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Bert (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2011 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Entspannung auf dem platten Lande
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Es handelt sich um eine Art Schlosshotel, das offenbar bis vor dem 1. Weltkrieg den Schlotbaronen Thyssen oder der weiteren Familie gehört haben muss. Wir hatten dort, auf Empfehlung von Hotel Bernstein im Burgenland, ein Doppelzimmer mit Frühstück reserviert. Ausschlaggebend für die Buchung – es gab auch andere ähnliche Hotels in der Gegend – war auch die Darstellung des Spa-Bereichs im Internet. Das Hotel verfügt über einen netten Park, in dem sich im Sommer sicherlich sehr schöne Hochzeiten feiern lassen. Ein paar Pfauen stolzieren herum, es gibt freundliche Katzen und einen Hundezwinger, in den immer ein oder zwei aus Tierheimen gerettete Hunde an warmherzige Gäste vermittelt werden sollen. Beeindruckend ist eine in Holz und Leder gehaltene Eingangshalle aus der Zeit vor den 1. WK. Sie wird allerdings nicht optimal genutzt. Das Kaminfeuer brennt nicht immer, die dort eingerichtete Bar war bei unserem Aufenthalt nicht besetzt, was immer ein wenig traurig wirkt. Finger weg vom völlig ruinierten österreichischen Burgenland! Thomas Bernhard hatte recht. Man wohnt viel besser in Westungarn. In Szidionia ist gut aufgehoben, wer sich in Stille erholen will, keine äußerlichen Reize braucht die pannonische Tiefebene ertragen kann.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind groß und zweckmäßig möbliert, allerdings nicht sehr sinnvoll geplant. Lichtschalter sind ungünstig angebracht, Möbel, Spiegel und Leuchten lassen sich dementsprechend nicht optimal anordnen. Zimmer und Bad sind allerdings tipptopp gepflegt. Es gibt neue Flachbildfernseher – der deutsche Gast vermisst ARD, ZDF und ARTE. Wer gern RTL und SAT1 schaut, hat aber nichts zu meckern.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Küche kann was, was man beileibe nicht von jeder Hotelküche sagen kann, auch nicht in Westeuropa. Jedes Fleisch war perfekt gegart, alle Suppen war selbst gemacht, alle Saucen selbst gezogen, alle Klößchen, Knödelchen und Spätzle-artigen Beilagen selbst hergestellt. Die Gemüse hatten Biss. Die Würzung war durchgehend mild, aber in sich ausgewogen. Die Gerichte entsprachen ungarischer Tradition, mit dem Bemühen um moderne Interpretation und Anrichtung. Auf den Tellern gab es keine überladenen Dekorationen, was selten und wunderbar ist. Die Weinkarte war fast durchgehend ungarisch, sowohl bei Weiß- wie auch bei Rotweinen. Die Übersetzung der Weinkarte ins Deutsche ist bisweilen auf drollige Weise fehlerhaft, liest man die englischsprachige Weinbeschreibung, versteht man, was gemeint ist. Alle Weine, die wir tranken, waren in bestem Zustand und hervorragend temperiert, die Weingläser untadelig. Das Frühstücksangebot ist in Ordnung, aber nicht herausragend. Gut sind Brot und selbst gemachte Salate. Aufschnitt und Käse ist von Supermarktqualität. Die Kaffeemaschine zur Selbstbedienung ist des Hauses nicht würdig und gehört entsorgt.


    Service
  • Sehr gut
  • Das allesamt äußerst freundliche Personal spricht durchgehend gut bis sehr gut deutsch, aber auch andere Sprachen. Die Abend-Kellner sind männlich, interessieren sich für ihren Beruf und sind kenntnisreich bei der Empfehlung der Speisen und Getränke, besonders der Weine.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt am Ende eines gepflegten, stillen Straßendorfes, das aber nicht verbergen kann, fast 50 Jahre Sozialismus gesehen zu haben. Die Dorfbewohner sind sehr freundlich und werkeln oder fegen in jeder freien Minute an ihren Häusern. Die Umgebung ist so platt, dass sie wie gebügelt daher kommt, die Böden sind fett und dienen überwiegend dem Ackerbau, besonders wird Mais angebaut. Der Neusiedler See sowie die sehr hübschen Städte Sopron und Köszeg liegen in der Nähe, ebenfalls eines der vielen Schlösser der Familie Eszterhazy, das offenbar in bestem Zustand ist. Die Städte habe eine unzerstörte, bewunderswerte Bausubstanz aus Renaissance und Barock, der Neusiedler See ist schön für Freunde der Ornithologie. Die Städte im österreichischen Burgenland jenseits der nahen Grenze sind dagegen (mit Ausnahme der Stadt Rust) gar und gar der Plastikfensterei, der Alutürbewegung und der Zubetonierungslaster zum Opfer gefallen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Wir haben nur die Sauna und das Schwimmbad benutzt und keine der angebotenen Anwendungen genutzt. Die Einrichtung sind geräumig, blitzsauber und insgesamt völlig untadelig. Ein kaltes Tauchbecken fehlt zwar, aber wofür gibt es die kalte Brause, außerdem ist das Schwimmbecken da. Es gibt neben den Liegestühlen sehr angenehme steinerne Liegen, die durch innen verlegte Leitungen geheizt sind.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Oktober 2011
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bert
    Alter:51-55
    Bewertungen:1
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrter Bert, herzlichen Dank, dass Sie unser Schloss bewertet haben. Es freut uns sehr, dass Sie einen schönen Aufenthalt bei uns hatten, und wir freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen. Ich hoffe die schlecht geplanten Lichtschalter, werden bei der nächsten Renovierung logisch wiedergeordnet, da mir diese auch jedesmal Auffallen, wenn ich in die Zimmer gehe. Nochmals Danke für die Zeit und Mühe, die Sie sich genommen haben, anderen Reisenden und uns ein Feedback zu hinterlassen. Mit freundlichen Grüssen, Viktor Szeremley