- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ein altes, zum Hotel umfunktioniertes Kloster. Die Lage an der Atlantikküste ist für den Sherry, den Brandy und sonstige Gesöffe ;-)) ein Segen, scheint aber für Touristen zwiespältig zu sein. Im Herbst ist der Ort und damit auch alle seine Gebäude vom Sommer im Wortsinne ausgetrocknet. Im Frühjahr stinkt nicht nur das Hotel Monasterio, sondern der ganze Ort nach Schimmel und nassen Wänden. Vielleicht ist es die unvermeidliche Eigenart der Atlantikorte, die allein empfindliche Nasen stören: Auf jeden Fall ist es so. Aus diesem Grunde würde ich zu einem Aufenthalt in El Puerto in jedem Fall im Spätsommer und nicht im Frühjahr raten. Dann sind alle Kanalisationen und Hauswände vom Sommer getrocknet und über der Stadt schwebt kein Schimmelmuffel, sondern es hängt ein verlockender Duft der vielen Sherry-Bodegas in den Straßen. So ist's gut! ;-) El Puerto ist ein guter Standort, möchte man die Costa de la Luz jenseits der Golfer-Destinationen südlich von Cadiz bewegen. Die Stadt wird von vielen Einheimischen gerne besucht, was man am Wochenende merkt, wenn die Wochenendausflügler aus Sevilla "einfallen". Das ist wirklich recht touristisch ungeprägtes pures spanisches (Er-)Leben. Der ultimative Tipp für Seafood-Fans: Romerijo. DAS Fischlokal in der Freßgasse. Auf der einen Seite ist der Laden, der Frittiertes anbietet, auf der anderen Seite der mit den gekochten Schalen- und sonstigen Tierchen.... Man läßt es sich nach Gewicht in Tüten abpacken, setzt sich danach an einen Tisch, bestellt seine Getränke und bekommt danach Teller, Servietten, Handputztücher, und wenn man möchte, sicherlich noch einen Klopfer auf die Schulter von den Kellnern. Seafood vom Allerfeinsten!
Unglaublich. Nicht zu verstehen! Welch Unterschiede!! Wir waren jetzt zwei Mal in diesem Hotel - im Oktober 2009 hatten wir ein Zimmer im "Haupthaus", also dem alten Klostergebäude und nun, im Mai 2010 ein Zimmer im später erstellten Anb au., Es war wirklich ganz, ganz hart am Rande der Grenzwertigkeit. Allein: Wir waren zu schlapp und urlaubsreif, um irgendwie bei der Rezeption rumzumeckern und ein anderes Zimmer zu verlangen oder gar (still und leise und auf eigene Kosten, um allem darum angelegten Stress zu entgehen) in ein anderes Hotel zhu gehen. So haben wir unser Zimmer eine Woche lang in vollen Zügen genossen und können daher reinen Herzens darüber berichten: Es müssen im Anbau unsägliche Baupannen passiert sein. Wir hatten schon zuvor hier bei HC gelesen, daß die Zimmer "müffeln" würden und konnten uns gar keinen Reim darauf machen, weil das Zimmer im Herbst im Klostergebäude doch Klasse war.... Das Zimmer im Anbau stank wirklich zum Erbarmen!! nach feuchten Wänden und Kloake. Wir wir spätnachmittags ins Zimmer gekommen sind, haben wir die Zimmertür durch die davorgestellte Badetasche offengehalten, um Durchzug zu schaffen, um wenigstens irgendwie für die Nacht eine halbwegs erträgliche Geruchsatmosphäre herzustellen. Bis dahin hatten wir alle landläufigen Tricks ausprobiert: EinfachesTerrassentür-Aufreißen, reichliches Wasserlaufenlassen an Waschbecken, Badewanne, Bidet und Ablauf im Fußboden: Nichts, nichts, nichts hat gewirkt. Wenn wir morgens dachten: So! Nun haben wir den Mief aber rausgelüftet!.... Fielen wir abends fast wieder in Ohnmacht, wenn wir ins Zimmer kamen. Wirklich. Es war jenseits von Gut und Böse. Es war nicht einfach ein leichtes Müffeln, es war ein widerlicher Gestank. Schwamm. Kloake. Mief. Muff. Gestank. Und das einfach trotz aller Bemühungen eine Woche lang nicht auszumerzen - dann muß die Ursache hierfür wirklich ein ganz böses Übel sein. Das Hotel zehrt von vergangenem Ruhm ohne Zweifej. Es ist von der baulichen Anlage und seiner Geschichte her etwas Besonderes - das in Grund in Boden gewirtschaftet worden ist und wird.
Wir waren im Mai zum zweiten Mal im Monasterio, nachdem wir im Oktober 2009 sehr zufrieden waren. Aber - wie auch die Vorbewerter schon geschrieben hatten - war der Orangensaft beim Frühstück plötzlich von frisch gepreßt zu aufgerührter Chemiebrühe mutiert. Das Rührei war aus Pulver gerührt. All dies war im vorangegangenen Herbst noch gänzlich anders gewesen, nämlich hochqualitativ. Weshalb diese Änderungen geschahen, konnten wir nicht herausfinden. Es gibt ein Abendrestaurant, dessen Karte wir identisch mit der vom Herbst 2009 im Aufzug lesen konnten - also wenig Neigung zu Inspiration, zum Wechsel, zur Attraktivität. Das Abendrestaurant haben wir nicht genutzt.
Man ist in Andalusien.... wo dem Gast gerne unterschwellig zu verstehen gegeben wird, daß man dankbar sein darf, in dieser Region Urlaub zu machen. Angesichts dessen ist der Service irgendwo zwischen "geht mal so" und "wie schön, daß wir überhaupt eine Antwort bekommen haben" anzusiedeln. So richtig ernsthaft werden die Bedürfnisse der Gäste nicht wahrgenommen. Man fühlt sich eher "abgearbeitet". An den Personalkosten wird erkennbar erbarmungslos gespart. Selbst auf Spanisch bestellte zwei Tees zum Frühstück werden als ein-Personen-Kanne auf den Tisch GEKNALLT. Auf Nachfrage kommt (spanisch): "Ach? Zwei??" und man sieht nur noch einen beleidigten Pinguinschwanz - also ordentlich spanisch angezogenen Kellner ,-) - davonrauschen, um einige Minuten später erleben zu dürfen, daß der Kellner an sich halten muß, einem den zweiten Tee nicht in den Nacken zu kippen, sondern mit letzter Disziplin ebenfalls auf den Tisch zu knallen. Wer so arbeitet, hat keine Lust dazu...... Die Umgebung wird es nicht sein. Wie mit dem Personal umgegangen wird, so daß die üble Laune evtl. hiervon herrühren könnte, bekommt man als normaler Gast auch nicht mit. Allein die Tatsache, daß allmorgendlich von den Gästen eine fröhliche Unterart von "Reise nach Jerusalem" gespielt wird, läßt darauf schließen, daß das Personal grottenschlecht bezahlt werden könnte und die schlechte Laune daher kommt....... Denn jeder zweite Stuhl im Frühstücksrestaurant bohrt sich mit seinen Polsterspiralen in den auf ihm sitzenden Gast - sehr lustig zu beobachten. Dieser Schönheitsfehler ist im Herbst 2009 von uns noch als charmanter Schönheitsfehler eingeordnet worden. Wie wir nun erfahren konnten, hat niemand ein Interesse daran, die Stühle neu polstern zu lassen, was ja Geld kostet. Folglich hat auch niemand Interesse daran, das Personal besser motivierend zu bezahlen, was nur zu schlechter Laune führt - beim Personal und damit bei den Gästen. Keine gute Strategie
Das Hotel liegt inmitten der Stadt El Puerto de Santa Maria. Man ist in wenigen Gehminuten in der "Freßmeile" und im Zentrum. El Puerto hat zwei Anleger für Schiffspassagen nach Cadiz: Ein Katamaran und ein liebenswertes altes Bötchen namens "El Vaporcito", das in einer Dreiviertelstunde nach Cadiz schippert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Für das, was das Hotel darstellt und wohl auch darstellen will, nämlich ein Stadthotel mit besonderem Ambiente, ist alles absolut in Ordnung. Es gibt einen Pool, der durch die angrenzenden Gebäude des Hotels und die Grundstücksmauer auch Ruhe verspricht. Der Pool ist sauber, die Liegen in Ordnung und der Zahl der Gäste angemessen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Harald |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 25 |