Room Mate Aitana

Wir waren eine Woche in Amsterdam - das Hotel (fast) eine gute Wahl. Nach den Bildern und den teilweise etwas euphorischen Beschreibungen hatten wir uns auf das Haus gefreut. Das Haus wird - sagen wir mal - recht geschickt beworben und entsprach deshalb nicht so ganz unseren Erwartungen. Es ist in erster Linie zu teuer. Wir hatten eine Woche gebucht zu einem Fixpreis der sich aus unterschiedlichen Tagesofferten zusammensetzte. Diese bewegten sich zwischen 199,-€ (was fair gewesen wäre) und 369,-€ (total überkandidelt) unser Durchschnittspreis lag bei 302,-€ p.N ohne Frühstück. Wir haben mit einem solchen Preis grundsätzlich kein Problem - allerdings hatten wir dann wenn wir das bezahlten - bisher - immer einen entsprechenden Gegenwert. Unabhängig davon eignet sich das Hotel als Standort für einen Aufenthalt in Amsterdam sehr gut.

Die Zimmer sind kleiner als die gutgemachten (Werbe-)Weitwinkelfotos aus dem Netz erwarten lassen. Wenn eine Person sich am Schrank zu schaffen macht ist es für eine zweite Person unbequem ins Bad zu kommen weil dies etwas "Türchoreographie" erfordert. Die Einrichtung ist modern. Nach den ausgehängten Plänen haben die meisten Zimmer dieselbe Größe. Auf jedem Stockwerk gibt es noch einzelne Räume die großzüger sind. Die erwartete Aussicht ist nicht ganz so wie erwartet. Unser Zimmer lag im 10. Stock mit Aussicht nach Süden. Die Fenster sind zimmerhoch. Allerdings befindet sich vor diesen - im Abstand von einem knappen Meter - eine weitere Glaswand, so daß dadurch der Blick etwas eingeschränkt wird. Der Blick auf die Altstadt ist seitlich. Auf der entgegengesetzten Seite des Hauses befindet sich ein Apartmentblock in ähnlicher Bauart, der jede Aussicht zunichte macht. Das Bad ist nicht allzu klein. Die Dusche angenehm geräumig. Bidet fehlt.

Es ist schwierig eine Note zu geben weil wir hier nichts gegessen haben - also kritisiere ich die Atmosphäre - das erklärt warum. Wir wollten am Anfang unserer Tour im Haus frühstücken aber nahmen dann Abstand. Der Raum wirkt wie ein Kaufhausrestaurant. Überall das übliche Touristengewusel (das sind immer die Anderen :-) ). Besonders übel war, daß man mit dem nervigen, schnellrhythmischen, überlauten Gedudel beschallt wird das schon in der Lobby nervt. Der Preis von 18,95 € p.P. dafür ist ein Witz - und dann auch noch Buffet. Ich zumindest kann den Tag so nicht beginnen. Das mußte ich allerdings auch nicht.

Wir trafen auf unterschiedliche Mitarbeitercharaktere. Alle waren freundlich und hilfsbereit. Die spanischen Mädels eher ein wenig mehr. Englich sprechen alle - in unterschiedlicher Qualität. Deutsch kaum jemand. Die "Putzkolonne" für die Zimmer scheinen ausgelagerte Kräfte zu sein. Es liegen jeden Tag andere Namenskärt chen auf dem Bett. Die Sorgfalt differiert. Ein längerer, weißer Fussel hat es in sieben Tagen doch tatsächlich zwei Meter durch das Zimmer geschafft. Trotzdem: Das Haus ist sauber.

Das Hotel ist vom Bahnhof aus zu Fuß in guten 10 Minuten zu erreichen. Zur Zeit gibt es auf dem Weg dahin eine Baustelle die einen kleinen Umweg bedingt. Die direkte Umgebung ist eine stark befahrene Straße, Wohnblocks, Behördenbauten und Bahnhofs- und Hafenszenerie. Im Zentrum ist man relativ schnell. Wenn man das Hotelfrühstück nicht mag gibt es in der Stadt genug Alternativen. Gegenüber von dem Hotel befindet sich ein Bagelladen, Bei dem man - auf Nachfrage - mehr bekommt als auf der Karte steht. Kostet die Hälfte und es wird serviert (mit Seesicht). Im nahen Bahnhof gibt es von einfach bis hochwertig unterschiedliche Möglichkeiten zu einem Frühstück zu kommen. Wir mochten sehr das altmodische, sehenswerte 1.-Klasse-Bahnhofsrestaurant auf 2b. Für den Preis der für die Hotelkantine fällig wird kann man sich dort ein sehr gutes Frühstück servieren lassen und hat einen stilvolleren Start in den Tag - ohne Gedudel.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife