- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist in der ehemaligen Siemens-Zentrale untergebracht. Das Gebäude stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Man findet darin noch einige Relikte des Industrieunternehmens, die in Schaukästen ausgestellt sind. Es handelt sich um einen vierstöckigen Gebäudekomplex, der aus mehreren Gebäudeeinheiten besteht, mit mehreren Innenhöfen. Man betritt den Komplex durch Glastüren an der Schöneberger Straße und kann dann entweder geradeaus direkt in ein wunderschönes Treppenhaus mit hellen Holztreppenstufen und dunklem Holzgeländer sowie einem langen orangenen Lampion, der über alle Etagen reicht und warmes Licht versprüht nach oben laufen. Oder aber man biegt im Eingangsbereich, in dem einen eine Büste des Unternehmensgründers erwartet, nach rechts in die Empfangshalle ab. Auch diese war offenbar eine ehemalige Industriehalle mit einem großen Eisenpfeiler in der Mitte, um den sich die Rezeption gruppiert. Der Bereich ist großzügig und man kann dort auch sitzen und verweilen. Allerdings wirkt der Bereich etwas dunkel, da nur wenig Licht einfällt. Mehrere Aufzüge und Treppenhäuser führen in die Etagen. Die dortigen Flure sind mit Teppichboden ausgelegt. Das ganze Hotel macht einen schönen und komfortablen Eindruck. Es ist sehr weitläufig. Auch in den Etagen stehen immer wieder Werkstücke herum, die an die ehemalige Funktion des Hauses erinnern. Ein sehr komfortables Stadthotel für den Städtereisenden mit gehobenen Ansprüchen.
Mein Zimmer lag im dritten Stock. Es war relativ geräumig, mit einem grauen Teppichboden ausgelegt, einem hölzernen Schreibtisch mit schwarzer Einlage im Arbeitsbereich und Leuchte. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte gut. Es gab weiter einen Kühlschrank, eine Kaffemaschine mit Pads. Zwar lagen auch Teebeutel bereit, doch gab es keinen Wasserkocher. Speziell für mich gab es noch einen Willkommensgruß in Form eines Brettchens mit süßen Sachen und einer Flasche kostenlosen stillen Wassers, nebst einer persönlichen Willkommensgrußkarte. Daneben gab es einen kleinen Glastisch mit zwei gelben Stoffsesseln. Es fehlte ein Bademantel mit Schlappen, so daß ich nur mit einem Handtuch bekleidet durch das Hotel in den Wellnessbereich laufen mußte. Es fehlte eine funktionierende Heizung. Der Heizkörper ließ sich nicht regulieren. Die Klimaanlage ließ sich erst nach Stecken der Zimmerkarte ausschalten und mußte nach jedem Verlassen des Zimmers aufs Neue abgeschaltet werden. Da sie so bei Abwesenheit permanent lief war das Zimmer ständig heruntergekühlt. Ohne meinen Heizlüfter wäre es, auch im Sommer, in dem Zimmer zu kalt gewesen. Das sehr große neunteilige Fenster ließ sich im unteren Mittelbereich öffnen. Man blickte in einen Innenhof auf das Dach der Erdgeschoßüberbauung. Es gab keine Läden oder Jalousien. Die Vorhänge schlossen dicht. Das Bett bestand aus zwei Einzelbetten mit einem einzigen großen dünnen Matratzenüberzug und zwei Zudecken. Die vier Kissen waren ok. Ich habe gut in dem Bett geschlafen. Das Bad war mit Glassteinen ummauert, was ich etwas altbacken, einem ehemaligen Industriegebäude aber letztlich angemessen fand. Es war durch eine Schiebetür verschlossen. Unglücklich war die Schwelle zum Bad, das erhöht lag. An der Schwelle war zudem ein Licht angebracht, das man nachts nur durch das Schließen der Schiebetür verdecken aber nicht ausschalten konnte. Das Bad war modern mit einem runden Keramikwaschbecken, Ablagefläche auf dem dunklen Granitwaschtisch und einer Badewanne aus Kunststoff. Es gab eine Glasscheibe, ansonsten war der Bereich offen, was beim Duschen mißlich war. An der Glasscheibe waren Schimmelspuren im Eck. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.
Gastronomisch war das Hotel gut aufgestellt: hinter der Lobby lag ein Freibereich, der mit einem Glasdach überspannt zu einer Agora wurde. Dort befand sich ein Restaurant mit Speisenangebot wie Tartar, Tenderloin-Steak, Wiener Schnitzel, klassische Berliner Currywurst, Züricher Geschnetzeltes, Ente oder auch Rösti z.B. mit Berliner Leber und Aprikose. Ich habe ein mit Cognac verfeinertes Beef-Tartar gegessen, das sehr schmackhaft war. Leider dauerte es ziemlich lang bis es zubereitet war. Man reichte mir vor dem Servieren eine Probe ob es auch gut sei. Die Bedienung war sehr freundlich aber etwas langsam. Zum Zahlen bin ich aufgestanden und zur Kasse gegangen. Man saß in dem Restaurant eher rustikal auf einfachen Stühlen an einfachen Tischen. Abends waren zudem schon viele Tische fürs Frühstück eingedeckt, das im selben Bereich eingenommen werden konnte. Nur ein Teil war für Mittag- und Abendessen gedeckt. Daneben gab es eine kleine aber feine Bar mit guten Weinen und einem TV-Bildschirm auf dem Fußball lief.
Der Service war nicht zufriedenstellend. Beim Check-in war eine Angestellte zugegen, die kein Deutsch sprach. Der Check-out dauerte relativ lange, weil ein Trainee angelernt werden sollte, was frühmorgens um 4 Uhr und einer gewissen Eile, um zum Flughafen zu gelangen, nicht meine Zustimmung fand. Zudem wurde versucht, mir die City-Tax abzuluchsen, die ich als Geschäftsreisender nicht schuldete.
Das Hotel befindet sich am ehemaligen Anhalter Bahnhof. In Sichtweite befinden sich die Ruine des ehemaligen Bahnhofsgebäudes, das Tempodrom und direkt gegenüber des Hotels der Berlin Story Bunker. In fußläufiger Entfernung befinden sich die Topographie des Terrors und das Abgeordnetenhaus. Zum Potsdamer Platz kann man eine Station mit der S-Bahn fahren oder in 10 bis 15 Minuten laufen. Nächste S-Bahn-Station in drei Fußminuten vom Hotel entfernt ist Anhalter Bahnhof. Dort gibt es auch einen Taxi-Stand. Rund um das Hotel gibt es Restaurants und einige Geschäfte.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel hatte sowohl einen Fitnessraum als auch eine Sauna. Es war jedoch nicht einfach diese Bereiche zu finden, da die Beschilderung im Hotel irreführend war. Ich mußte zweimal an der Rezeption fragen. Die Sauna befindet sich im Untergeschoß, in das man entweder über eine versteckt liegende Treppe oder über einen ganz bestimmten der vielen Aufzüge gelangt. Der Bereich ist eher klein, wobei zwei getrennte Umkleiden nach zwei verschiedenen Geschlechtern existieren, die insgesamt unnötig viel Platz kosten. Besser hätte man den Umkleidebereich eingespart und Bademäntel aufs Zimmer gelegt. In den Umkleidebereichen gab es noch eine zusätzliche Dusche, ein Waschbecken und Spinde, in denen ein Handtuch und Schlappen (im Zimmer wärs besser gewesen) lagen und die sich mit der Zimmerkarte verschließen ließen. Der eigentliche Saunabereich, in dem mir etwas zu bewegte Musik lief, war mit bläulichen Minifliesen gefliest. Man erreichte ihn über eine Rampe, auf der hölzerne Stufen angelegt waren, da die Rampe zu glatt wäre. Der Bereich um die Sauna ist sehr klein. Es gibt nur eine offene Dusche und eine kleine Saunakabine, die mit drei Personen bereits weitgehend voll besetzt ist. Die Kabine war relativ neu, die Bänke wiesen leichte Benutzungsspuren auf. Eine der drei Sanduhren funktionierte nicht. Die Sauna hatte mit rund 85 Grad eine angenehme Temperatur. Schlecht fand ich, daß es keinen richtigen Auskühlbereich und auch keinen Ruheraum im Saunabereich gab. Eine „Ruhezone“ befand sich außerhalb des Bereichs hinter beleuchteten Glaswänden, was ich auch ungeschickt fand, da direkt daneben der Bereich mit Kongressräumen begann. Der Fitnessraum befindet im Keller neben dem Wellnessbereich. Er war mit einigen Geräten ausgestattet und fensterlos.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2023 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |