Wenige hundert Meter vor dem Fähranleger nach Gozo in eher ruhiger Lage am Wasser gelegenes modernisiertes Hotel. Es ist zusammen mit zwei weiteren Hotels in der Nähe und einigen kleineren (Ferienhaus-) Siedlungen von Einheimischen in der weiteren Umgebung außerhalb des Städtchens Mellieha die einzige Bebauung. Am Hotel selbst gibt es einen mobilen Einkaufsladen, am Fähranleger sowie in der Umgebung gibt es kleine Bistros/Cafes. Wenige Meter vom Hotel entfernt gibt es eine Bushaltestelle, vor der aus man mit verschiedenen Linien viele Touristenziele, z. B. Valletta, Mellieha, Bugabbi, Sliema usw. gut erreichen kann. Das Hotel ist auch in den Wintermonaten mit seinem Spa/Hallenbad ein Ziel, im Sommer Bademöglichkeiten auch in den Outdoor-Pools und im Meer (Fels, Badeschuhe!). Bei unserem Besuch im Dezember/Januar war der Steg demontiert, der Liegenbereich am 'Strand' deaktiviert, das Baden wohl eher was für ganz Coole.
Unser Zimmer im 4. Stock zur Landseite (mit etwas Meerblick/Bay) war neu eingerichtet wie das ganze Hotel weitgehend auf neustem Stand/Design war. Geschmackvoll und attraktiv eingerichtet zum Wohlfühlen. Doppelbett mit ordentlichen Matratzen, Schreibtisch, TV (auch einige deutsche Programme), Minikühlschrank, eingebauter, offener Schrank mit Tresor (leider nur gegen nicht geringe Gebühr), Bad mit Fön und begehbarer, offener Dusche mit Regenbrause. Irritiert (nachts) hat die blaue Diode am USB-Anschluß am Bett, die ziemlich hell ausleuchtet. Außerdem in Höhe der Klimaanlage ein Kästchen (Bewegungsmelder, für was?), der bei geringen Bewegungen grün, bei heftigeren Bewegungen rot leuchtete. Spannend. Die Klimaanlage mit modernem Schaltdisplay wird wohl zentral gesteuert und war entweder außer Betrieb oder im Heizmodus. Jedenfalls lies sie sich nicht unter 23°C einregeln, so dass wir wegen Frischluft meist die Balkontüre aufhatten, da die Sonne kräftig das Zimmer beschien. Das Mobiliar, da auch neu, gefiel gut, allerdings gab es auch im Zimmer mit dem Plastikstuhl Abstriche. Die Beleuchtung im Zimmer, insbesonders an den Betten, war sehr ordentlich: trotz Energiesparlampen hell. Gut so! Steinfußboden, der feucht durchgeputzt wurde. Sauberkeit war ok, an einigen Stellen hätte die Grundreinigung nach Bau besser sein können. Toipapier, Seife usw. gut ausreichend. Für uns nicht ganz optimal war der sehr unregelmäßige Reinigungszeitpunkt, da unser Zimmer offensichtlich als letztes auf der Liste des Housekeepings stand und wir erst manchmal spätnachmittags (wenn wir von Ausflügen zurück kamen) dran kamen.
Wir hatten HP (All inclusive wird wohl nur im Sommer angeboten). Buffet zum Frühstück und Abendessen. Frühstück: Alles da, was man sich wünscht, von Süß (Kuchen, Joghurt usw.) bis herzhaft (Würstchen, Speck, gebackene Tomaten usw.) aber täglich wiederkehrend. Warmes wie die Eierspeisen waren oft nur lauwarm oder fad. Kaffee aus dem Automat in verschiedenen Variationen, gut. Heißes Wasser für Tee, allerdings nur eine Sorte, in Senseo-Pad-Form. O-Saft (der war trotz Automat sehr gut! Leider oft eine Sauerei, weil Gäste wiederholt auf den Knopf drückten, bis das Glas überlief. Zu faul zum Laufen?) Natürlich auch Müsli in Varianten und vielerlei Obst. Clever: Birnen, Kiwi oder Bananen kamen aufgeschnitten aus der Küche. Das erleichterte den Verzehr, erschwerte die Mitnahme aus dem Restaurant, was manchen leider trotzdem nicht hinderte, die Taschen sich zu füllen. Beim Abendessen gab es immer mehrere Variationen an Fleich, dazu Fisch (sehr zu empfehlen!), diverse kalte Vorspeisen (Käse, Wurst usw.), Brot, Kuchen, verschiedenes Gemüse (hier hätten wir uns eine größere Auswahl/Tag gewünscht), diverse Pizzen, Nudelgerichte, Kartoffelvarianten. Ost und Eis natürlich auch. Die Quantität insgesamt war gut, etwas monoton vielleicht, die Qualität aber eher nur durchwachsen wie meist das Fleisch. Bei einigem hätten wir uns höherwertige Produkte und eine geschmackvollere Zubereitung gewünscht. Auch abends manches Warm-Essen leider nur lauwarm. Auf Hygiene wurde geachtet, könnte aber optimiert werden. Obwohl z. B. beim Brot (morgens) und beim Obst (abends) immer Besteck lag, wurde oft mit den Händen zugelangt. Das Eisfach war mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt, durch die Entnahme aber war das Eis oft weich. Überlegenswert ist es, bei solchen sensiblen Bereichen respektables Personal dazu zu stellen, das allein durch seine Anwesenheit positiv wirkt. Verhindert auch Magenprobleme. Eine Getränkekarte wurde nach Aufforderung vorgelegt, die ausreichende Auswahl zulässt.
Zwei Herzen schlagen in unserer Brust. Wir haben die Malteser auf dem Land und auch in den Städten wie Valletta als sehr herzlich, offen und entgegenkommend/hilfsbereit erlebt. Wir haben im Hotel mit dem Rezeptionisten Miklos (deutsch sprechender Ungar), mit der Gästebetreuerin Susanne und z. B. den jungen Nepalessinnen im Restaurantservice ungewohnt positive Erfahrungen gemacht, nämlich sehr freundliche, kompetente, fleißige und aufmerksame Gegenüber erlebt. Wir haben im Restaurant Mirasol erlebt, wie schnell abgeräumt und eingedeckt, das Büffet aufgefüllt und Sauerein der Gäste beseitigt wurden. Wir haben aber auch - neben einem ausrastenden Linienbusfahrer, der genervt war von Fragen asiatischer Gäste - eher durchwachsenen Service im Hotel erlebt. Der Capuccino im Cafe fiel sehr unterschiedlich aus, der Kuchen wurde manchmal 'demoliert' angeliefert - wenn man die Geduld aufbrachte bis zu einer Bestellung und Lieferung. In einem Fall lehnte der Service sogar recht kurz angebunden den Wunsch mit dem Hinweis ab, dass man genug Bestellungen habe zum Abarbeiten. Beim Abendessen (in dem nahezu voll ausgebuchten Hotel und weiteren Essensgästen von draußen) gelang es den Kellnern zweimal den Abend über nicht, unseren Tisch mit Getränken zu versorgen, wir blieben auf dem Trockenen sitzen. Obwohl wir uns als offen und freundlich einschätzen, hatten wir große Mühe bei einigen vom Service (Restaurant, Housekeeping), z. B. ein 'good morning' als Antwort oder gar ein Lächeln hervorzulocken. Mancher tat sich schwer, vielleicht auch, weil durch eine in unseren Augen sehr hohe Gästefluktuation zwischen Weihnachten und Anfang Januar besonders viel Stress angesagt war. - Herr Miklos schaffte es zusammen mit Kollegen dagegen, uns nachts um 0.30 Uhr (nachdem Air Malta etwas verspätet war und wir unerklärlich lange und nervend im Flughafen auf den Hoteltransfer warten mussten [aus unsererer Sicht schlechte Organisation!]) noch eine kalte Platte und Getränke im Restaurant servieren zu lassen! Super Leistung bei geschlossener Küche! Susanne liebt ihren Job und nimmt die Anliegen ernst: Das Restaurant Mirasol ist zur einen Seite (Lobby) offen, auf der anderen Seite schließt sich unmittelbar und ebenfalls offen das A la carte-Retaurant und das Spezialitätenrestaurant an. Das Möbel im Buffetrestaurant, ohnehin sehr an das von Fast-Food-Ketten erinnernd, ist in Reih und Glied ohne jeglichen optischen oder akustischen Schutz gestapelt: Jeder Wartesaal eines Bahnhofs dürfte gemütlicher sein, vor allem, wenn die Touris im Laufschritt (es könnte ja einem was entgehen) von und zum Buffet eilen, Freunde oder Familien sich zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch über Erlebtes nur wenige Zentimeter entfernt lautstark austauschen oder es per Smartphone (Wifi im Hotel sei gedankt!) in die Heimat posaunen. Susanne erreichte noch während unserer Anwesenheit, dass wenigstens einige Tische umgestellt und einge optische Raumteiler das Gefühl von Behaglichkeit entstehen ließen. Ein guter Anfang. Die nepalesischen jungen Frauen waren wieselflink, unentwegt und gekonnt im Mirasol unterwegs. Und hatten noch Zeit für einen Scherz oder Schwatz.
Die Gegend ist ziemlich kahl, steinig. Landwirtschafltiche Nutzung auf kleinsten Flächen in der Umgebung. Wenig Infrastruktur, sieht man von der gut ausgebauten Straße zwischen Mellieha und dem Fähranleger nach Gozo ab. Deshalb regelmäßiger Buslinienverkehr, der sehr zu empfehlen ist, zumal äußerst günstig (Fahrt 1,50 € für 2 Stunden wohin man will) und besonders am Wochenende erlebbarer, auch rasanter Individualverkehr. Beeinflusste Hotellage (Zimmer zur Landseite) geringfügig. Einige wenige Wanderziele (z. B. Roter Turm), Wanderwege nicht ausgebaut/gekennzeichnet. Hotel bietet kostenlosen Shuttle in das etwa 6 km entfernte Mellieha an. Guter Service. Dort weitere Busverbindungen in die Umgebung zu Tourismuszielen. Die Gegend um das Hotel würden wir nicht als Touristeneldorado bezeichnen. Transferzeit akzeptabel, es gibt sogar Express-Busse zum/vom Flughafen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Hotel besitzt einen Spa-Bereich, den wir aber nicht genutzt haben, da wir deshalb nicht nach Malta gekommen waren. Ebenso nicht das Hallenbad, das aber eine ordentlichen Eindruck erweckte. Die Außenpools waren mit Wasser gefüllt, wir haben aber jahreszeitlich bedingt niemanden gesehen, der sie nutzte. Im Gegensatz zu den zahlreichen und an mehreren Stellen vorhandenen Liegen, die Dank gutem Wetter beliebt waren. Musikalische Alleinunterhalter aber auch eine Marsch-Band umschmeichelten während des Mittag- und Abendessens bzw. im Verlauf des Abends das Gehör. An Weihnachten und Sylvester war das Buffetrestaurant sowie die Lobby ansprechend dekoriert, es fand ein Sylvesterfeuerwerk statt. Die Malteser feiern gut und gerne. Der Reiseveranstalter FTI, repäsentiert durch 'Meetingpoint Malta' hatte meist ganztägig an allen Tagen eine Ansprechpartnerin vor Ort, die sich vor allem um das touristische Angebot (Ausflüge) kümmerte. In der Regel wurden 5 verschiedene Angebote unterbreitet, ab 39 € aufwärts, im Paket gab es Rabatt. Die Preise haben wir als ambitioniert beurteilt. Nicht toll empfanden wir es, wenn bei einem Ausflug z. B. in einem Handwerkermarkt, wo volkstümliche Traditionen avisiert werden, im Wesentlichen nur Souvenirs verkauft werden. Die Organisation der Ausflüge bewerten wir als deutlich verbesserungswürdig, wobei wir Touristen uns da an die eigene Nase greifen müssen: Wenn 2 oder 3 Busse gleichzeitig vor dem Hotel stehen und in keinem Bus leider ein Schild auf das Ausflugsziel hinweist, fragt man den Tourenguide, wohin es geht und stürmt nicht auf der Hatz nach dem vermeintlich besten Sitzplatz hinter der Horde her. Dann Falschmitfahrer wieder rauszuholen ist nervig. Gar unanständig empfanden wir es von Mitreisenden, die sich per Ellenbogen oder sonstwie die vordersten Plätze unter den Hintern rissen, während tatsächlich gehbehinderte Ältere mit Stock sich bis in die Tiefen des Busses begeben mussten, natürlich auch beim Ausstieg bei den Sehenswürdigkeiten ebenso lang brauchten. Wir empfehlen aus diesen Erfahrungen, sich selbst vorab gut auf Malta vorzubereiten und auf eigene Faust mit den Bussen (gibt z. B. auch 7-Tages-Karte!) zu erkunden. Offenbar buchen Hotelgäste von zu Hause aus auch gleich Spa-Aktivitäten mit, die vom Hotel entsprechend terminiert werden. Es führt dann unter Umständen zu Koordinierungsproblemen mit dem Ausflugsprogramm. Tipp: Vor der Buchung der Spa-Termine die Ausflugsprogramme erfragen. Angelegte oder gar ausgewiesene Wanderwege fanden wir nicht vor. Malta ist sehr hügelig/steinig. Auch in den Städten geht es oft steil bergauf/bergab. Bürgersteige sind nicht immer ausgebaut. Man sollte gut zu Fuß sein. Sandstrände sind selten und nicht sehr groß, im Sommer wohl gut frequentiert. Taucher finden interessante Locations. Das Wasser ist sehr klar, Fische werden z. T. angefüttert. Historisch Interessierten ist insbesondere Valletta zu empfehlen, nicht nur in 2018 als Kulturhauptstadt Europas.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2017 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Volker |
| Alter: | 61-65 |
| Bewertungen: | 7 |

