Sotavento Beach Club

Mit Kindern ist man im Sotavento bestens aufgehoben - oder wenn man Rentner ist. Wir sind keins von beiden, haben den Urlaub in der grosszügigen, rund 25 Jahre alten Anlage mit direktem Strandanschluss und anständigen Appartements aber trotzdem geniessen können. Denn wir wussten, was auf uns zukommt, haben wir doch beim letzten Urlaub auf Fuerteventura kurz ins Sotavento hineingeschaut. Für die beiden Zielgruppen - Familien und Rentner - ist die Anlage ideal, denn sie bietet einerseits Kinderbetreuung rund um die Uhr, andererseits finden die vielen Pensionisten offensichtlich schnell Anschluss untereinander. Die Stimmung im Aussenbereich und im Speisesaal ist durchwegs gut, alt und jung kommen gut miteinander aus. Die Appartements sind recht gross, mit Safe, LCD-TV und bequemen Couches, die Anlage mit zwei Pools - einer mit, einer ohne Animation - ebenfalls, es gab, zumindest im März, auch immer ausreichend Sonnenliegen für alle. Kleiner Wermutstropfen: Für ein Vollbad nach einem längeren Lauf reichte das Warmwasser oft nicht aus. Was leider gar nicht ging, war das Essen: Als erfahrene Reisende haben wir schon diverse Qualitäten von Hotelessen genossen - nur noch nie so eine tiefe wie im Sotavento. Die Auswahl der Speisen ist zwar gross und optisch ansprechend - im Gaumen kommt aber wenig Freude auf ... Jedes Teil, ob Brötchen, Salat, Fleisch, Pasta, Sosse oder gar Frühstücksmarmelade, schreit geradezu: Ich bin das Billigste, was auf dem Markt zu haben ist! An mir konnte der Einkauf richtig sparen! Ich sehe zwar aus wie ein Lebensmittel, bin aber nur bedingt geniessbar! Geiz ist geil! Es tut mir leid, so drastische Worte benutzen zu müssen - aber den Gästen etwas Derartiges am Buffet vorzusetzen, empfanden wir als, ja, frech. Schade, denn wenn das Essen nicht so mies wäre, könnte man das Sotavento zu 100 Prozent empfehlen - die Anlage ist auch sauber, das Personal sehr nett, die direkte Meerlage schön, die Animatoren sind überaus bemüht und bieten fast jeden Abend eine Show für die Gäste. Diese sind sehr unterhaltsam und gut gemacht (ausser einer haarsträubend unprofessionellen Travestienummer). Apropos Lage: Seien Sie sich bewusst, dass "Costa Calma" ruhige Küste bedeutet - und man kann das durchaus so interpretieren, dass dort nichts, aber auch gar nichts läuft: Ein paar wenige Geschäfte mit dem üblichen Touristenramsch, eine Art Restaurant, eine kleine Bar - das war's. Also nix mit Bummeln am Abend oder so - dazu muss man schon nach Jandia fahren (Bus, ca. 20 Min.). Da wir aber einen Urlaub ohne Brimborium gesucht haben, passte Costa Calma gut - man kann sich top erholen, weil man ausser Spazierengehen am Strand schlicht nichts unternehmen kann. Ein Tipp noch zum Schluss für Läufer: Man kann von Costa Calma aus die Insel joggend (oder wandernd) überqueren, also von der Süd- zur Nordküste (La Pared) laufen. Erkundigen Sie sich in Ihrem Hotel nach dem Weg - ausser Steinen, Sand und Büschen werden Sie lange Zeit nichts antreffen. Und denken Sie an Wasser und an eine Kopfbedeckung - der Schreibende hat beides "vergessen" und sich so einen Sonnenstich geholt ... im März!

Beliebte Aktivitäten

• Strand