Pension May

Äußerlich macht das Haus einen unscheinbaren aber gepflegten Eindruck. Es gibt Zimmer im vorderen Teil des Hauses und im Anbau. Die - relativ vielen - Zimmer im Anbau gruppieren sich im Erdgeschoß und im ersten Stock um einen sehr sehr schmalen überdachten Innenhof und sind ausschließlich über diesen begehbar. Durch den Hof - vollgefüllt mit Fahrrädern - betritt man die Zimmer über eine Türe mit Milchglas. Neben der Zimmertüre ist auch das einzige richtige Fenster des Zimmers. Dieses hat eine Jalousie, die lässt man am besten unten, außer man möchte dass man von außen direkt ins Bett hinein schauen kann. In dem schmalen Innenhof befinden sich ein paar Tische und überall alte Fleckerl-Teppiche... Die ganze Pension macht einen ziemlich heruntergekommenen und schmuddeligen Eindruck. Wer auf 70er-Jahre-Charme steht, wird sich aber wohl fühlen. Der Frühstücks- Aufenthaltsraum mit Antik-TV-Gerät ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Von der Lage der Räumlichkeiten bis hin zur Sauberkeit - habe selten so etwas gesehen - im negativen Sinne! Ich finde es sehr schade, dass man - im so gastfreundlichen Burgenland - sowas überhaupt anbieten kann, vor allem die Sauberkeit betreffend!

Furchtbar! Bis auf das beschriebene Fenster in den dunklen Innenhof gibts es außer ein paar Glasziegeln im Badezimmer keine Fenster. Die Zimmer sind total finster, ungemütlich und hellhörig! Wenn man das Fenster kippt und telefoniert zB, hören der ganze Innenhof und die anderen Zimmer mit. Deshalb gibt es wahrscheinlich auch keinen Fernseher, sonst würde das ganze Haus mithören. Das Mobiliar ist sehr in die Jahre gekommen, hier wurde scheinbar ewig nichts mehr renoviert. Die Matratze ist steinhart, die Steckdose hing aus der Wand. Das Bad mit Uralt-Waschbecken und -armatur. Der Duschvorhang war versifft und die Brause extrem verkalkt, sprühte in alle Richtungen. Die Handtücher sind wie aus Omas Zeiten - dünn und ausgefranst. An ein Ausschlafen übrigens ist nicht zu denken - sobald die ersten Gäste im Innenhof zum frühstücken und plaudern beginnen, hört man das unmittelbar auch im Zimmer. Die Gäste sitzen ja auch quasi neben dem Bett. Man kann über altes Mobiliar etc ja hinwegsehen, viele stört das nicht ABER: Was überhaupt nicht geht: DRECK !!! Haare am Zimmerboden, Haare im Bett, die WC-Brille hat ungereinigt gewirkt. In den Ecken waren auch überall Spinnennetze. Im Badezimmer standen zudem zwei Plastik-Zahnputzbecher - da war ein weißer Grind-Film drauf und Zahnpastareste drinnen! Die Duschtasse, die Bodenmatte - alles versifft. Man will gar nirgends ankommen..

Frühstück besteht aus dünnem Filter-"Kaffee" inklusive Kaffeesud-Bröckerl. Der eh schon 0815-Orangensaft ist zusätzlich scheinbar noch mit Wasser gestreckt. Wurst und Käse waren vollkommen lieblos im Frühstücksraum angerichtet, die Brötchen zäh wie Gummi. Auch kein Wasser beim Frühstück. Wenn man im "Freien" frühstücken will, sitzt man in besagtem Innenhof, unmittelbar vor den Zimmern im Erdgeschoß, ca. einen Meter von den Betten entfernt. Könnte auch der Hinterhof in einer Großstadt sein....

Die Chefin wirkt irgendwie uninteressiert, keine freundliche Begrüßung und Info etc.

Die Pension liegt mitten in Oggau und ist gut zu erreichen. Parkplätze gibts auf der Straße ausreichend. In der Pension selbst - gerade diese Zimmer um den Hof herum - aber auch sonst ist man im wahrsten Sinne eingemauert und bekommt absolut nicht mit, dass man eigentlich in der schönen Gegend des Neusiedlersees ist. Der Blick aus dem Zimmer ist auf die Wand des vis-a-vis Zimmers bzw in diesen düsteren Innenhof. Von ländlich ist dort nichts zu merken. Wenn man eine Unterkunft sucht, in der man von der schönen Lage auch innerhalb der Unterkunft was haben will (Ausblick, Garten etc.) ist man hier definitiv falsch.

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