Oros Luxury Beach Resort (Neueröffnung Juni 2025)

Unser zweiwöchiger Familienurlaub hinterliess gemischte Eindrücke: Das Personal war durchweg freundlich, und die Anlage bietet grundsätzlich Potenzial. In den Bereichen Organisation, Kinderangebot und Gastronomie zeigten sich jedoch deutliche Schwächen. Besonders mit kleinen Kindern gestaltete sich der Aufenthalt teils mühsam – vieles wirkte noch unausgereift und wenig durchdacht. Trotz dieser Schwächen hatten wir dank zweier Familien, die wir vor Ort kennengelernt haben, eine schöne Zeit. Die gemeinsamen Abende, die tollen Cocktails und die netten Gespräche haben unseren Urlaub aufgewertet und in positiver Erinnerung behalten lassen. Mit mehr Liebe zum Detail und besserer Abstimmung auf Familienbedürfnisse hätte das Hotel durchaus Potenzial für einen gelungenen Familienurlaub. Im aktuellen Zustand würden wir jedoch nicht erneut buchen.

Unser erstes Zimmer lag sehr abgelegen. Glücklicherweise konnten wir nach einigen Tagen in ein Zimmer nahe dem Kinderpool umziehen und verbrachten den Grossteil der 14 Tage dort. Der Strassenlärm war zwar deutlich zu hören, störte uns aber nicht. Am vorletzten Tag mussten wir allerdings wieder zurück ins ursprüngliche Zimmer. Dennoch waren wir froh, den grössten Teil des Urlaubs in günstiger Lage verbracht zu haben. Die Wege innerhalb des Resorts sind insgesamt sehr weit. Es gibt zwar einen Buggy-Service, jedoch war dieser mit drei kleinen Kindern kaum spontan nutzbar. Unser Zimmer selbst war schön, allerdings ist die Lage im Resort entscheidend. Wer nicht direkt am Pool wohnt, muss weite Wege und mehrere Lifte in Kauf nehmen – das kann mit kleinen Kindern sehr mühsam sein. Besonders problematisch war es, wenn der Lift plötzlich in den Standby-Modus ging und sich erst nach längerer Wartezeit wieder in Bewegung setzte.

Das Hauptrestaurant „Orizontas“ erinnerte eher an einen 3- als an einen 5-Sterne-Standard. Das Kinderessen bestand über zwei Wochen hinweg fast ausschliesslich aus Fischstäbchen, Chicken Nuggets (oft zu stark gebräunt) und Pommes. Erst nach unserer Beschwerde wurden am vorletzten Tag Teigwaren angeboten. Themenabende oder landestypische Gerichte hätten wir sehr begrüsst. Als Allergikerin hatte ich eine stark eingeschränkte Auswahl, da viele Gerichte Pilze enthielten. Oft blieb mir nur das Kinderbuffet. Ich hätte mir gewünscht, dass im Vorfeld besser auf Unverträglichkeiten und Allergien eingegangen wird. Auch das Frühstück war wenig ausgewogen – eine grössere Auswahl an frischen Brötchen und gesunden Optionen wäre wünschenswert gewesen. Unsere Tochter ist laktoseintolerant und hatte ebenfalls nur eine sehr begrenzte Auswahl. Sie musste täglich Tabletten einnehmen, um das vorhandene Essen überhaupt geniessen zu können – das sollte in einem familienfreundlichen Hotel besser berücksichtigt werden. Das Mittagessen war besonders herausfordernd: Am Kinderpool gab es lediglich Salate und Sandwiches – geschmacklich in Ordnung, aber nach mehreren Tagen sehr eintönig. Im anderen Restaurant wurde uns zunächst gesagt, dass nur mit einem Stern gekennzeichnete Gerichte inklusive seien. Erst am achten Tag erfuhren wir zufällig, dass alle Gerichte bestellt werden dürfen – eine Information, die wir unbedingt zu Beginn gebraucht hätten. Die A-la-carte-Restaurants konnten wir nur eingeschränkt nutzen – zum einen wegen Personalmangels, zum anderen, weil Kinder unter 13 Jahren dort offenbar nicht wirklich willkommen waren. Die Reservierung über die App war für uns als fünfköpfige Familie ebenfalls problematisch, da nur vier Personen buchbar waren. Erst nach einer Beschwerde erhielten wir einen passenden Tisch.

Das Personal war durchweg freundlich und stets bemüht, unseren Aufenthalt angenehm zu gestalten. Interne Kommunikation fehlte aber in vielen Bereichen.

Die Hotelanlage liegt rund 1,5 Stunden von Heraklion entfernt – die Anreise war hektisch und am Flughafen herrschte Chaos. Wer die Umgebung erkunden möchte, sollte ein Auto mieten; ansonsten empfehlen wir eher die Region rund um Chania für Familienferien mit kürzeren Wegen und entspannterer Atmosphäre. Das Hotel selbst ist wunderschön und bietet eine hervorragende Aussicht

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Kinderclub war leider enttäuschend. Das Programm wiederholte sich täglich, und unser dreijähriges Kind durfte an vielen Aktivitäten nicht teilnehmen – offenbar waren diese erst ab vier Jahren vorgesehen, was im Vorfeld nicht klar kommuniziert wurde. Die Ausstattung war sehr einfach: ein überdachter Bereich mit zwei Tischen und etwas Malmaterial – kein Vergleich zu einem vollwertigen Kinderclub. Die Kinderdisco am Abend war für unsere Kleinen ein Highlight, aber auch hier fehlte es auf Dauer an Abwechslung – nach zwei Wochen kannten die Kinder jedes Lied und jeden Ablauf auswendig. Am Kinderpool mangelte es an Schatten. Zwar gab es pro zwei Liegen einen Sonnenschirm, doch das Wasser selbst war völlig ungeschützt – ein Sonnensegel wäre hier sinnvoll gewesen. Auch Spielmöglichkeiten wie Rutschen oder interaktive Elemente fehlten. Der Spielplatz lag zudem in der prallen Sonne, ohne jeglichen Sonnenschutz – das war besonders für kleinere Kinder ungeeignet. Die Poolaufsicht war unzureichend: Der Bademeister verbrachte die meiste Zeit auf den Liegen der Gäste und war überwiegend mit dem Handy beschäftigt. Das GYM ist klein und übersichtlich, jedoch fehlt es auch hier an einigen grundlegenden Dingen wie beispielsweise Medizinbällen oder Langhanteln.