehandelten Holzbrettern und im Bettkasten wird u.A. der Bauschutt von sämtlichen Renovierungen zwischengelagert. Im Bad waren die sanitären Anlagen veraltet und verkalkt. Die Verchromung an den Armaturen war nur noch ansatzweise zu erkennen. Die Fliesen waren vielfach gerissen und abgesprungen. Der Badspiegel großflächig blind. Der Teil der Klimaanlage, der sich auf dem Balkon befindet, war total verrostet. Die Sitzmöglichkeiten aus Bambusholz verrottet. Das Balkongeländer lebensgefährlich da der Beton an den Befestigungsstellen abgeplatzt war und die Dübel regelrecht "in der Luft hingen". Teilweise hält nur eine dicke Ölfarbe den Verputz an den Wänden. In 2 Wochen war unser Zimmer zweimal komplett überschwemmt weil die Türen überhaupt nicht dicht schließen.
Das Anstehen vor dem Speisesaal während den Essenszeiten verlangt Geduld, denn die Platzanweiser wählen sich nach eigenem Ermessen die Personen aus, die sie zu den wackeligen Tischen führen. Alle Sitzmöglichkeiten im Speisesaal sind total verdreckt (ursprüngliche Farbe wahrscheinlich orange), so dass man sich nicht mit besserer Kleidung darauf setzen kann. (Ich empfehle die Mitnahme einer Sitzunterlage oder das Tragen unempfindlicher Hosen in der Farbe khaki). Man kann wirklich nur hoffen, dass die Rückstände noch nicht bereits schon einmal verdaut sind. Nachdem ich den Saalchef darauf aufmerksam gemacht hatte, durften wir den Rest des Urlaubs etwas länger in der Schlange vor dem Speisesaal warten, bis uns ein Platz zugewiesen wurde. Es kann ja einmal vorkommen, dass Essen verdirbt aber in diesem Hotel wird das nicht weg geräumt sondern weiter den Gästen vorgesetzt. Nachdem ich gärendes Obst in meinem Müsli hatte, machte ich die Bedienung darauf aufmerksam, diese wollte dies wiederum dem Saalchef weiterleiten. Als wir den Saal verließen war der prickelnde Obstsalat immer noch auf dem Buffet und am nächsten Tag gab es moussierenden Früchtejoghurt (einfach lecker!!!). Das Essen ist jeden Mittag und Abend total identisch. In der Nebensaison gibt es auch keine sich abwechselnden landestypischen Speisen mehr. Die Auswahl und Zubereitung des Essens richtet sich vorwiegend nach den Urlaubern aus England und Rußland.
Das Bedienungspersonal im Speisesaal ist größtenteils unfreundlich, komplett überfordert und genervt. Die wenigen freundlichen Ausnahmen werden dadurch bestraft, dass einige Gäste versuchen, sich in deren Zuständigkeitsbereich einen Platz zu ergattern, doch dazu muss man wiederum ein gutes Verhältnis zu den Platzanweisern haben. Zu bewundern sind wirklich die Kellner an der Bar, die souverän und nie unfreundlich auch den letzten Alkoholvernichter bedienten. Mein aufrichtiges Mitleid gilt den Zimmermädchen, die sich bemühen die komplett marode Inneneinrichtung in Ordnung zu erhalten. Doch wie kann man mit Chlorreinigungsmitteln und salzigem Putzwasser (so kommt es hier aus den Wasserhähnen) schwarze Badfliesen in einem ansehnlichen Zustand erhalten.
Schon in den ersten Minuten ist einem klar, dass man in der Einflugschneise des Flughafens Heraklion „gelandet“ ist. Für diesen Flughafen gibt es offensichtlich kein Nachtflugverbot. Ein „Erholungsurlaub“ wird teilweise im 2-Minutentakt durch ohrenbetäubenden Turbinenlärm gestört.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In der Nebensaison war die Kinderbetreuung eingestellt. Die Wasserrutsche -mit der in einigen Prospekten um Familien geworben wurde- war abgebaut, nur die freilaufenden Kuscheltiere hinterließen in der ganzen Anlage und am Sandstrand ihre Spuren.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2006 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ernst-Günter |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 1 |


