- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir haben das Hotel über Secret Escapes gebucht, zwei Nächte, zwei Personen = 200 €; also nicht gerade ein Schnäppchen. Aber die Lage an der Weser fanden wir toll, wir hatten auch ein Zimmer mit Panoramafenstern im 5. Stock; Vorteil: schöner Ausblick auf die Weser; Nachteil: Problem, wenn der Fahrstuhl ausfällt.
Auf den ersten Eindruck durch die Panoramafenster sehr schön. Dieser Eindruck relativierte sich, weil (Design-Hotel) die Hälfte des Zimmers erhöht war: da war einfach ohne jeden Grund der Boden durch einen Einbau ca. 30 - 40 cm höher als auf der anderen Seite des Bettes/Zimmers. Einmal abgesehen von der Stolpergefahr führte das auch dazu, dass man die quer durchs Zimmer führende, sagen wir: Anrichte auf dieser Seite nicht wirklich benutzen konnte, da ein Stuhl da natürlich nicht hinpasste. Badezimmer und Dusche waren von Größe und Funktionalität gut, allerdings mit schwarzen Mosaikfliesen ausgestattet. Schwarz dominierte auch sonst das Zimmer (z.B. Schrank), was nahezu perfekt mit dem schwarz-grau-braun-beigen Teppichboden harmonierte (brrrrr!). Es gab zwei Stühle, einer so eine Art Schaukelstuhl, der andere einfach zum Sitzen. Beides Designmöbel und daher für das praktische Leben ungeeignet. Dann gab es noch eine Klimaanlage. Als wir ins Zimmer kamen, hörten wir sie deutlich - nur war die Temperatur im Zimmer bei ca. 26 Grad. Die Suche nach den Einstellungsmöglichkeiten gaben wir auf und erfuhren auf Nachfrage an der Rezeption, dass sich diese im Schrank befänden. Der Ein-/Aus-Knopf war auch im dunklen Schrank zu finden (auf ca. einem Meter Höhe) und so schalteten wir das Ding aus und öffneten die Fenster. Das klappte dank der Abkühlung in der Nacht und der Tatsache, dass der Straßenlärm im 5. Stock nicht sehr stark zu hören war. Am nächsten Tag schalteten wir die Klimaanlage wieder ein (Panoramafenster, Sonnenschein), schlossen die Vohänge und gingen dann irgendwann in die Stadt. Als wir nach einem nicht ganz so gelungenen Tag zurück kamen, war die Temperatur bei 26 Grad. Jetzt suchten wir die Einstellmöglichkeiten der Klimaanlage - im dunklen Schrank, in gebückter Haltung. Das wirklich Positive ist, dass ich jetzt weiß, wie mein Handy als Taschenlampe funktioniert! Zu zweit gelang es uns dann, die Klimaanlage auf 18 Grad einzustellen. Wir gingen zum Abendessen, und als wir wiederkamen, war die Temp bei - 26 Grad! Anruf bei der Rezeption, Anleitung: wir hätten wahrscheinlich eine Einstellung nicht richtig vorgenommen. Probiert, keine Veränderung. Runter zur Bar, auf dem Weg den Rezeptionisten angesprochen, Antwort: er werde mal nachsehen. Ca. 10 Minuten später kommt er zurück: er habe jetzt korrekt eingestellt, gleich werde es kühler. Nach einiger Zeit fuhr meine Frau hoch und kam mit der Nachricht zurück: 26 Grad. Der Rezeptionist konnte das nicht verstehen, versprach jedoch einen Ventilator hoch zu stellen. Als wir hoch kamen, war der Ventilator da: ein Designgerät, nur in einer Richtung schwenkbar, und weil es kein Möbelstück gab, auf dem man ihn in der richtigen Höhe hätte positionieren können, war der Ertrag nahe Null. Wir haben die Nacht mit geöffneten Fenstern überlebt, obwohl es weit weniger kühl war als in der Nacht zuvor. Sagen wir kurz, wie es ist: das Zimmer hatte keine funktionierende Klimaanlage, und das wusste das Hotel mit Sicherheit. Vom Rezeptionisten und übrigens auch von der Besitzerin, die wir auch kurz an der Rezeption gesprochen hatten, wurden wir glatt belogen.
Hier möchte ich chronologisch vorgehen. Am Freitag Abend wollten wir nicht mehr lange nach einem Restaurant suchen und entschieden uns für das hauseigene R. Der Entschluss wankte, als wir aus der Eingangshalle in den Restaurantbereich gingen und Zeugen wurde, wie ein Kellner einen anderen coram publico "zur Sau machte" - anders kann man das nicht beschreiben. Wir entschieden uns, doch zu bleiben, weil es schon spät war und wir dank der berüchtigten Pünktlichkeit der Deutschen Bahn etwas erschöpft waren. Das Essen ließ sich auch zunächst gut an, obwohl schnell deutlich wurde, dass die vorhandenen zwei bis drei Kellner etwas überfordert mit der Menge der Gäste waren. Zunächst kamen aber Getränke und Essen mit akzeptabler Geschwindigkeit. Das Essen war nicht schlecht, die Preise akzeptabel, der Wein auch nicht übel. Irgendwann, wir waren mit dem Hauptgericht fertig, bestellten wir noch etwas Wein. Und dann warteten wir. Zwischenzeitlich bestellten wir noch einmal die Karte, um nach Deserts zu suchen. Nach einiger Zeit sprach ich einen der verbliebenen zwei Kellner an, ich hätte vor einiger Zeit Wein bestellt, aber bisher nicht erhalten. "Oh, ja," sagte der, "den haben Sie bei mir bestellt. Ich habe es vergessen. Kommt schon mal vor." Fertig. Keine Entschuldigung, gar nichts. Er zog dann ab und kam nach einiger Zeit mit der überfälligen Bestellung wieder. Wir wollten dann noch das Desert bestellen. Das ginge nicht mehr, war die Antwort, die Küche sei geschlossen. Da war es ca. 21:20 h. Wir ließen die Getränke zurück gehen und deuteten unseren Unmut zart an. Es kam der andere Kellner, der auch unser Essen gebracht hatte. Auch dem gegenüber äußerten wir unseren Unmut, er entschuldigte sich, auch für das Verhalten seines Kollegen und erklärte uns, dass der Kollege nur Ballast sei und er uns dankbar wäre, wenn wir uns bei der Hotelleitung beschweren würden. (Der Korrektheit halber muss ich sagen, dass wir einen erheblichen Nachlass bei der Rechnung erhielten.) Insgesamt deutete das für uns auf eine sehr mangelhafte Personalführrung hin. Das Frühstück am nächsten Morgen war gut. Die Eierspeisen wurden frisch auf Anforderung zubereitet. Der Orangensaft kam allerdings aus der Tüte - und keiner sehr teuren. Insgesamt waren wir aber zufrieden. Am Samstag Abend gingen wir wieder ins hauseigene Restaurant, da ich wegen meines Unfalls am Nachmittag doch stärkere Einschränkungen in der Beweglichkeit hatte. Meine Frau aß nur einen Salat, der war wieder okay, diesmal gab es auch mehr Personal und der Horrorkellner vom Vortag war nicht dabei. Voll bester Erwartungen kamen wir am Sonntag zum Frühstück. Als wir Eier bestellen wollten, erklärte uns der sichtlich gestresste Kellner (es war der, der freitags einen Kollegen "zur Sau gemacht hatte"), dass es keine Eier gebe, da der Koch und zwei Kollegen nicht zur Arbeit erschienen seien und er völlig allein dastehe. Offensichtlich gutes Betriebsklima und eine besondere Personalführung. Dass hier möglicherweise auch eine schlechte Bezahlung des Personals und eine ad hoc Rekrutierung eine Rolle spielen, ist nur eine Vermutung von uns. Insgesamt kann man die Gastronomie nicht empfehlen, denn man kann ja nie wissen, ob Köche und Kellner gerade mal Bock auf ihren Job haben.
Zu einem Teil des Services habe ich ja oben schon etwas gesagt. Dabei will ich betonen, dass der Service nicht unfreundlich war (Ausnahme: Gastronomie, dazu s.u.), aber auch ein freundlicher Service ist dann schlecht, wenn er einem nicht hilft und man belogen wird. Bei unserer Ankunft gab es zunächst etwas Verwirrung. Ob wir denn zwei Zimmer gebucht hätten? Nein, eins. Aber für eine Nacht? Nein, für zwei Nächte. Schließlich fand der Rezeptionist die entsprechende Buchung. Trotzdem: sowas darf eigentlich nicht vorkommen. Dann will ich an dieser Stelle auf ein "kleines" Problem am Samstag Vormittag eingehen, das eigentlich nur bedingt unter "Service" fällt. Jedenfalls kamen wir am Samstag vom Frühstück zurück, und fanden den Aufzug mit einem Papierkorb blockiert. Der Rezeptionist teilte uns mit, dass der Aufzug ausgefallen sei. Wir fragten, wie wir denn in den 5. Stock kommen sollten (nebenbei: ich bin schwerbehindert). Über das Treppenhaus, es gäbe nur den einen Aufzug. Man hoffe aber, dass der Wartungsdienst bald kommen werde. Nun, ich habe es einmalig geschafft, die Treppen hoch und auch wieder runter zu laufen. Und klar, so ein Defekt kann sicher überall mal passieren, aber so ein Hotel, fünf Stockwerke, nur ein Aufzug!? Irgendwie passte es ins Gesamtbild! Glücklicherweise war der Aufzug repariert, als wir am Nachmittag aus der Stadt zurück kamen. Denn da war ich gestürzt und an Knien und Ellbogen lädiert - damit hätte ich die fünf Stockwerke nicht geschafft.
Man blickt auf die Weser, schön, aber das andere Ufer ist nicht wirklich sehenswert. Das Hotel liegt an einer kleinen Straße (Eingang), in die ich abends eher nicht freiwillig gegangen wäre, aber der Eindruck kann auch täuschen. Die andere Seite ist nur durch eine relativ schmale Straße von der Weser getrennt. Trotzdem herrschte am Freitag Abend relativ viel Autoverkehr, lauter aufgemotzte Kloschüsseln, teilweise sehr luxuriös, nicht nur aus Bremen, die teilweise sowas wie einen Korso fuhren. Warum erschloss sich uns nicht. Alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten sind bequem zu Fuß zu erreichen, die Straßenbahn ist auch nur wenige Meter entfernt. In der unmittelbaren Umgebung gibt es Gastronomie in diversen Preisklassen, die wir aber nicht ausprobiert haben.
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Haben wir nicht wahrgenommen, können wir also auch nicht bewerten. Ich muss aber Sterne vergeben, weil sonst der folgende Hinweis nicht genommen wird. An dieser Stelle also eine Bemerkung: Sollten Sie einmal in Bremen in eine Notaufnahme müssen, wählen Sie das Rote-Kreuz-Krankenhaus. Die knappe Stunde, die wir dort wegen meines Sturzes verbracht haben, war die vergnüglichste Zeit unseres Aufenthaltes in Bremen. Pflegerin und Ärztin waren kompetent, nett und hatten Humor. Ich hoffe natürlich, dass ich in Bremen nicht nochmal in die Notaufnahme muss, aber wenn doch, dann hier, eine uneingeschränkte Empfehlung: Rotes-Kreuz-Krankenhaus!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 14 |
Lieber Gast, zunächst einmal möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, eine so ausführliche und detaillierte Bewertung zu schreiben. Unsere sehr zentrale Innenstadtlage bringt etwas Trubel von der Weserpromenade mit einer großen Auswahl an verschiedenen gastronomischen Betrieben mit sich. Wir haben uns viel Mühe gegeben und in Zusammenarbeit mit Architekt, Bauleitung und Gästen ein Konzept für unser Designhotel zu erarbeiten. Sicherlich ist hierbei die Vorstellung bezüglich Podest oder Schaukelstuhl bei jedem Gast individuell. Wir möchten uns für den technischen Ausfalls des Fahrstuhles und die nicht funktionierende Klimaanlage aufrichtig bei Ihnen entschuldigen. Leider sind auch wir gegen spontane Ausfälle nicht geschützt. Aber Sie haben sicherlich erkennen können, dass wir uns des Problems sofort angenommen haben und der Fahrstuhl innerhalb kurzer Zeit wieder funktionsfähig war. Die Gastronomie ist sicherlich eine schwierige Branche. So setzten wir bei Ausfall von Personal an diesem Tag auf Ehrlichkeit gegenüber unseren Gästen und sind auf sehr viel Verständnis gestoßen. Wir geben uns größte Mühe unsere Gäste zufrieden zu stimmen und sind mit viel Leidenschaft dabei. Umso glücklicher stimmen uns die Rückmeldungen der Gäste, deren Erwartungen wir voll und ganz erfüllen und sogar übertreffen. Ihr ÜberFluss-Team