- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Hotelanlage insgesamt ist sehr gross (es verkehrt ein kostenloser Shuttlebus in der Anlage), verfügt über einige Pools, 4 Restaurants (normalerweise), ein „Bezahl-Restaurant“, einige Bars. Einen hoteleigenen Strandbereich gibt es natürlich auch, den man über zahlreiche Treppenstufen erreichen kann. Die Lobby mit Rezeption ist eher spartanisch, aber schön kühl, das Personal freundlich. Es gibt dort auch einen Tabakladen. Haben aber nichts gebraucht, insofern kann ich nichts sagen über die Preise. Vor dem Gebäude befindet sich ein Geldautomat, der sogar Geld wechseln kann. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Arabische Bedienungsanleitung, aber wir sind ja schliesslich in Ägypten! Aber alles kein Problem, Ihnen wird geholfen. Deutsch spricht niemand, um sich einigermassen zu verständigen, sollte man unbedingt zumindest ein wenig Englisch können. Oder aber russisch und italienisch. Das beherrschen die meisten vom Personal nahezu in Perfektion. Kein Wunder bei der Gästestruktur. Ungefähr 80% Russen und Italiener waren dort, der Rest verteilte sich Auf ca. 10% Niederländer, sowie Deutsche, Österreicher, Schweizer und Engländer. Die gesamte Anlage ist super gepflegt, den ganzen Tag sind irgendwo Gärtner tätig und halten alles in Schuss. Es gibt zahlreiche Shops, in denen man allerlei Krimskrams und auch Snacks/Getränke erwerben kann. Allerdings mussten wir beim Anblick der feilgebotenen Ware manchmal überlegen, wie viele Jahrhunderte das Zeug da schon auf Kunden wartet. Etwas arg eingestaubt bisweilen. Gegenüber der Piazzabar haben sich zwei Juweliere postiert, von denen zumindest der eine (angeblich ein Grieche) geradezu unverschämte Preise ausruft. Wollte in unserem Fall auch nicht mit sich handeln lassen. Pech gehabt! Leider hatten während unseres Aufenthalts zunächst nur 2 der 4 zum All-Inclusive-Paket gehörigen Restaurants geöffnet, die beiden anderen wurden gerade renoviert bzw. es wurde damit begonnen. Uns standen also das sogenannte italienische Restaurant (La Gioconda) zur Verfügung, wo es auch Frühstück gab, und das „indische“ Restaurant in Strandnähe mit herrlichem Meerblick. Das eigentliche Hauptrestaurant sowie das Grillrestaurant in Strandnähe werden, wie schon gesagt, gerade saniert. So etwas sollte einem eigentlich vom Reiseveranstalter vorher mitgeteilt werden, denn dieser Umstand bedeutet schon eine nicht unerhebliche Einschränkung der Reisefreuden. Und das umso mehr, wenn man bedenkt, welche geradezu unglaubliche Zumutung das „La Gioconda“ darstellte. Wir haben – ganz ehrlich – noch nie ein derart ungepflegtes, dreckiges Restaurant erlebt wie diese üble Kaschemme. Ventilatoren, Lampen über den Essensbehältern verstaubt und verdreckt, der Toaster unappetitlich, das Waffeleisen augenscheinlich noch nie gereinigt, die Sitzpolster gammelig, das ganze Inventar alt und verbraucht. Meiner Frau standen die Tränen in den Augen! In Deutschland wäre dieses Restaurant ohne Wenn und Aber sofort geschlossen worden! Gesundheitsgefahr! Wenn man ein Frühstück einnehmen wollte, blieb einem leider nicht anderes übrig, als sich mit „Tunnelblick“ in diese absurde Lokalität zu wagen. Eine Beschwerde beim Reiseleiter gleich am ersten Vormittag erbrachte immerhin den umgehenden Besuch des zuständigen Restaurantchefs, der sich unser Anliegen anhörte (Reiseleiter übersetzte ins Arabische). Er schien sehr betroffen und gelobte Besserung. Und siehe da, am nächsten Morgen waren zumindest die Lampen, wenn auch eher notdürftig, gereinigt. Eine nette Geste, aber dennoch nur Makulatur angesichts des ganzen Elends. Fazit: so etwas wie das „La Gioconda“ darf in einem 4-Sterne-Hotel nie und nimmer vorkommen! Eine absolute Frechheit. Das „indische“ Restaurant hingegen war nagelneu, alles sauber und gepflegt, Terrasse mit wunderbarem Meerblick, klimatisierter Innenbereich. Es geht doch! Im Laufe unserer zweiten Urlaubswoche öffnete dann direkt neben dem geschlossenen Hauptrestaurant noch ein offener Gastronomiebereich mit Barbecue. Immerhin eine weitere Alternative. Zunächst möchten wir eine Empfehlung an die Reiseveranstalter aussprechen. Bitte informieren Sie Ihre Kunden vor Buchung einer Reise über die tatsächlichen Zustände vor Ort am Reiseziel!!! Hätten wir gewusst, dass uns geschlossene Restaurants und eine Baustelle erwarten, wir wären garantiert nicht in dieses Hotel gegangen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Anfang September sich als Reisezeit nicht unbedingt empfiehlt, es sei denn, man liebt es, sich der gnadenlosen Hitze (37-40 Grad) hinzugeben. Es war zum Teil einfach unerträglich. Ausflüge werden auch angeboten, dummerweise war die Fahrt zum Katharinenkloster/Mosesberg während der Zeit unseres Aufenthalts aus dem Programm genommen worden, aus Sicherheitsgründen. Das war echt schade! „Auf eigene Faust“ hätte man es machen können, aber dazu raten wollte uns der Reiseleiter nicht unbedingt. Also haben wir eine Schnorcheltour auf einem Pseudosegelboot ohne Segel (die PIRATES) gebucht und sind zur Insel Tirana gefahren (mit Dieselantrieb). Dort angekommen, sprangen alle in freudiger Erwartung ins blaue Meer und dann…..wo waren die Meeresbewohner? Die hatten just an diesem Tag offenbar alle einen Betriebsausflug, gesehen haben wir sie jedenfalls nicht. Und an Bord gab’s nicht mal ein Bier, mit dem seinen Ärger hätte runterspülen können. War aber trotzdem ganz nett. Und der nächste Urlaub wird ganz bestimmt perfekt, oder? Schaun mer mal.
Wir hatten ein Zimmer in Nähe des Colombopools (vielleicht waren wir deshalb so oft dort?) im „arabischen“ Stil, alles ebenerdig mit Terrasse (jedoch nicht abgegrenzt zu den Nachbarn, macht aber nichts). Das Zimmer war sehr geräumig, fast schon wie eine kleine Juniorsuite, mit zwei riesigen Betten, ultrabequem, ausreichend Stauraum für die Klamotten, Safe inclusive, Bad auch ok, nur leider gab es während der ganzen Zeit (auch an den Poolduschen) nur warmes Wasser. Lag sicher an den glühenden Wasserleitungen. Und man hätte angesichts der Hitze so gerne mal kalt geduscht. Ein kleiner Kühlschrank war auch vorhanden (mit minimaler Kühlleistung), ebenso ein Wasserkocher und etwas Geschirr. Klimaanlage funktionierte einwandfrei. Ohne die wäre es nicht auszuhalten gewesen. Der Zimmerservice war nicht zu beanstanden, ausser, dass der Kollege zwei- oder dreimal die Handtücher erst gegen Abend brachte. Und der Boden hätte etwas sauberer sein können. Aber wir wollen ja nicht allzu kleinlich sein.
Ja, was soll man sagen, wenn man gezwungen ist, jeden Tag indisch zu essen, weil die Alternative (La Gioconda) unzumutbar ist? Das wird dann doch irgendwann langweilig. Also, das „indische Buffet“ bot immer eine Auswahl an Fisch, Hühnchen und Rindfleisch (leider meist aufgrund des Garzustandes eher etwas für Raubtiere mit Reisszähnen), Gemüse, Reis, Nudeln, indisches Brot, Salate und leckere Dickmacher zum Dessert (da konnte man kaum widerstehen). War insgesamt ganz ordentlich, wiederholte sich aber ständig, so dass die Abwechslung ein wenig zu kurz kam. Das gilt auch für das Mittagsbuffet. Und wer keinen Koriander mag, der wird leiden müssen. Die Köche dort lieben ihn geradezu und nutzen ihn verschwenderisch. An der Strandbar gab’s Fastfood (Burger, Pommes, Salat) mit Selbstbedienung. War durchaus akzeptabel. Im „Barbecue-Restaurant“, welches im Laufe unseres Aufenthalts öffnete, war die Auswahl ein wenig grösser, aber mit dem Grillen haben es die guten, alten Ägypter leider nicht so. Man war stets bemüht, so kann man es ausdrücken. Getränke waren auch ok, das Bier erfrischend (Deutsche Braukunst darf man hier aber nicht erwarten), der offene Rotwein trinkbar (Flaschen kosten extra, aufpassen!), die Longdrinks mit lokalen Schnäpsen auch nicht so übel. Säfte aus den Getränkebehältern, na ja. Insgesamt guter Durchschnitt würde ich sagen. Wasser gab’s zu jeder Tageszeit an den Bars zum Mitnehmen. Das Frühstück konnte man allein schon wegen dem unsäglichen Ambiente im La Gioconda nicht recht geniessen. Ansonsten ähneln sich die Frühstücksbuffets ja irgendwie überall. Kaffee grauenvoll, kennt man auch schon von anderen Urlaubsreisen.
Der Service war fast überall einwandfrei. Alle sind ausgesprochen nett und zuvorkommend. Man spürt das Bemühen, den Gast zufriedenstellen zu wollen, deutlich. Gelingt auch meistens, es sei denn, die äusseren Umstände lassen dies nicht zu (siehe oben). Getränkeservice beim Essen war gut, man musste in der Regel nicht lange warten. Nach ein paar Tagen, als man uns schon ein wenig kannte, standen die Getränke sogar bereits auf dem Tisch, als wir zum Abendessen eintrafen. Natürlich sorgt ein kleines Trinkgeld ab und zu für besondere Freude beim Personal, erkaufen muss man sich die Freundlichkeit aber nicht. Wir halten es allerdings, auch wenn es sich um All-Inclusive handelt, für absolut angemessen, gute Leistungen entsprechend zu honorieren. Besonders lobend erwähnt sei an dieser Stelle ein Kellner im „indischen“ Restaurant, sein Name ist Khalil Ahmed. Der macht bestimmt seinen Weg in diesem Hotelbetrieb (oder woanders).
Die Hotelanlage liegt leicht erhöht direkt am Meer mit hoteleigenem Strand (siehe oben). Wer will, kann sich per Bus oder Taxi auch mal die Umgebung ansehen, haben wir aber nicht gemacht. Im Zuge eines Ausflugs hatten wir auf dem Weg zum Hafen Gelegenheit, zu sondieren, wo wir uns befinden und was es so zu sehen gibt, was uns jedoch nicht sonderlich begeisterte. Ist halt wie immer in solchen Ländern (soll nicht despektierlich gemeint sein).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren oft am Colombopool (mit Colombobar, auch hier toller Service). Es gibt hier richtig gute, massive Liegen mit bequemen Auflagen, auch in ausreichender Anzahl, Duschen ebenfalls vorhanden. Der Pool selbst ist nicht allzu gross, wenn man sich mal richtig bewegen will darin, muss man schon etliche Male hin und her schwimmen. Aquagym wird dort um die Mittagszeit jeden Tag angeboten. Laura, schone Deine Stimme! Das ist die nette, italienische Animateurin, die militärisch korrekt die Aquagymübungen durchführt. Ansonsten ist Relaxen angesagt, hin und wieder durch spielende Kinder unterbrochen, war aber nicht weiter tragisch. Es gibt auch einen „Adults only“-Pool, den haben wir jedoch nicht aufgesucht. Der zuständige „Poolmeister“ war auch klasse, immer zur Stelle, wenn es etwas zu verrücken gab und auch einfach so zu einem kleinen Gespräch. Sehr angenehm. Den Strand erwähne ich jetzt auch mal hier an dieser Stelle. Wie bereits eingangs beschrieben, ist der Strandabschnitt entweder über eine kleine Strasse erreichbar (dort fährt auch der kleine Hotelbus) oder aber über etliche Treppen. Wir haben meist die Treppen gewählt. Man gönnt sich ja sonst nichts! War grenzwertig bei der Hitze, wenn’s dann wieder nach oben ging. Am Strand selbst gab es Liegen und Schirme in mehr als ausreichender Zahl, man musste also nicht vor Sonnen- aufgang dort herumschleichen, um sich einen Platz zu reservieren. Alles ist sauber und gepflegt. Leider ist der Einstieg ins Wasser nicht so, wie man es vielleicht aus anderen Urlaubsländern kennt. Es ist steinig, Badeschuhe sollte man tragen, es sei denn, man geht über den langen Steg in Richtung Hausriff und steigt dort hinab in die Fluten. Einmal drin im kühlen Nass, kann man sogleich die viel gelobte Unterwasserwelt bewundern und zwar sogar, ohne ständig die Flossen des Vordermannes im Gesicht zu spüren. Es verteilte sich sehr gut. Das „Angebot“ an Fischen und sonstigem Getier war mal besser, mal schlechter. Aber man hat schon einige interessante Exemplare getroffen. Die ganz Grossen aber nicht. Dazu muss man wahrscheinlich dann doch „richtig“ tauchen. Bis etwa 10h morgens war es am Strand echt wunderbar ruhig, dann erwachte die Animation aus dem Tiefschlaf und begeisterte vor allem die italienischen Gäste mit ihren Aktivitäten. Mit der Ruhe war’s vorbei, vor allem in unmittelbarer Nähe der Strandbar, wo sich die Lautsprecher befanden. Muss das sein? Na ja, wem’s gefällt. Zu allem Überfluss begannen nach ein paar Tagen auch noch die Renovierungsarbeiten im Restaurant „La Citadel“ mit kreischenden Sägen und Gehämmer. Man durfte nun selber entscheiden, welcher Lärm weniger lästig war. Der von der Animation oder von den Bauarbeiten. Wir fanden beides in Summe nicht mehr erträglich und sind an unseren Colombopool geflüchtet für den Rest des Aufenthalts. Nur die Fische habe ich hin und wieder noch besucht. Bei denen war’s so schön ruhig. Ein Wellness und Spa Center gibt es auch. Dort werden unterschiedliche Massagen angeboten. Haben wir auch mal genutzt, allerdings zu – wie wir fanden – ein wenig überhöhten Preisen. Aber die Leistung stimmte.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Volker |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |