Peterhof

Positiv hervorzuheben ist die Lage des Hotels direkt in einem Waldgebiet an einer Bundesstraße. Die Zimmer sind ruhig gelegen, von der Straße habe ich keinerlei Geräusche gehört. Das war's dann aber leider schon mit dem Positiven. Seine Glanzzeit hat dieses Hotel wohl bereits lange Zeit hinter sich, es wirkt so, als überließen es die Verantwortlichen seinem eigenen Schicksal. Von außen wirkt es ungepflegt und teilweise im Zustand beginnenden Verfalls, innen sind die Zeichen noch wesentlich deutlicher. Überall, im Restaurant-Bereich, im Saal, im Flur zu den Zimmern sieht man unzählige Nägel und Haken, an denen wohl irgendwann mal Bilder, Geweihe oder ähnliches gehängen haben. Entweder wurden diese versetzt oder gestohlen, die Nägel und Haken sind übrig geblieben und fallen einem sofort ins Auge. Es wäre ja auch so furchtbar schwer, diese einfach mal aus der Wand zu ziehen und die Löcher abzudichten. Aber solche Schönheitsarbeiten scheinen im Hotel niemanden zu interessieren. Die Bedienung im Restaurant versprüht einen gewissen kühlen DDR-Charme, keine Freundlichkeit, kein Entgegenkommen, keine Gastfreundschaft. Lediglich der Küchenmeister, der wohl zugleich auch Besitzer ist, bemüht sich, einem gewissen Maß an Gastfreundlichkeit gerecht zu werden, wirkt selbst aber leider ziemlich ausgepowert. Die Zimmer wirken sehr ungepflegt, überall Spinnenweben oder Staub. Aus der Dusche kam kein Wasserstrahl, sondern ein sonderbares Sprühen. Die Zimmerpreise sind für die Leistung auf jeden Fall viel zu hoch angesetzt. Die Auszeichnungen, mit denen das Hotel neben der Eingangstür wirbt, sind allesamt älteren Datums. Die 3-Sterne-Bewertung war gültig bis 2009. Auch, wenn mir der Inhaber irgendwie leid tut, würde ich eher ein paar Minuten weiter Richtung Mühlhausen fahren und z. B. das dortige Sport-Hotel wählen, das einen wesentlich "frischeren" Eindruck macht.

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