- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir übernachteten 2 Nächte beim Bartlwirt wegen einer Familienfeier. Ich kannte das haus bisher nur von außen, wo es einen sehr guten Eindruck macht. Innen setzt sich dieser Eindruck zum großen Teil fort, insgesamt waren wir zufrieden. Einen längeren Urlaub unabhängig von einem Besuch bei der Verwandtschaft würden wir vermutlich aber nicht dort wohnen. Etwas seltsam ist es, auf dem Weg vom Haupteingang zum Zimmer direkt an der Bar vorbei zu müssen, abends sitzen dort externe Besucher, die einen ausgiebig begutachten. Auch das Treppenhaus dürfte renoviert werden, es ist schon ziemlich alt, der Teppichboden auf den Holzstufen ist abgewetzt und ausgetreten. Der Blick in die Bar und den angrenzenden Raum, in dem es wohl auch Frühstück gibt gefiel, dort ist alles hell-rustikal und sauber eingerichtet. So ganz verstehe ich nicht, warum dieser Gasthof drei Sterne hat, denn diese sehe ich hinsichtlich Komfort und Service nicht. Wer aber einfach eine gute Übernachtungsmöglichkeit in traumhafter Landschaft in sauberen und großen Zimmern sucht, der ist hier sicher nicht schlecht aufgehoben. Die Preisleistung von 140 Euro für zwei Nächte und zwei Personen stimmte in meinen Augen durchaus.
Das Zimmer war erstaunlich groß und mit alten Möbeln eingerichtet, die schon etliche Macken haben. Da es sich aber um helle Echtholzmöbel handelt, macht das nichts. Das Ganze ist im Landhausstil gehalten, hell und freundlich, abgesehen von ein paar Stellen, die man als Gast eigentlich nicht überprüft (oben am Türrahmen etc.) sauber und staubfrei. Die Matratzen sind sehr bequem, Kopfkissen und Decke allerdings etwas dünn. Das Bad ist eher klein, hat aber eine für diese Verhältnisse sehr große Dusche. In dieser musste ich das Wasser sehr lange laufen lassen, bis endlich warmes kam (ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben), auch der Wasserdruck war etwas spärlich. Ablageflächen gibt es ausreichend, leider keinerlei Haken. Ein Traum war der Balkon, der zwar nicht allzu groß ist, aber mit bequemen Metallstühlen & Auflagen und Tisch ausgestattet ist und einen überwältigenden Blick auf die Berge liefert. Abends schauten wir direkt auf die beleuchtete Burg Sommeregg, morgens wurden wir von der Sonne geweckt, trotz des Monats November konnte man eine Weile auf den Balkon sitzen. Den vorhandenen Fernseher haben wir nicht genutzt, WLAN (kostenfrei und unverschlüsselt) funtkioniert im Zimmer bestens.
Die Wirtsleute sind ausgesprochen freundlich. Mich irritierte allerdings ein wenig, dass ich so gar keine Informationen bekam. Beim Einchecken gab es Bussi links und rechts, dazu den Zimmerschlüssel - das war´s. Natürlich ist diese Art der Tatsache geschuldet, dass ich nicht als "Fremde", sondern als "Verwandte eines Ortsansässigen" gesehen wurde. Wäre aber meine Schwägerin nicht bei mir gewesen, hätte ich überhaupt nicht gewusst, wo ich hin muss, wann zu zahlen ist etc. Etwas mehr Professionalität hätte ich mir bei aller Freundlichkeit da gewünscht, nachdem ich zum ersten Mal in diesem Haus war. Abends ist der Haupteingang solange geöffnet, solange Leute aus dem Dorf an der Bar sitzen. Danach und morgens muss man einen Hintereingang nehmen, was ich auch nur durch meine mitgereisten Verwandten erfuhr. Ich hatte eigentlich mit Frühstück gebucht, da ich den Tag lieber ohne großen Trubel begonnen hätte. Es wurde aber stillschweigend vorausgesetzt, dass wir bei meiner Schwägerin frühstücken würden und es gab kein Frühstück bei uns beim Bartlwirt. Zahlen mussten wir das dann natürlich auch nicht, soweit so gut. Ich wäre aber trotzdem gerne gefragt worden. Nach dem Aufwachen wäre mir eine Tasse Tee recht gewesen, mein Mann ging nach unten, um eventuell eine aufzutreiben. Leider hatte er keine Möglichkeit zu fragen, da niemand von den Wirtsleuten zu sehen war. Was mich erstaunte war, dass gegen Mittag des zweiten Tages tatsächlich das Bett gemacht war, damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Die Handtücher im Bad waren dafür nicht ordentlich aufgehängt worden, wie ich es aus anderen Hotels kenne. Da ich hoffe und davon ausgehe, dass mit "fremden Gästen" anders und informativer umgegangen wird, vergebe ich statt der gefühlten drei Sterne hier vier.
Der Landgasthof liegt in Treffling, einem kleinen Dorf nahe Seeboden am Millstädter See. Nach Seeboden und zum See sind es ca. 5 Minuten mit dem Auto. Treffling selber ist sehr ruhig, die Umgebung ist einfach traumhaft - wer die Berge liebt, kommt hier auf seine Kosten. Eine Besonderheit des Dorfs ist die Burg Sommeregg, die ein Foltermuseum und ein hervorragendes Restaurant beherbergt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2015 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 25 |