Pension Christina

Die Pension ist teilrenoviert, was schon auf den ersten Blick einen sehr schrägen Eindruck vermittelt: Die oberste Etage ist neu und schön, die untere alt und abgewohnt (sogar eine uralte orangefarbene Markise aus den 80er Jahre über der Terrasse des Frühstücksraumes, oder wann auch immer die 'in' waren, hat man nicht ersetzt), mit uralten Balkonstreben, halb zerstörten Schwalbennestern an den Decken der Balkone und unsäglichem Balkonmobiliar (immerhin gibt es einen guten Wäscheständer für jedes Zimmer). Dieser zusammengestückelte, unprofessionelle Eindruck entspricht im übertragenen Sinn allen Bereichen der Pension: Man fühlt sich hier einfach nicht willkommen; das Haus strahlt leider in allem das Gegenteil von Flair, Sorgfalt und Aufmerksamkeit aus. W-LAN im Zimmer zwar vorhanden, aber sehr schlecht und ständig abbrechend.

Unser Zimmer war eines im ersten Stock (oben sind die komplett neu renovierten Apartements). Das Bad in diesem Zimmer war ebenfalls schon renoviert und sehr schön. Es fehlte allerdings ein Handtuchhalter. Das Zimmer selbst war jedoch noch nicht renoviert und daher auch wenig ansprechend, aber der schöne Blick auf den Attersee konnte einiges davon wettmachen. Negativ aufgefallen sind uns darüber hinaus die hohen Kopfkissen, auf denen man kaum schlafen kann, wenn man gute Daunenkissen gewöhnt ist (es gibt auch keine Alternativkissen), sowie die dünnen, hellen Stoffgardinen. Da die Sonne morgens direkt ins Zimmer scheint, ist an Schlafen nach 7.00 Uhr hier kaum mehr zu denken. Der Kühlschrank (durchaus hervorzuheben, dass es einem im Zimmer gibt; übrigens auch einen Safe) riecht unangenehm; der Fernseher macht recht laute Geräusche und hat - obwohl schon Flat-TV - ein schlechtes Bild. Der Balkon ist für Menschen, die nicht unbedingt auf Zusammengluckerei mit Fremden und direkte Teilhabe am Kniffelrausch und Essverhalten der Nachbarn interessiert sind, null geeignet, da es keine echte Abtrennung zu den Nachbarbalkonen gibt. Das ist gelinge gesagt gewöhnungsbedürftig, mit anderen Worten: nervt total. Und noch etwas nervt: Wenn man auf seiner eigenen Internetseite schreibt "Wir haben die darauffolgenden Monate dazu genutzt, neue und großzügige Ferienwohnungen für Sie zu errichten und freuen uns schon auf Ihren Besuch.", dann lässt das nicht unbedingt erahnen, dass es im Haus auch noch alte, unrenvierte Zimmer gibt. Der Ehrlichkeit und Transparenz halber sollte man das dann ja wohl doch auch auf seiner Seite vermerken, zumal es keinen Fotos der Zimmer gibt, wenn man auf den Link "Zimmer" klickt. Ein Preis von 86 Euro/Zimmer (Hauptsaison) - bei der Austattung und dem grottigen Frühstück - ist zusammengefasst überhaupt nicht angemessen. Wir würden diese Pension definitiv keinem weiterempfehlen.

Das Frühstück (als Frühstückspension bietet das Haus nur ebendieses als Verpflegung) war alles andere als befriedigend. Von "... verwöhnen wir Sie mit unserem reichhaltigen Frühstücksbüffet" - so auf der eigenen Internetseite angepriesen - kann keine Rede sein. Mit: eine Sorte Brötchen, Brot, 2 Jogurtsorten (immerhin Bio), eine Sorte Müsli, einigen Marmeladen plus Nuss-Nougat-Aufstrich und Honig, mehreren Aufschnittsorten und verschiedenem Käse (den man sich teils aber auch selbst vom Laib runterschneiden muss, je nach dem, wer das Früstück präpariert), Tomaten, Gurke sowie einer Karaffe mit O-Saft und Wasser ist das Frühstücksbüffet auch schon zusammengefasst. Von appetitlicher Präsentation wollen wir gar nicht reden, da die Gurke z.B. einfach als Ganzes auf einem Teller lag, allerdings schon angeschnitten war - scheinbar vom Vortag - und der Rand sage und schreibe so verschrumpelt belassen wurde, wie er war. Unmöglich. Lieblos war auch alles andere einfach nur auf die 'Anrichte' gestellt, ohne auch nur einen Ansatz von Blick dafür, wie man Lebensmittel ansprechend präsentieren kann. Das gleiche Bild setzte sich an unserem Tisch fort, auf dem über die ganze Dauer unseres Aufenthalts ein Miniblümchen aus dem eigenen Garten im Wasser der Vase vor sich hin verrottete (auf anderen Tischen war es eine vertrockene Rose oder Vergleichbares). Dass man so etwas nicht sieht, wenn man eine eigene Pension hat, ist für uns absolut nicht nachvollziehbar.

Bei unserer Ankunft um kurz vor 15.00 Uhr lag nur ein Zettel auf der Theke (eine Rezeption oder dergleichen gibt es nicht; den Weg in die Pension muss man sich schon selbst suchen ...), in dem es hieß, dass die Chefin nicht da sei, aber telefonisch erreichbar wäre und spätestens um 14.30 Uhr wieder zurückkomme. Als Inhaberin einer Pension derartige Verspechungen nicht einzuhalten, geht unserer Meinung nach überhaupt nicht. Wir saßen dann erst einmal ein paar Minuten wie bestellt und nicht abgeholt herum, bevor die Seniorchefin erschien. Aber auch sie wusste weder, wie wir heißen noch für welches Zimmer wir eingebucht waren (bei einem so kleinen Betrieb ist es ja wohl ein No-go, dass man nicht mal weiß, wie die Gäste heißen, die an diesem Tag kommen, noch wo sie untergebracht sind). Erst nach einem Telefonat mit ihrer Schwiegertochter konnten wir dann endlich unserer Zimmer beziehen. Nach unserem Bezahlen am Abreisetag bekam die Juniorchefin dann auch nicht mehr über die Lippen als "Hier ist Ihre Rechnung ... x Euro ... Mehr war dann ja auch nicht ... Es war doch alles gut?" - kaum angemessen für einen solchen Betrieb. Das Zimmermädchen hebt sich von dieser Allgemeinen

Mit dem Auto nur unangenehm erreichbar, da nur eine sehr schmale und steile Straße zur Pension hinaufführt (liegt etwas oberhalb der Straße am Hang). Kommt einem ein anderes Auto an einer ungünstigen Stelle entgegen, hat man hier definitiv ein Problem. Außerdem kann man, weil die Straße in einem sehr spitzen Winkel von der Hauptstraße abführt, nur von einer Seite aus (von Nußdorf/Seewalchen) überhaupt hineinfahren. Vorteil: Die Lage ist sehr ruhig, man hört kaum einmal Straßengeräusche. Abgesehen davon ist der Blick auf den Attersee wirklich sehr schön.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der hauseigenen Strandabschnitt am See ist unserer Meinung nach nicht empfehlendwert, da er sehr schmal ist, direkt an der Straße liegt und überdies auch nicht gut ausgestattet ist. Ein kleines Stückchen weiter gibt es einen um Längen schöneren öffentlichen Strand (auch zur Hauptsaison nicht voll), der wesentlich breiter ist, viel schöner liegt und auch Schattenplätze bietet. Davon finden sich übrigens rund um den See eine Menge, so dass sich unsere Entscheidung, die Pension unter anderem gerade auch wegen des eigenen Liegeplatzes am See zu buchen, als sinnnlos herausgestellt hat. Die 'Spielplatzmöglichkeiten' (Wippe, Rutsche etc.) für Kinder am Haus selbst haben wir nicht genutzt, aber sie sahen definitiv auch nicht einladend aus, sondern alt und unansehnlich.