- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das NH Collection Murano Villa ist eines der beiden Top-Hotels auf Murano. Erst vor wenigen Jahren eröffnet und in einer alten Glasfabrik untergebracht. Mit schönem, spartanischem Design und großzügig geschnittenen Räumlichkeiten. Der Eingang etwas unscheinbar. Aber dahinter ein wahres "Paradies". Unser Standard-Zimmer war hell und modern ausgestattet. Tolles Bett und angenehme Atmosphäre, sowie Regen-Dusche zum richtigen "Relaxen". Es gab ein perfekt ausgestattetes Fitness-Studio. Sauna und Dampfbad waren entgegen den Informationen auf der Buchungsseite aber nicht kostenlos nutzbar. Auch das Frühstück war nicht automatisch im Preis der Übernachtung mit drin. Im Nachhinein empfanden wir das Frühstück als überteuert und nicht gut genug. Sowohl vom Preis, als auch vom Service eher mangelhaft. Insgesamt war unser Venedig-Aufenthalt im NH Collection aber sehr gut. Abstriche gibt es in erster Linie für das Frühstück. Trotzdem also noch ein empfehlenswertes Hotel. Und fürs Frühstück gibt es in Venedig genug andere Alternativen...
Unser Zimmer 225 befand sich im Obergeschoss, direkt unter dem Dach und mit leichter Schräge. Durchweg modern, hell und komfortabel. Wer jedoch den typischen Venedig-Flair mit viel Plüsch, Stuck und Gold sucht, ist im NH Murano eindeutig im falschen Hotel. Die Zimmergröße angemessen, aber nicht riesig. Das breite Doppelbett himmlisch bequem. Optimaler Schlafkomfort, "Pillow-Buffet" mit drei unterschiedlichen Kopfkissen pro Person. Eine gemeinsame Zudecke. Licht, Ablagen und Steckdosen links und rechts vom Bett. Eine gepolsterte Bettbank vor dem Bett. Schreibtisch, Sessel, Stehlampe, Ganzkörper-Spiegel, Riesen-TV-Gerät mit internationalen Programmen. Viel Platz im geschlossenen Wandschrank. Kostenloser Zimmer-Safe. Kostenpflichtige Mini-Bar. Wasserkocher, Kapsel-Maschine, Tee und Kaffee kostenlos. Kostenloses Wasser (am ersten Tag und nur eine Flasche). Das etwas zu dunkel geratene Badezimmer mit WC und BD. Handtuch-Wärmer. Breiter Waschtisch, runder Designer-Spiegel und Kosmetik-Spiegel darüber. Viele Hand- und Badetücher. Hotel-Schuhe. Aber keine Bademäntel. Die Duschkabine aus Glas. Im Hintergrund mit dem Bild eines Kronleuchters verziert. Rain-Shower und Handbrause. Die wohlriechenden Hygiene-Flüssigkeiten im Spender (Handseife und Lotion am Waschtisch, Duschgel, Conditioner, Shampoo in der Dusche). Aber kein Vanity-Kit. Lediglich Tissues. Die Klimaanlage individuell und gut regelbar. Am letzten Tag mussten wir wegen einer Konferenz allerdings das Zimmer wechseln und ins Erdgeschoss umziehen.
Das Frühstück...? Eine Katastrophe. Vor allen Dingen am letzten Tag unseres Aufenthalts ist alles falsch gelaufen, was nur falsch laufen konnte. Wir kamen kurz vor 9 Uhr ins Restaurant. Da gab es draußen auf der Terrasse schon eine Firmen-Veranstaltung (Seminar eines großen Pharma-Konzerns). Keiner der Angestellten kümmerte sich noch um den Zustand des Buffets und die Tische im Innenraum. Ohne Übertreibung: Kein einziger Tisch war auch nur annähernd sauber. Nach mehrmaliger (freundlicher) Aufforderung einen Tisch für uns herzurichten, wurde es uns dann zu bunt. Ich nahm selbst ein paar Servierten, säuberte einen Tisch und räumte das dreckige Geschirr auf den Nebentisch. In welchen Schränken frisches Besteck "versteckt" war, wusste ich ja schon von den Vortagen. Am Buffet waren die besten Sachen bereits weg. Niemand sorgte sich darum etwas aufzufüllen. Als ich mich dann an den Spezialitäten auf einem neben dem Buffet stehenden Servierwagen vergreifen wollte, meinte die Service-Kraft schnöde: "Das ist nicht für Sie, das ist für die Konferenz". Der Behälter mit dem Tee-Wasser war leer und auf einen simplen Kaffee mussten wir über eine halbe Stunde warten. Die Angestellten waren ja mit den "Leuten auf der Terrasse" beschäftigt. Als der bestellte Kaffee dann endlich kam, war dieser "schwarz" wie die Nacht und nicht wie bestellt "Latte". Das Heißgetränke am Tisch serviert werden finde ich durchaus nett. Aber wenn man nicht genug Personal hat, um den Service bei Hochbetrieb reibungslos anzubieten, dann sollte man wohl besser ein paar Automaten aufstellen. Wäre das Frühstück bereits am ersten Morgen unseres Aufenthalts so verlaufen, wie am letzten Tag, dann hätte es mich keine weitere Minute in diesem Hotel gehalten. Wenn ich lieblosen SB-Service im schmuddeligen Restaurant und mit schlechter Auswahl haben will, dann kann ich gleich nach McDonalds gehen und muss keine 30 Euro pro Person und Nacht dafür zahlen. Auch sonst war das Frühstück für ein Top-Hotel keine Glanznummer. Zwar gab es unter der Woche eine ordentlich Auswahl, aber diese bestand zum großen Teil aus Fertigprodukten. Beutel-Tee, Marmelade, Honig, Nutella, Kellogg's, unendlich viele Brote und Plätzchen, Öl, Pesto, Yoghurt. Alles Supermarkt-Ware, die etwa ein Drittel des gesamten Buffets einnahm. Egal aus welcher Richtung ich Fotos vom Buffet gemacht habe: Im Hintergrund ist immer abgepacktes Zeug zu sehen. Natürlich gab es auch ein paar schöne Dinge. Aufgeschnittenes Obst (Kiwi, Melone, Ananas, Orange). Äpfel, Birnen, Orangen und Bananen. Panna Cotta und Fruchtsalat. Das Gebäck (ein knappes Dutzend unterschiedliche Sorten) ordentlich auf Tabletts sortiert. So das es nach besonders viel aussah. Muffins, Donuts, Kuchen, Waffel-Stücke, Croissants. Toast-Brot, Nüsse und Müsli. Salat und fertige Sandwich. Warme Speisen: Nur Bacon, Würste, Spinat und Rührei. Wasser, vier verschiedene Säfte, mehrere Sorten Milch. Zwischendurch wurde sogar mal ein Smoothie serviert. Der "Sekt" war aber eher Deko. Die Flaschen standen verschlossen in einem Kühler in der Restaurant-Ecke herum und wurden auch nach meiner Aufforderung nicht geöffnet (weil sich keiner der Angestellten dafür zuständig fühlte). Und auch sonst viel den Angestellten im Restaurant öfter mal was runter. Sogar mal ein großes Tablett komplett voll mit Geschirr. "Klirr" hier, "Klirr" da. Die Leute taten mir ja leid, aber spätestens am dritten Tag hatten wir uns schon an die "Comedy-Show" gewöhnt. Das Ambiente vom Restaurant fand ich hingegen ganz nett. Etwas unterkühlte Fabrik-Atmosphäre mit großen, alten Fenstern hin zum Wasser und freier Sicht auf Venedig. Wahlweise standen Tische auf der Terrasse zum Innenhof.
Check-In und Check-Out verliefen schnell und reibungslos. Wir konnten unser Zimmer sogar schon etwas früher beziehen und das Gepäck nach dem Check-Out für ein paar Stunden im Hotel abstellen. Kaffee, Tee und Wasser waren gratis. Wurden aber nach der ersten Nacht nicht mehr aufgefüllt. Gute Reinigung im Zimmer und auch in den öffentlichen Bereichen des Hotels. Schnelles und kostenloses Wifi-Internet. Uns kam es aber so vor, als wenn das Hotel unter Personalmangel leiden würde.
Venedig ist überfüllt, laut und teuer. Aber trotzdem immer wieder ein unvergessliches Erlebnis. Zur Abwechslung haben wir es mal mit einem Hotel auf der Nachbarinsel versucht. Denn "Murano" gilt als der kleinere und ruhige Zwilling von Venedig. Von dort aus gelangt man mit dem Vaporetto auf die Hauptinsel, zum Lido (Anlegestelle fünf Gehminuten vom Hotel entfernt) oder nach Burano (die Insel der bunten Häuser). Weil Murano eben eine Insel ist, kann man nicht mit dem Zug oder Auto anreisen. Vom Flughafen aus gibt es eine direkte Alilaguna-Fähre. Diese steuert zunächst Murano an und fährt im Anschluss nach Venedig weiter. Die Alilaguna-Fähre ist nicht im Vaporetto-Tagesticket mit enthalten und muss extra bezahlt werden. Alternativ kann man auch ein privates Taxi-Boot nehmen. Auf Murano findet man zahlreiche Werkstätten in denen noch traditionell Glas hergestellt wird. Manche davon kann man kostenlos, andere gegen ein kleines Endgeld besichtigen. Gegen Abend wird es auf der Insel dann sehr leer. Fast alle Geschäfte, die Supermärkte und Restaurants haben schon früh geschlossen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Hotel besitzt ein gut ausgestattetes, kleines Gym mit neuen Geräten und Blick auf den Innenhof. 24 Stunden am Tag für Hotelgäste zugänglich. Das Spa mit Sauna und Dampfbad hingegen (anders als im Internet angepriesen) NICHT kostenlos.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Veranstalter: | Booking |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 527 |