- BehindertenfreundlichkeitGut
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Nach ortsüblicher Meinung eines der besten Häuser am Platze, möchte man gediegen essen gehen – privat aber auch geschäftlich eignet sich der goldene Karpfen ganz gut, wenn man Lust hat, sich fürstlich umsorgen zu lassen, denn der Service ist exzellent, perfekt geschult und höchst aufmerksam. Allein die hohe Anzahl an Servicekräften stellt sicher, dass es zu keiner Zeit Verzögerungen oder Unaufmerksamkeiten gibt, fast schon beängstigend. Auch die Küche liefert im Prinzip ordentliches ab. Die Speisenauswahl ist klassisch, konservativ bis zurückhaltend. Kalbsleber, Entenbrust, Zanderfilet. Keine Experimente oder gar Exotisches. Der Star der Entrées dürfte sicherlich die Hummerbisque sein, deren stolzer Preis schon einiges an Aromendichte erwarten lässt. Die Erwartung wird nicht enttäuscht. Sofort kleidet die Essenz des Meeresfrüchtekönigs den Mund aus, sämig-dick ist die Konsistenz, ein reichhaltiger Bodensatz an Fleisch offenbart die Lust der Köche an der Opulenz. Ich bete, dass hier keine geschickt versteckten geschmacklichen Hilfsmittel zum Einsatz kamen. Ganz großes Kino. Die Opulenz verabschiede sich allerdings noch vor dem Hauptgang. Der Zander war zwar perfekt gegart und behielt sein feines Aroma, die dazu gereichten Rosmarinkartoffeln waren aber etwas langweilig, gar trocken. Linsensauce und Wirsinggemüse waren nur beliebig und selbst durch zusätzliches Salz ließ sich kein besonderer Pfiff herauskitzeln – das hier eher angebrachte „ganz okay“ ist noch etwas entfernt von „erstklassig“. Ansprechende Optik macht noch keinen Geschmack, und wer auf der Mittagskarte 22 Euro für eine überschaubare Portion aufruft, muss besseres bieten, möchte man sich mit bestes-Haus-am-Platz-Renommee schmücken. Von der Entenbrust wurde mir positives berichtet. Fein war der Frankenwein, lahm der Espresso, schade einfach, wenn die Crema fehlt. Die Lobby ist extrem überkitschig – für mich schon eher Romantik-Overflow und teilweise in hahnebüchenen Kominationen, Plastikblume meets Mickeymouse… Vielleicht lässt sich einiges noch mit „Kunst darf alles“ erklären, so auch auf der Herrentoilette das übergroße Bild eines nackten Frauenoberkörpers. Zwischen den Brüsten eine Karotte, das Karottengrün verdeckt die delikaten Stellen. Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit wechseln sich ab. Was man auch immer hier an designtechnischen Maßstäben setzen möchte, mich schreckt es ein wenig ab. Als reiner Businessgast ohne Auge für den Schnickschnack würde ich aber den äußerst zuvorkommenden professionellen Service schätzen und man spürt auch hier den Anspruch, zu den besten der Stadt gehören zu wollen. Hochrangige Persönlichkeiten mieten sich angeblich vorzugsweise hier ein, die Preisgestaltung (Suiten für bis zu 500€/Nacht) scheinen dies zu bestätigen. Die Bilder der sogenannten „Designerzimmer“ lassen allerdings schon mal ein leichtes Schmunzeln aufkommen. Ich verbuche das mal als „Persönlichkeit“ abseits des Von-der-Stange-Chics der Westin-Mariott-Hyatt-Radisson-Konsorten.
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungSehr gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischGut
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- FamilienfreundlichkeitGut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr gut
- Restaurants & Bars in der NäheSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mike |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 180 |