- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Anfang November 2018 eröffnete Postillion ein neues Konferenz-Hotel im Süden von Amsterdam mit 252 Zimmern. Der Fokus liegt wohl auf Geschäftsreisenden, da anhängend wirklich gute Meeting- und Konferenzfaszilitäten vorhanden sind. Dafür spricht auch, dass das Hotel in einem Industriegebiet liegt. Kalvinistisch niederländisch-nüchtern, aber modern, gerade raus und clever - diese Adjektive würden mir spontan einfallen zum Postiliion. Von aussen sieht es mit seinen 18 Stockwerken eher aus, wie ein rechteckiger Block. Architektonisch ist es aber clever gemacht mit zwei allgemeinen Ebenen (Rezeption, Aufenthalt, Lobby erdgeschossig - Bar, Restaurant im ersten Stock) und innen, wie aussen können Treppen als kleine Amphitheater genutzt werden. Die Lobby hat eher etwas ungeordnet herumstehende Möbel, was ich clever und zeitgeistig finde. Parken kostet derzeit 20,--€ pro Nacht, WiFi funktionierte bis auf eine Stunde Totalcrash gut, auch im Konferenzbereich.
Zimmer: Vierter Stock im Hochhaus. Mein Zimmer geht zur Bahnstrecke, eine Hochbahn. Die fährt zwanzig Stunden am Tag und daher fällt schlafen beim offenen Fenster aus. Die AC funktioniert zwar, ist aber nicht ganz leise. Das Zimmer ist klein und um das Bett herum wenig Platz, Boden aus Kunststoffbelag. Einen Tag arbeite ich im Zimmer und danach fällt einem schon die Decke etwas auf den Kopf. Das Bad ist modern mit Dusche, ansonsten funktionsgetrieben. Das Zimmererlebnis verliert Punkte beim Bett. Hier kann man sich nur fragen, was sich der Innenarchitekt - oder wer es auch war - gedacht hat. Das vermeintliche Doppelbett besteht aus zwei 80 Zentimeter Einzelbetten und die haben mittig Rollen und ansonsten auf dem Boden rutschende Füsse. Das führt dazu, dass die schmalen Einzelbetten immer auseinander driften, was für etwas a. stabil gebauten Gästen und b. Gästen mit viel Bewegung im Schlaf unbequem ist. Ich wäre mitten in der nacht fast einmal zwischen beide auseinanderfahrenden Betten gerutscht, sehr unbequem, Schlaf ist unruhig dadurch. Ich versuche mich nachts also nicht zu bewegen, was für mich nicht normal ist. Wirklich lausig schlecht gelöst. Aus diesem Grunde werde ich hier auch nie privat übernachten, denn hier ist alles ausser kurz zu schlafen im Bett unmöglich gemacht.
Kann die Bar und das Konferenzcatering beurteilen: An der Bar gibt es Heineken von der naheliegenden Brauerei und alles hakt etwas. Kleinigkeiten kann man auch an der Bar essen, die Pastrami (Vorspeise) kommt nett aufgehübscht - ist aber nichts für den Hunger. Ich will nichts Grosses essen, daher bleibt es dabei. Das Konferenzcatering ist gut und versucht über die übliche niederländische Sandwichkultur herauszugehen. Das funktioniert auch ganz gut, die Suppen schmecken und es gibt kleine, warme richtige Leckerheiten.
Service: Auch hier wieder typisch niederländische Attribute: Korrekt, direkt, aber auch kein Wohlfühlfaktor. Dafür funktioniert es in der Lobby. In der Bar sind es Studenten, die den meist freundlichen Ton angeben. Für etwas Verwunderung sorgt die Zimmerreinigungskraft: Mal will sie das Zimmer sauber machen, mal nicht. Verständigung ist auch nicht möglich. Als sie dann das Zimmer macht, da wird es schnell hingepfuscht, aber sei es drum.
Amsterdam wird von Touristen überrannt - die Mischung aus liberaler Weltanschauung und Grossstadtflair locken Touristen - Red Light District und liberaler Umgang mit Drogen scheinen ein Übriges zu tun. Daher herrscht ein ständiges Chaos, Gewimmel und latente Überlastung. Vom Hotel bis zum Hauptbahnhof Centraal braucht mein Uber (zwölf Kilomter) eine knappe Stunde, nervtötend. Aber hier ist auch das Zentrum des Tohuwabus. Beim Hotel ist Industriegebiet und da ist nichts los. Wer die nettesten Baumärkte der Niederlande sehen will - welcome. McD ist in Gehweite, daneben ein Kroketjes-Laden. Naja, wenn es nicht zu zentral ist, dann ist es wenigstens ruhig. Nein, auch das nicht. S-Bahn (Trasse 15 Meter neben dem Hotel), Fernbahn und Autobahn sind alle in unmittelbarer Nähe. Daher wird es auch nicht wirklich ruhig.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2019 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 370 |