Pilot Beach Resort

Zur Anlage selbst ist schon reichlich geschrieben worden, also hier nur das Nötigste: Die Hauptgebäude und vor allem die Gartenanlagen sind wunderschön und tipptopp in Schuss. Unten im Hauptgebäude ist ein Minimarkt, der die wichtigsten Sachen anbietet und durchgehend bis 21 Uhr geöffnet ist. Die Preise dort sind allerdings ziemlich hoch. Es gibt mehrere Bars über die ganze Anlage verteilt sowie ein Hauptrestaurant (Frühstück und Abendbuffet), ein A-la-carte-Restaurant sowie Kinder- und Selbstbedienungsrestaurant. Dazu kommen mehrere Pools (einer in Strandnähe), ein Hallenbad mit Wellnessbereich, Fernsehräume, eine Internetecke und Lese- bzw. Spielecken. Für Kinder gibt es mehrere Spielplätze sowie eine eigene Kinderanimation. Die Klientel besteht hauptsächlich aus Deutschen und Österreichern – viele Familien sowie Paare um die 35 oder dann 60+. Wer einen Halligalli-Nightlife-Fun-und-Fez-Urlaub sucht, wird im Pilot Beach und in Georgioupolis nicht glücklich. Wer dagegen entspannen will und eine gut gelegene, komfortable Basis für Ausflüge sucht, ist hier genau richtig. Während unseres Urlaubs war das Hotel laut Auskunft eines Kellners nur zu 50% belegt. Trotzdem kamen aber die Restaurants zu den Hauptessenszeiten ziemlich an ihre Grenzen. Ich möchte nicht wissen, wie die Sache bei Vollbelegung aussieht. In diesem Licht machen dann auch die negativen Erfahrungsberichte auf dieser Seite Sinn – zu viele Gäste für die vorhandenen Kapazitäten, das Personal kommt nicht mehr nach und kann nur noch genervt reagieren. Unser Tipp also: Hauptsaison wenn möglich vermeiden. In der Vorsaison war es ein tolles Hotel mit nur kleinen Abstrichen. Wer Ausflüge machen und dabei sparen will, sollte sich im Ort umschauen, ob dort die geplante Tour angeboten wird. Der Ausflug in die Samaria-Schlucht hätte dort z.B. 8 EUR weniger gekostet als über den Anbieter unseres Reiseveranstalters. Allerdings muss man dann teilw. sehr frühe Abfahrtszeiten in Kauf nehmen, da auf solchen Fahrten Hotels entlang der ganzen Küste "abgeklappert" werden. Da die Preise im hoteleigenen Minimarkt ziemlich happig sind, kauft man lieber günstig im Ort ein, z.B. in dem Supermarkt an einer der Sträßchen, die vom Dorfplatz wegführen. Das lohnt sich vor allem, wenn man noch ein Fläschchen Wein für den Abend auf der Terrasse mitnehmen möchte.

Wir hatten einen Bungalow mit Meerblick im alten Teil der Anlage – schön eingerichtet und wirklich blitzsauber, auch und gerade im Bad. Den wunderschönen Blick aufs Meer und den Strand erkauft man sich in diesem Teil der Anlage allerdings mit Straßengeräuschen, da die New Road nicht weit entfernt durch die Anlage läuft. Wir empfanden dies aber nicht als störend laut – es ist halt einfach immer im Hintergrund präsent. Das Zimmer hatte eine Klimaanlage, einen Kühlschrank mit Gratis-Mineralwasser, TV (darunter ARD, RTL, Sat1) sowie ein schönes Marmorbad mit Fön und Rasierspiegel. Das Zimmer hatte übrigens deutsche Schukostecker. Die Betten waren prima -- nicht zu hart und nicht zu weit. Gegen eine kleine Gebühr kann man einen Safe im Schrank mieten -- sehr zu empfehlen! Menschen, die auf Lärm empfindlich reagieren, sollten auf den hinteren Teil der Anlage ausweichen (Zimmer 7311-7324, 7411-7424, 7201-7214 oder 4601-4624 und 4511-4523; diese Häuser sind am weitesten von der Straße weg und teilw. auch durch andere Gebäude abgeschirmt) und nach Möglichkeit ein Zimmer im obersten Stock wählen, da die Häuser auch recht hellhörig sind und man laute Nachbarn deutlich vernimmt.

Das Frühstück findet als Buffet im Hauptrestaurant "Kronos" bzw. im Strandrestaurant statt. Auf Wunsch und Vorbestellung kann man auch ein Frühaufsteher- bzw. Langschläferfrühstück bekommen (ab 5.30 Uhr bis 11 Uhr). Die Auswahl am Buffet ist riesengroß; es gibt einfach alles: englisches Frühstück, Eier in allen Formen, Würstchen, Speck, Fisch, Wurst, Käse, Obst, Kuchen usw. Besonders hervorzuheben sind die frischgebackenen, 4-5 verschiedenen Brotsorten, die auch unserem verwöhnten deutschen Gaumen schmecken. Abzug gibt es lediglich für die dünnen Fruchtsäfte. Tipp: Lieber die superleckeren Orangen und Grapefruits selbst essen! Die Spiegeleier werden landestypisch in reichlich Olivenöl schwimmend ausgebraten, was nicht jedermanns Fall sein dürfte... Wir hatten uns dafür entschieden, nur im A-la-carte-restaurant "Ariadne" zu essen. Dort geht man für Vor- und Nachspeise ans Buffet und kann aus drei Hauptgerichten (keine typisch griechische Küche, eher mediterran-standardmäßig) auswählen, die einem dann serviert werden. Wer allerdings starkgewürztes griechisches Hardcore-Aromen-Essen erwartet (so, wie man es von vielen griechischen Restaurants hierzulande kennt ;-), wird enttäuscht werden – die Küchencrew würzt zurückhaltend, aber fein und häufig mit lokalen Kräutern. Das Essen schmeckt gut bis sehr gut und die Portionen sind auf die drei Gänge bezogen gut bemessen. Wer sich an Fisch oder die landestypischen Fleischsorten wie Lamm, Schwein oder Hähnchen hält, kann nichts falsch machen. Wir hatten dagegen einmal Rindfleisch, das etwas zäh war. Weniger gut gefiel uns, dass es im "Ariadne" keinen offenen Wein und bis auf einen kretischen Starkwein auch keine kleinen Flaschen gibt. Allerdings darf man angebrochene Flaschen nach dem Essen mitnehmen. Die Weinkarte selbst ist nicht sehr umfangreich; der Schwerpunkt liegt auf einheimischen Weinen, deren Qualität den Preisen nicht ganz gerecht wird. In allen Restaurants legt man übrigens Wert darauf, dass die Herren zum Abendessen lange Hosen tragen. Angesichts des Frühstücksoutfits diverser Hotelgäste eine durchaus sinnvolle Maßnahme ;-)

Das Personal im Hotel war wirklich durch die Bank freundlich und hilfsbereit, ganz besonders die Zimmermädchen und die Kofferträger. Englisch sprechen alle; die meisten auch Deutsch. Da wir am Abreisetag erst später abgeholt wurden, durften wir unser Zimmer ohne Probleme oder lange Verhandlungen bis 14 Uhr behalten. Das Serviceniveau in den Restaurants kann man nicht mit dem eines hiesigen Fünf-Sterne-Hotelrestaurants vergleichen -- der enorm große Besucherdurchsatz verlangt hier einfach seinen Tribut: Sobald ein Teller leergegessen ist, wird er ganz schnell abgeräumt; Weinkühler werden nur sporadisch verteilt (dafür kam unser Rotwein offensichtlich direkt aus dem Kühlschrank). Die Kellner im "Ariadne" waren aber sehr freundlich, schnell und aufmerksam. Wenn man zu den ruhigeren Zeiten essen geht, konnte man sich mit ihnen oft nett unterhalten.

Das Pilot Beach liegt etwas über einen Kilometer von Georgioupolis (wird übrigens "Jorjupolis" ausgesprochen) entfernt. Es gibt drei Wege in den Ort: über den Strand (teilweise nass und man muss einen kleinen Bach überqueren), vom Hauptplatz des Hotels über die Old Road (nicht sehr schön und teilweise stark befahren, gefährlich!) oder am besten über einen kleinen Weg, der meerseitig der New Road verläuft. Neben dem Tunnel, der die beiden Hotelhälften verbindet, gibt es eine kleine Tür im Zaun, durch die man auf das Sträßchen kommt. Achtung: ab 23.30 ist die Tür zugeschlossen! Auf der New Road gibt es zwei Bushaltestellen für die Linien nach Chania und Rethymnon/Heraklion (nach Chania 3,70, nach Rethymnon 2,60 eine Strecke).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Strand und Pools: Am Strand sind die Liegen und Sonnenschirme gebührenpflichtig (4,80 für zwei Liegen und einen Schirm), dafür gibt es aber auch in der Regel immer noch freie Plätze. Am Strandpool sieht das leider anders aus. Dank der zahlreichen "Handtuch-Liegenbesetzer" hat man nach zehn Uhr kaum noch einen Chance, etwas zu ergattern. Strandtücher bekommt man an der Rezeption gegen Kaution. Tennis-plätze und Fußballfeld haben wir nicht ausprobiert. Der Wellnessbereich im Hotel wirkt sehr gepflegt. Täglich werden Kurse (Pilates, BBP, Feldenkrais etc.) angeboten, ebenfalls gegen Gebühr. Der Fitnessraum selbst ist nicht besonders ausgestattet – zwei Kombigeräte, eine Bauchwippe, ein paar Hanteln und Ergometer, fertig. Für Kinder gibt es am Strandpool täglich eine Animation. Um 21 Uhr findet vor der Hauptbar die Abendshow statt... Zauberer, Quiz, griechischer Abend. Wer das nicht mag, findet in der Anlage aber genügend Gelegenheit, sich auch unanimiert zu vergnügen. In den Bungalows um den großen Gartenpool bekommt man akustisch allerdings alles mit.